Viel zu selten nutze ich die Gelegenheit mittags extern essen zu gehen ohne Verpflichtungen wie Lieferanten oder Kunden im Schlepptau zu haben. Montag diese Woche wurde der spontane Einfall in die Tat umgesetzt und nach kurzer Recherche im Internet ging es mit dem nicht allzu schwer zu überzeugen...Mehr anzeigenViel zu selten nutze ich die Gelegenheit mittags extern essen zu gehen ohne Verpflichtungen wie Lieferanten oder Kunden im Schlepptau zu haben. Montag diese Woche wurde der spontane Einfall in die Tat umgesetzt und nach kurzer Recherche im Internet ging es mit dem nicht allzu schwer zu überzeugenden Kollegen Richtung Unterpremstätten zum Kirchenwirt „das Spari“.
„Seit 1733“ steht stolz auf der amüsant gestalteten Homepage, auf der auch auf die ansässigen Vereine nicht vergessen wird.
Am Ziel angekommen stand er fast ein wenig unscheinbar da, der Gasthof – die benachbarte Kirche bestärkte uns, dass es sich wohl doch um den Kirchenwirt handeln musste und die zahlreichen Autos am Parkplatz, dass das Essen nicht schlecht sein dürfte. Aufgrund des Andranges wurde scheinbar kurzerhand die benachbarte Wiese ebenfalls per Kreidetafel zum Parkplatz erklärt – wir parken zwischen Apfelbaum und Wäscheleine.
Der Gastgarten war gut besucht, obwohl es schon ein wenig herbstelte zogen wir nach kurzem, prüfenden Blick das Freie dem leicht verrauchten Gastraum vor. Der Gastgarten selbst entsprach der klassischen Vorstellung… Klapptische und Sessel aus rotem Plastik, teilweise größere Holztische und Bierbänke, durchgängig gedeckt mit blau-weiß karierter Tischwäsche (inkl. leichter Spuren vom Vorgänger), auf jedem Tisch der Bierdeckelspender, der die Getränkekarte und groß die Tischnummer (wir hatten die 23) beinhaltete.
Der Hausherr hatte uns bereits beim Hinsetzen erspäht und war flott zur Stelle, um die Getränkewünsche aufzunehmen. Beim Servieren der Getränke und des eingerollten Bestecks wurden wir über das Mittagsmenü informiert, das am Montag aus Tagessuppe, Pusztaschnitzel mit Reis dazu Menüsalat, Dessert bestand oder mit alternativem Hauptgang Wiener Schnitzel mit Pommes, für das wir uns beide entschieden.
Die Suppe kam nach wenigen Minuten brennheiß und dunkel, wie ich schon lang keine Suppe mehr bekommen hab. Als Einlage dienten schöberlartige Semmelstücke, deren weitere Zubereitung sich mir nicht ganz erschloss – jedenfalls waren sie zu groß um als mundgerecht durchzugehen und trotz längerem Suppenbad sehr schwer zu zerteilen. Die Suppe selbst war aber sehr kräftig im Geschmack und gab uns die notwendige Wärme.
Der Menüsalat wurde durch den Seniorchef gebracht, der neben Chef und Junior ebenso im Service noch ein wenig mithalf. Der grüne Salat blieb mir als gut mariniert (mit Kernöl natürlich) in Erinnerung, zweierlei Bohnen und Kraut waren ok. Viel Zeit blieb nicht, sich nur dem Salat zu widmen, da wurde auch schon das Schnitzel serviert. Es war nicht das größte, aber für die Mittagspause gerade recht – geschmacklich gab´s nichts zu bemängeln. Beim Abservieren fing ich mir mit den Worten „Dei ane Staudn is neama gaungan“ eine kleine Rüge vom Seniorchef ein, weil ich drei Blatt Salat übrig gelassen hatte.
Bis zum Servieren der Nachspeise verging im Vergleich zu den vorherigen Gängen etwas mehr Zeit, für die auch der Kuchen nicht ganz entschädigte. Entgegen der Suppe und Hauptspeise hinterließ die Nachspeise geschmacklich einen eher „künstlichen“ nicht ganz hausgemachten Eindruck. Der Wunsch nach der Rechnung wurde vom Junior aufgenommen, für die beiden Menüs und zwei Getränke waren günstige 20 Euro fällig.
Zum Fazit: Der Kirchenwirt punktet im Sommer mit seinem gemütlichen Gastgarten, Wespenphobie sollte man allerdings keine haben. Das Drei-Generationen-Service wirkt gut eingespielt, den herben aber nicht böse gemeinten Schmäh vom Seniorchef gibt’s gratis dazu. Für den Preis von Euro 7,50 war das Menü gut, speziell der Hauptgang hat uns positiv überrascht. Für das schnelle Mittagessen zwischendurch ist der Kirchenwirt durchaus eine Empfehlung.
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