am 28. September 2013 · Update 6. Mär 2015
SpeisenAmbienteServiceIch kam zu einem Treffen mit Freunden (wir waren insgesamt sieben) deutlich zu früh. Unser Tisch war in der Rauchverbotszone, ich setzte mich zuerst einmal in den vorderen Teil und bestellte ein Starobrno, fragte auch den schnauzbärtigen Kellner (vor dem mir misenplace - ich gebe es zu - etwas An...Mehr anzeigenIch kam zu einem Treffen mit Freunden (wir waren insgesamt sieben) deutlich zu früh. Unser Tisch war in der Rauchverbotszone, ich setzte mich zuerst einmal in den vorderen Teil und bestellte ein Starobrno, fragte auch den schnauzbärtigen Kellner (vor dem mir misenplace - ich gebe es zu - etwas Angst gemacht hatte), ob sie Zigaretten hätten?
"Nein, aber ich hole Ihnen gerne welche aus der Trafik." (!)
Ich füge hinzu, daß das Abendgeschäft erst langsam anlief, die Trafik war ja noch geöffnet, und daß ich zur Zeit (wenn auch behende) auf Krücken gehe. Aber es war mir da schon klar, daß ich anscheinend einen seiner wirklich guten Tage erwischt haben muß!
Bei dieser Gelegenheit sage ich gleich, daß nur das weitere, gewissermaßen normale, Service durch die anderen Kräfte zu der Note 4 führt, der Böse Onkel kriegt bei mir einen Fünfer!
Ambiente kurzgefaßt: Sehr sauber, adrett und recht geschmacklos.
Getrunken habe ich neben dem guten Bier einen erfreulichen Gelben Muskateller, quasi als Aperitif (das Bier zählt nicht, sagen wir einmal, denn da war ich noch alleine), zum Hauptgericht einen DAC Grünen Veltliner, wie er sein soll, und zur Nachspeise wurde mir eine Spätlese angeboten, die mir auch gefiel. Ach ja, und einen Marillenbrand als Digestif, der auf der richtigen Seite der Trinkbarkeitsgrenze lag; eine weitere Beschreibung verdient er nicht.
Diese Angaben sind leider sehr unpräzise: Ich habe mich törichterweise zu sehr auf mein sonst recht braves Gedächtnis verlassen.
Eine Frittatensuppe: Wirklich gute Brühe, etwas Gemüse, schmal geschnittene Frittaten - sehr gut.
Kalbstafelspitz mit Pastinakenpüree und Steinpilzsauce: Hervorragendes Fleisch, Püree gut gewürzt (reichlich Butter, vermute ich, und genug Salz, woran es ja so oft hapert, und Nachsalzen bringt nicht denselben Effekt, was ich auch nicht recht erklären kann), die Sauce auch korrekt. Die Süße des Pürees wurde durch verstreuten rosa Pfeffer angenehm balanciert; der Teller war insgesamt sehr harmonisch.
Dessert: Rosmarin-Crème-Brûlée mit Holundersauce (hieß in der Karte etwas anders, aber das war's). Die Crème war comme il faut (ich komme aus dem Französischen gleich wieder raus), vom Rosmarin war allerdings nur anhand des hineingesteckten Zweigleins etwas zu erkennen. Die Sauce untadelig, aber auf einem rechteckigen Teller drapiert, auf dem in einem Töpfchen die Crème stand. Wie sollten die zueinanderfinden? Es wurde dazu nur ein Löffel gereicht; so habe ich denn mit dem Löffel und dem Zweiglein eine kleine Schweinerei auf dem Teller veranstaltet, was viel unterhaltsamer war, als weitere Hilfsmittel anzufordern, und mich zudem noch auf meine Rosmarinkosten kommen ließ.
Fazit: Gewiß nicht perfekt, ganz gewiß erfreulich! Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
An einem Freitagabend mehr oder minder ausreserviert, viele zufriedene Gesichter. Ich komme wieder.
***
Was geschehen ist, mit fast denselben Freunden, und wir waren durchaus zufrieden.
Ich hatte dieses Mal ein hervorragendes Beef Tartare, ein Rehragout, bei dem ich allerdings die Sauce etwas dünn und nichtssagend fand (Keinen anständigen Wildfond in der Küche? Tsk, tsk.), und Palatschinken, die durchaus aussagekräftig waren!
Andere Weine probiert, sehr erfreulich.
Es gibt keinen Grund, die Bewertung zu ändern.
Update: Rindsbackerl unbekannter Feinheit machen die Note 4 für die Speisen sehr dick.
Hilfreich14Gefällt mir12Kommentieren