Ich kann mich noch gut erinnern, wenn man mit der Schnellbahn quasi oben drüber gefahren ist (Praterstern / Wien Mitte) und man konnte lesen „Kraft‘s Weinhaus Ferdinand Wild“ das ist aber schon einige Tage her. Heute ist es das Gasthaus WILD, die S-Bahn fährt aber immer noch.
Vor wenigen Tagen...Mehr anzeigenIch kann mich noch gut erinnern, wenn man mit der Schnellbahn quasi oben drüber gefahren ist (Praterstern / Wien Mitte) und man konnte lesen „Kraft‘s Weinhaus Ferdinand Wild“ das ist aber schon einige Tage her. Heute ist es das Gasthaus WILD, die S-Bahn fährt aber immer noch.
Vor wenigen Tagen problemlos reserviert und gestern Abend dort gewesen. Die „Reise“ in den 3ten mit der 1er Bim, Station Radetzkyplatz, da ist auch gleich der Wirt.
Der Gastgarten steht noch UND er wurde von einigen wenigen unentwegten bevölkert. Beim Eintreffen waren wir drinnen um etwa 18h die ersten Gäste, das hat sich im Laufe des Abends geändert, voll war es aber bei weitem nicht. Der deutlich größere Schankraum ist der Nichtraucher, ein kleinerer Nebenraum den Rauchern vorbehalten, perfekt abgetrennt. Was auffiel, lediglich drei Gäste haben den genutzt.
Das Lokal ein (recht) uriges Wiener Wirtshaus, Vieles aus Holz, Boden, Tische und auch einige Hochtische. Die Sesseln schauen eher ungemütlichen aus, ich durfte aber auf einem Bankerl sitzen :-) Die Wände holzvertäfelt mit Kleiderhaken, oben weiß „bemalt“. Einige wenige große Bilder fallen auf, u.a. von Fellinis Amarcord. Sehr dominant der Schankbereich, die ganz große Gemütlichkeit kommt aber nicht auf.
Hinein, zwei Kellner sind da, später waren es dann vier (1 Weibl, 3 Mandln) wir werden erst einmal nicht wahrgenommen, also einen angesprochen, der bringt uns dann auch gleich zu unserem kleinen feinen Tisch hinten im Eck. Ab da lief das Service dann recht gut.
SIE war die für uns Zuständige, was aber aufgefallen ist, es schaut jeder auf jeden Tisch. Die Mitarbeiter allesamt nicht übertrieben freundlich, aber oke, den Job haben sie gelernt, es ging auch alles recht flott. Mit der Aufmerksamkeit haperte es in wenig, vor allem beim Abservieren, nachgefragt wurde aber. Im „Hauberlokal“ wäre ich enttäuscht gewesen, da passt das.
Zu Beginn zwei Glas Secco vom Weingut Heiling aus Halbturn / Burgenland, fruchtig, spritzig, ordentlich gekühlt, hat gut gepasst.
Als Vorspeisen hatten wir ein phantastisches Kalbsrahmbeuschel, in der kleinen Variante, mit leicht angebratenen Serviettenknödeln, ein Traum, harmonisch abgeschmeckt, es bestand Suchtgefahr. Die Knödel eher etwas fester, auch die ausgezeichnet gelungen. Sowie Wildschweincarpaccio mit Wacholderöl, Rucola und Parmesan. Das „Zeug“ zerging auf der Zunge, im Zusammenspiel mit dem Öl, herrlich. Der Rucola wir er halt schmeckt, ich brauche ihn weniger, meine Liebste steht drauf, der Käse in größeren dünnen Stücken, nicht zu aufdringlich, alles in allem war das richtig gut.
Die beiden Hauptspeisen, waren der geschmorte Wildschweinschopf in einer Pflaumensauce samt Erdäpfelkroketten und gebratenes Fasanenfilet im Speckmantel auf Senfgemüselinsen und Schupfnudeln. Der Schopf schön durchzogen, eher etwas bissfester, er ist nicht zerfallen, das Ganze in einer sehr guten, schön sämigen Sauce und es sind auch einige halbe Pflaumen (von der Größe her Zwetschken) „herumgeschwommen“. Die Kroketten machten auf uns den Eindruck von paniertem Püree, meine Holde meinte dazu, eher etwas verunglückt, ich war schwer begeistert UND sie waren definitiv selbst gemacht.
Das Federvieh in würzigen Speck gewickelt, das Fleisch hätte ein wenig weicher sein können, aber die Kombination war sehr gut. Die positive Überraschung die Linsen, man hat zwar vom Senf wenig geschmeckt, aber das ganze war vermengt mit Zwiebel, Karotten und Speckwürfeln, in ein wenig Flüssigkeit (Suppe?) die Linsen selbst nicht so bröslig, wie wir das erwartet hätten. Die Schupfnudel sicher auch selbst gemacht, angebraten, ausgezeichnet.
Begleitet wurden wir von einem 2013er Sauvignon Blanc vom Weingut Scheucher aus Labuttendorf?? Herr Google meint der Ort gehört zum Bezirk Leibnitz / Steiermark und hat 182 Einwohner. Bei dem Wein haben wir den typischen Stachelbeergeruch -geschmack etwas vermisst, fruchtig und sehr angenehm zu trinken war er aber allemal. PROST!
Der kleine schwarze starke zum Abschluss war Top!
Fazit, beim WILD kann man sehr gut WILD essen. Wir haben mit Maut 90,-- Euro gezahlt und sind mit der Großen Roten zufrieden nach Hause gefahren.
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