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So, 24. November 2024

Kupferdachl

Hauptstraße 15, Premstätten 8141
Küche: Steirisch, Wiener Küche, Österreichische Küche, Internationale Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Kupferdachl

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

am 4. August 2014
SpeisenAmbienteService
Unser mittäglicher Ausflug führt uns diese Woche nach Unterpremstätten ins Restaurant Kupferdachl. Meine Neugierde ist diesmal besonders groß, denn in der Küche werkt und wirkt Daniel Edelsbrunner, der nicht nur der Sohn der beiden Wirtsleute ist, sondern der auch einst als Küchenchef im PRATO tr...Mehr anzeigenUnser mittäglicher Ausflug führt uns diese Woche nach Unterpremstätten ins Restaurant Kupferdachl. Meine Neugierde ist diesmal besonders groß, denn in der Küche werkt und wirkt Daniel Edelsbrunner, der nicht nur der Sohn der beiden Wirtsleute ist, sondern der auch einst als Küchenchef im PRATO trotz seines jungen Alters bereits zwei Hauben erkochte.

Fast haben wir sie übersehen, die Einfahrt zum Parkplatz – mag es an der nicht ganz optimalen Beschilderung oder an meiner zu geringen Aufmerksamkeit gelegen sein. Die zwei riesigen Bäume spenden Schatten für die ausreichenden Stellmöglichkeiten, direkt anschließend liegt der überdachte Gastgarten allerdings baulich gut getrennt.

Der Freibereich ist kurz vor 12 schon relativ gut besucht, wir suchen uns einen Tisch im Gastraum. Die Räumlichkeit ist aufgeteilt in einen eher klassischen Bereich mit rund 12 Tischen, allesamt nett eingedeckt, und einem etwas moderner wirkenden Saal, der wohl eher am Abend bespielt wird. Zwischen den beiden Bereichen steht die Schank, die Küche befindet sich gleich dahinter.

Wir begegnen gleich nach dem Eingang dem etwas hektischen und gestresst wirkenden Seniorchef, der uns einen von zwei Tischen anbietet und die Karten bringt. Die Getränke werden vom ihm unverzüglich abgefragt. Die Speisekarte ist mit drei bis vier Gerichten pro Gang relativ überschaubar, liest sich aber sehr ambitioniert, preislich bewegt man sich im oberen Mittelfeld. Zusätzlich liegt am Tisch die Menükarte für diese Woche.

Der kollegiale Begleiter hat im Eingangsbereich auf einem Aufsteller schon die Tagesspezialität gebackene Steinpilze erspäht und spontane Lust auf dieses Gericht, ich schwanke diesmal etwas länger – da ist auch schon wieder, der Herr aus dem Service und möchte die Speisen aufnehmen. Getränke haben wir zu diesem Zeitpunkt noch keine. Notgedrungen entscheide ich mich für eines der beiden Menüs, kurz danach werden unsere Getränke serviert. Leider mit einer schlechten Nachricht: die Steinpilze sind nicht geliefert worden und somit nicht verfügbar…wir waren wohl die ersten, die die Tagesspezialität bestellten. Der Kollege schwenkt ebenfalls auf ein Menü um, nun sollte alles passen.

Der Gastraum ist auf einer Seite zum Gastgarten hin offen und kompensiert so ein wenig die dunkle, etwas drückende Holzeinfassung an der Decke.

Im Service arbeiten neben dem Seniorchef zwei weitere Kellner, von denen einer einen relativ guten Eindruck hinterlässt, der andere, jüngere steht wahrscheinlich erst am Anfang seiner Ausbildung. Immer wieder schleichen sich bei ihm Fehler ein (servieren des Hauptganges, bevor die Vorspeisenteller abserviert sind funktioniert nicht ganz so gut), was beim Seniorchef laufend zu doch hörbaren Unmutsäußerungen und Maßregelungen führt, obwohl er versucht es so dezent wie möglich zu gestalten. Trotzdem bekommt der Gast es mit, was meiner Meinung nach eigentlich nicht sein sollte. Drei Mann im Service erscheinen uns zu Mittag bei dieser Lokalgröße generell ein wenig unterbesetzt, vor allem dann, wenn nicht 100% gegeben werden (können).

