Am Dienstag den 14.5.2019 hat es uns wieder einmal in meine geliebte Heimat Stammersdorf verschlagen. Wir treffen uns mit vier Freunden im Restaurant (Gordana, Gordi) Simic, BLAUE LAGUNE, vulgo Pavlovic. Hier gibt es Balkan- und Fischspezialitäten. Die Betreiber stammen aus Kroatien, im Mai 2019 ...Mehr anzeigenAm Dienstag den 14.5.2019 hat es uns wieder einmal in meine geliebte Heimat Stammersdorf verschlagen. Wir treffen uns mit vier Freunden im Restaurant (Gordana, Gordi) Simic, BLAUE LAGUNE, vulgo Pavlovic. Hier gibt es Balkan- und Fischspezialitäten. Die Betreiber stammen aus Kroatien, im Mai 2019 feiert man 40ig jähriges und nein ich war noch nie zuvor drinnen.
Die Anreise mit der U6 bis Floridsdorf, von da weiter mit der 31iger Bim bis Endstation. Man überquert die Brünner Straße und schon ist man in der Johann-Weber-Straße 28.
Wir haben etwa zwei Wochen davor, telefonisch, bei einer sehr netten weiblichen Stimme, einen Tisch für 6 reserviert, und ja wir haben auch einen schönen bekommen.
Vorm blau angemalten Lokal, am Gehsteig, gibt es einen kleinen schmalen Gastgarten, mit vielleicht 20 Plätzen. Wenn man über die drei Stiegen hinauf reinkommt, steht man in der Glimmstängelabteilung, links ist die Schank, geradeaus die Küche, das Reich von Frau Simic und rechts ein Sitzbereich. Scharf links, durch den Raucher durch, ist ein weiterer kleiner Raum, für maximal 20 Gäste, da hatten wir unseren Platz. Es gibt zwar eine Trenntüre, die war aber zu jeder Zeit offen.
Das ist sicher nicht im Sinne des Erfinders, weder das der Gast da durch muss, noch dass die Türe immer offensteht. Naja, nachdem im Raucher auch nicht sonderlich viel los war, vier Kartenspieler und einige wenige die auf ein schnelles Getränk vorbeikamen, rochen wir auch nicht nach Rauch, als wir nach Hause kamen.
Das Lokal selbst ist recht gemütlich, die Einrichtung aus Ende 70 Anfang 80, viel wurde seit damals eher nicht gemacht. Aber alles ist ordentlich und sauber.
Es gibt eine sehr nette Kellnerin, da der Chef Toni seit gut einem Jahr in Pension ist. Er hat früher sowohl serviert, als auch als Schankler fungiert und da gab es angeblich immer wieder Beschwerden, denn mit seiner Art kann nicht jeder. Da ist es von Vorteil, wenn man jemand dabei hat, der hier Stammgast ist, so wie wir. Anwesend ist er aber weiterhin, er lässt es sich auch nicht nehmen, die Weinflaschen zu entkorken, etwas Small Talk mit uns führen und alle Gäste per Handschlag zu verabschieden.
Zurück zu ihr, sie ist sehr freundlich, überaus aufmerksam und flott, es wird regelmäßig nachgefragt und sie ist dabei auch nie aufdringlich, obwohl sie recht oft vorbeischaut. Ja und sie kann auch lächeln. Dafür, dass die Speisen nicht gleichzeitig kamen, kann sie sicher nichts. Liegt wohl eher daran, dass die Chefin alleine in der Küche steht, zumindest als wir da waren. Sehr anständige sympathische Serviceleistung, nur viel hatte sie nicht zu tun.
Zu Beginn, gleich als wir ankamen, hatten wir gegen den ersten großen Duascht zwei weiße Spritzer von durchschnittlicher Qualität. Weiters tranken wir im Laufe des Abends ein Flascherl Grasevina Kutjevo aus 2018. Sehr feine Sache, fruchtig, harmonisch, einen den wir uns auch ab und an im 6er Kisterl am Yppenmarkt besorgen. Auf Nachfrage gibt es Leitungswasser dazu.
Der kleine schwarze danach war richtig stark, nicht bitter und mit schöner Creme. 2 doppelte Sliwowitz (Sljivovica) nach dem Essen, müssen es beim Kroaten einfach sein und der war großartig, Pflaume vom Feinsten.
Kulinarisch starteten wir mit 1 x Prosciutto (Prsut) mit köstlichen schwarzen (zu wenigen) Oliven. Der Luftgetrocknete allerfeinst, ein wenig salzig, wie man das kennt, nicht zu dünn geschnitten und dennoch ist er fast auf der Zunge zergangen. Dazu eine fast frische Langsemmel, wobei ich die zu Rohschinken nicht unbedingt brauche, da hats aber gepasst.
Zu ihrem Wolfsbarsch/Branzino (Brancin) meinte meine liebe Frau, der hätte kaum besser sein können, und sie hat in ihrem Leben schon viele davon gegessen. Es war einer mit ordentlich Knoblauch, aber nicht zu viel, die Haut perfekt kross, dass strahlend weiße Fischfleisch eher fest und sogar mit etwas Geschmack. Auch ich war angetan, zumal der schwimmende Meeresbewohner recht groß war und ich mitessen durfte/musste. Statt der Petersilerdäpfel, die es laut Karte dazu gibt, hatte sie nur einen Gemischten, mit dem sie ebenfalls sehr zufrieden war.
Ich hatte Muckalika im Metallpfandl serviert. Das Gericht wird Mutschgalitschka ausgesprochen, wie mir die Kellnerin verriet, eine unsrig Übrigens. Das war recht weicher Schweinslungenbraten eher klein geschnitten und recht viel davon, in gschmackigem Letscho. Was da alles drinnen war, weiß ich nicht so ganz genau, jedenfalls Paprika, Paradeiser, viel Zwiebel und noch so einiges mehr. Es hätte für mich vielleicht noch etwas würziger sein können, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Der viele Reis, so wie ich ihn mir als Reisliebhaber wünsche, nämlich nicht zerkocht. Mia hat‘s g’schmeckt!
Den Abschluss macht eine gelungene Pala mit Nüssen und Schokosauce.
Sehr fein gegessen, das waren wir uns alle einig. Am Tisch war u.a. die Fischplatte für 2 und zweimal Tintinger gegrillt. Das Ambiente ist in die Jahre gekommen und die Serviceleistung ohne Fehl und Tadel.
90,-- €uro mit Maut haben wir in der BLAUEN LAGUNE gelassen. Plastikgeld nejt, bares ist Wahres.
Wie schrieb der werte Testerkollege adn vor geraumer Zeit in einem seiner tollen Berichte, er hat schon für wesentlich schlechteres Essen deutlich mehr gezahlt. So war’s und wir sind sehr zufrieden gegen 23h wieder nach Hause geBIMelt….. Kann man sich merken!
Hilfreich18Gefällt mir11Kommentieren
Wie immer eine sehr lesenswerte und informative Review, als wär ich selbst dort gewesen. Danke!