Der Gasthof „Zum Kleinen Semmering“ liegt am Hafnerberg, gegenüber der Wallfahrtskirche. Er hat eine lange, fast 300jährige Geschichte und ist wohl eng mit der Kirche verbunden, die auch kurz davor erbaut wurde. In der Speisekarte kann man auch die Hauschronik nachlesen und durch diese wurde mein...Mehr anzeigenDer Gasthof „Zum Kleinen Semmering“ liegt am Hafnerberg, gegenüber der Wallfahrtskirche. Er hat eine lange, fast 300jährige Geschichte und ist wohl eng mit der Kirche verbunden, die auch kurz davor erbaut wurde. In der Speisekarte kann man auch die Hauschronik nachlesen und durch diese wurde meine eigene Ahnenforschung über „Matricula online“ bestätigt, dass hier bereits vor 150 Jahren meine Ur-Urgroßeltern zu Tisch baten.
Linkerhand ist der Eingang in die Stube mit viel Holz, ganz nach meinem Geschmack. In den nächsten Zimmern dominiert ebenso uraltes hölzernes Gebälk den Raum. Im hinteren Teil befindet sich noch ein Saal, der aber eher ungemütlich ist. Dort kann man sich platzieren, wenn vorne nichts mehr frei ist.
Diesmal werkte als Kellnerin eine sehr freundliche Bekannte, die wir schon vom Schwarzen Adler kennen und dort noch immer von Zeit zu Zeit aushilft. Im Freien mit Sicht zur Straße befindet sich auch noch ein lauschiger Gastgarten mit schattenspendendem Baumbestand.
Speisekarte wird sofort gebracht. Für Bierliebhaber gibt es offenes Schladminger und Kaltenhausner. Hervorzuheben ist, dass es für ein Landwirtshaus eine relativ große Auswahl an offenen, steiermarklastigen Achtelweinen gibt, die auch noch sehr günstig sind, was meine bessere Hälfte sehr zu schätzen weiß.
Das Essensangebot würde ich jetzt als landgasthoftypisch bezeichnen (Frittaten- oder Leberknödelsuppe, Schnitzel, Cordon Bleu, Zwiebelrostbraten, Grillteller, Koteletts, etc.). Hervorzuheben wären da nur das Altwiener Backfleisch (Rostbraten mariniert mit Kren und Senf gebacken) und das Schulterscherzel.
Sonntags gibt es eine sehr gute hausgemachte Cremeschnitte, die es diesmal auch schon samstags gab. Dieses unwiderstehliche Angebot nahmen wir gerne an und für die Nachmittags-Sonntagsjause daheim nahmen wir auch noch eine Malakofftorte mit.
Da das Backfleisch eher selten auf einer Speisekarte zu finden ist, entschied ich mich dafür und die bessere Hälfte hatte Lust auf die Schweinsmedaillons vom Grill auf Cognac-Pfefferoberssauce. Die Frittatensuppe davor sollte eine „echte“ sein, da es Schulterscherzel auf der Karte gibt. Für mich war sie einen Tick zu kräftig und intensiv im Geschmack.
Die Panier des Backfleischs war unten leider schon aufgeweicht, die Stücke hätten wohl vor dem Servieren besser auf eine Küchenrolle abgetropft gehört. Geschmacklich hat es aber sehr wohl gemundet und auch die Liebste war mit ihren Schweinemedaillons zufrieden, sie waren innen noch schön rosa und nicht totgebraten. Zu trinken gab es einen Kaiserspritzer (Weisswein/Hollunder/Soda) und ein kleines Schladminger für mich. Danach bestellten wir noch ein Achtel Morillon und für mich den Hausbrand (Kriecherl), da die sonstigen Schnäpse leider nicht regional, sondern von der Firma Bauer waren.
Das Ganze schlug sich dann mit € 65,00 inklusive Maut zu Buche. Der Service erkundigte sich immer wieder, ob alles passt und geschmeckt hat. Wir kommen jetzt sicher wieder öfter hierher, weil durch die wenig befahrene Straße und dem geringen Lärmpegel auch der Gastgarten unten den schattigen Bäumen durchaus seinen Reiz hat und an heißen Sommerabenden mit Sicherheit zum Verweilen einlädt.
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Ob das die selbige Kellnerin war, weiß ich nicht, aber ja sie war wirklich außerordentlich freundlich und motiviert. Hat sogar extra ein Tischerl im Garten gedeckt. Nur schnell eine Kaffee getrunken und dazu einen "heimelig schmeckenden" -Zitat der Kellnerin- Apfelstrudel. Aber was für einer: Gezogener Teig, geraspelt die Äpfel, reichlich Rosinen, nicht zu süß und mit einem zarten Zimthauch, genau wie ich ihn mag...... .