Die Menüsuppen werden relativ zügig serviert - meine erste Backerbsensuppe seit gefühlten Jahrzehnten. Die Hühnersuppe ist geschmackvoll, das Gemüse nicht zu weich und wir finden sogar kleine Stücke Hühnerfleisch. Mehr kann man denke ich aus einer Backerbsensuppe nicht herausholen, wir sind positiv überrascht.

Auch die beiden Hauptspeisen lassen nicht zu lange auf sich warten. „Penne mit Eierschwammerln
in Rahmsoße und Parmesan“ für den Kollegen – damit er doch noch zu seinen "Früchten des Waldes" kommt. Serviert wird eine stattliche Portion Penne mit viel geriebenem Parmesan bestreut in einem Suppenteller. Die Eierschwammerl sind knackig, die Rahmsauce ist geschmacklich gut, leider viel zu dünnflüssig, fast schon wie eine leichte Suppe – schade.

Mein Hauptgang "Hühnerwienerschnitzel mit Petersilienkartoffeln" macht optisch einen guten ersten Eindruck. Das Fleisch ist von passabler Größe und nicht zu dick, die drei halben Erdäpfel als Beilage sind ein wenig ungleichmäßig gebräunt, aber ok. Dazu findet sich eine Portion Preiselbeeren am Teller – ich bin normal kein Marmeladefreund zum Schnitzel, aber diese war geschmacklich gut weil nicht zu süß.

Eine Nachspeise gibt’s natürlich auch noch beim Menü – auf die heißt es aber erst mal warten. Inzwischen sind alle Plätze besetzt und das 2,5 Mann starke Serviceteam hat gut zu tun. Nach 15 Minuten hat man Zeit für uns und die Marillenpalatschinken werden serviert. Es kommen wieder Suppenteller zum Einsatz - die Palatschinke liegt mittig, mit Marillenmarmelade gefüllt und zwei Mal gefaltet am Teller. Leider wurde wohl aufgrund der Hektik in der Küche mit der Marmelade ziemlich gepatzt, was den optischen Eindruck ein wenig trübt. Geschmacklich ist das kleine Teil gut, schön dünn und trotzdem flaumig, die Marmelade sehr fruchtig.

Wir sind nun ein wenig in Eile und signalisieren dem Chef unseren Zahlungswunsch – der spurtet herbei, nennt jedem von uns den Betrag, den wir schuldig sind (für Gericht und Getränk sind das jeweils um die 11 Euro), Rechnung gibt’s keine.

Zum Fazit: Das Ambiente ist nett, sauber und klassisch angelegt, man legt auch auf Details (Tischdeko) Wert. Das Service hat uns nicht ganz überzeugt. Natürlich ist klar, dass man mitten im stressigen Mittagsgeschäft jede Hand braucht – andererseits muss man als Lehrbetrieb den Lehrlingen auch Gelegenheit geben zu Lernen. Ich als Gast würde mir trotzdem wünschen, von internen Themen unbehelligt zu bleiben. Die von uns gegessenen Speisen waren größtenteils gut, die viel zu dünne Rahmsauce passt nicht ganz ins Bild, auch beim Anrichten könnte man etwas mehr Sorgfalt walten lassen. Trotzdem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, für Ähnliches hatten wir andernorts kürzlich fast das Doppelte bezahlt. Das wahre Talent des Küchenchefs wird man aber wahrscheinlich erst im a la carte Geschäft herausfinden können – mal sehn, ob ich abends einen Abstecher nach Unterpremstätten wage.
"Hühnerwienerschnitzel mit Petersilienkartoffeln" - Kupferdachl - Premstätten"Penne mit Eierschwammerln in Rahmsoße und Parmesan" - Kupferdachl - PremstättenBackerbsensuppe - Kupferdachl - Premstätten
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