Ein spontaner Gusto auf Pizza ließ mich erforschen, wer am Sonntag in meiner Umgebung a) offen hat und b) eine satisfaktionsfähige Pizza kredenzt. Die Wahl fiel auf ein Lokal, das bisher meinem Radar entkommen war, das „La Strada 27/29“ im Servitenviertel.
Der Name wirft Fragen auf, die Hausn...Mehr anzeigenEin spontaner Gusto auf Pizza ließ mich erforschen, wer am Sonntag in meiner Umgebung a) offen hat und b) eine satisfaktionsfähige Pizza kredenzt. Die Wahl fiel auf ein Lokal, das bisher meinem Radar entkommen war, das „La Strada 27/29“ im Servitenviertel.
Der Name wirft Fragen auf, die Hausnummer kann‘ nicht sein (Clusiusgasse 8), also wird die HP konsultiert.
"La Strada 27/29" ist der Name unseres Restaurants und bedeutet die Straße und die Nummer der Häuserblocks, in denen wir aufgewachsen sind, der Ort, der uns zusammengebracht hat, der Ort, an dem alles begann ...“ beschreiben die Inhaber/Gründer die Geschichte des Restaurants, das Gründungsjahr hab ich nicht erlesen, aber es dürfte ein vergleichsweise neues Etablissement sein.
Das Servitenviertel ist ja ein großartiges Grätzel in meinem Heimatbezirk, dem 9. und so begab ich mich neugierig dorthin. Trotz Sonntag nach 20:00 war das Lokal fast voll, aber mit Glück ergatterte ich einen der letzten Tische im Gastgarten. Schirme, gemütliche Tische, soweit so nett – ambiente-wise.
Drinnen ist es modern, hell, aber auch nett, soweit ich durch die Fenster beobachten konnte, aber bei den Temperaturen des lauen Abends war ich froh, im Garten zu sitzen.
Der Service ist schnell, freundlich und professionell. Karten werden gereicht, eine für Speisen, eine für Getränke.
Das Angebot reicht von Pizze (rossi i bianchi und „speciale“, also etwas aufgepimpter) über klassisch italienische Küche. Auch das Personal ist durchwegs italienisch besetzt, soweit ich das sehen und beurteilen konnte.
Ein Vierterl Chianti soll’s sein, in Begleitung eines San Pellegrino, soviel zu den Getränken. Der Chianti brav, aber auch nicht ein Chianti, der vom Hocker haut.
Pizzamäßig entscheide ich mich für die „Provinciale“ mit Fior di Latte, Tomatensauce, Speck, Mais, roten Zwiebeln, Paprika und Olivenöl, extra bestelle ich natürlich „Olio peperoncino“ (wegen der von mir geliebten Schärfe warat’s), welches auch prompt eingestellt wird.
Die Wartezeit auf die Pizza war vergleichsweise lang, wie gesagt, das Lokal war voll und es kamen ständig Abholer von Pizzen. Das Lokal hat keinen eigenen Lieferdienst, verweist aber auf der HP auf die Möglichkeit zur Abholung bzw. zur online – Bestellung über die gängigen Lieferdienste.
Die Pizzen sind „pizze neapolitane“, also nicht überbordend groß und mit etwas dickerem Rand, soll sein. Meine „Provinciale“ kam genauso daher, ein schöner, nicht zu großer Fladen, fluffig dicker Rand und nicht überbordend belegt, wie es manche Pizzerien als Unart machen.
Viel Licht und Schatten bei dieser Pizza, man lasse mich das etwas auflösen:
Geschmack des Teigs: hervorragend. Gut, nicht zu salzig, nicht fad, tadellos.
Belag: hochwertig und von der Menge „just right“. Nicht mit Mais überladen, schön ausbalanciert.
Konsistenz: Hier leider ein Minus. Mir ist klar, dass der Rand einer „Pizza Neapolitana“ dick und etwas fluffiger ist, hier war er mir zu weich. Viel zu weich. Selbst bei einer neapolitanischen Pizza mag ich schon etwas „crunch“ am Rand, hier war es wirklich weich, um nicht zu sagen, letschert. Gerettet hat das Ganze nur der Geschmack.
Nächstes Problem: Ich finde es gut, wenn eine Pizza mit Olivenöl beträufelt wird, das tut der Pizza gut und ist in Italien durchaus üblich. Das Problem ist natürlich, wenn man Schärfe zuführen will und „Olio peperoncino“ nachgießt, dann wird die Pizza relativ schnell eine ziemlich ölige „affair“.
Mitigation: Öl (Olive und scharf) separate einstellen, dann kann der Gast den Grad an Öl selbst bestimmen.
Mein obligater Ristretto zum Schluss wurde mit Bedauern des Kellners abgesagt, die Maschine war (45 Minuten vor Sperrstunde) schon ausgeschaltet, nun, das muss eigentlich auch nicht sein.
Ich tu mir ein bisschen schwer mit der Bewertung, ich denke, man müsste schon auch andere Gerichte des „La Strada 27/29“ versuchen, um eine faire Rezension der Küchenleistung abzugeben. Ich bewerte also heute meinen Erstbesuch mit Pizza only, mit zwei Gläsern Chianti, einem San Pellegrino, der sich mit etwas über 30 € (Karten werden akzeptiert) zu Buche geschlagen hat.
Service und Ambiente passen, lediglich bei der Pizza ist noch Luft nach oben, sowohl in punkto Konsistenz, aber auch, was Öl und Schärfegrad betrifft. Frisch aufgeschnittene Peperoncini, kurz in Olivenöl eingelegt wären eine Alternative zum „Standardflascherl mit eingelegten Pfefferoni“, das in Summe maximal lau-scharf war.
Potential: ja, heute reicht es leider nicht für ein „wow“.
Danke aber trotzdem für den netten und aufmerksamen Service.
Hilfreich3Gefällt mir4Kommentieren