Beim Betreten des „Toto’s“ besticht zu allererst einmal jene Theke, unter der sich die liebevoll angeordneten Meterpizza-Sorten befinden. Wie eine Blumenwiese im Frühling so schön, könnte ich bei diesem Anblick ins Schwärmen geraten, aber wir wollen doch bitte nicht kitschig sein. Essenstechnisch...Mehr anzeigenBeim Betreten des „Toto’s“ besticht zu allererst einmal jene Theke, unter der sich die liebevoll angeordneten Meterpizza-Sorten befinden. Wie eine Blumenwiese im Frühling so schön, könnte ich bei diesem Anblick ins Schwärmen geraten, aber wir wollen doch bitte nicht kitschig sein. Essenstechnisch begonnen wird hier aber mit einer der schönsten Antipasti-Platten, die man zurzeit in Wien bekommen kann. Für fast schon lächerlich günstige 12 Euro bekommt man hier eine Holzplatte mit buttriger Mortadella, süßlichem Rohschinken, saftiger Pancetta, rauchiger Bresaola samt Grana und Ruccola und wahlweise Büffelmozzarella oder Burrata. In Kombination mit selbstgebackenem Brot und köstlichstem Olivenöl war diese Vorspeise schon ein echtes Highlight für sich…
Wer hier Pizza essen möchte, steht gleich vor mehreren Entscheidungen: zum einen muss man sich überlegen, ob man sich aus der Vitrine bedienen möchte um möglichst viel Verschiedenes auszuprobieren oder ob man sich gleich einen ganzen Meter frischer Pizza kommen lassen möchte. Und egal wie man die Grundsatzfrage beantwortet hat, stellt sich dann gleich auch die nächste Frage, was denn nun oben drauf sein soll. Neben vorgegebenen Möglichkeiten mit allesamt köstlichen Auflagen, kann man sich hier auf einem Meter alles nur Erdenkliche kombinieren. Soll heißen: jede Wunschpizza ist machbar. So oder so, auf einem Meter Pizza, mit dem man locker zu viert satt wird, können problemlos 4-5 unterschiedliche Beläge nebeneinander Platz haben. In unserem Fall hatten wir einen Meter mit Kochschinken, daneben Datterini-Tomaten mit Mozzarella, daneben, mit frischer Salsicca und so weiter. Und erst die römische Variante mit Erdäpfeln und Rosmarin … ich müsste hier sehr lange über Details schreiben, deswegen fasse ich zusammen: das Besondere an der Pizza hier ist, dass die einzelnen Zutaten so handverlesen und zeitintensiv ausgesucht und beschafft worden sind, dass jede Pizzavariante traumhaft gut ist. Die Texturkombination aus dem extrem knusprigen Teig und den intensiven Auflagen lassen diese Pizza zum Suchtfaktor werden. Die einzelnen Teile sind zu kleinen Stücken vorgeschnitten, und man kommt erst mit der Zeit drauf, wie viel man da gerade verschlungen hat. Wie gut, dass der Teig so dünn ist. Hätte ich dort die gleiche Menge regulärer Pizza gegessen, hätte man mich wohl mit einem Kran aus dem Lokal bringen müssen.
Begleitet wird die Pizza hier üblicherweise aus zapffrischem Murauer, wobei aber Francesco Tedesco auch stolz auf seine selbstimportierten Weine ist, die dankenswerterweise auch noch leistbar sind. Insgesamt hat mir im ersten Bezirk ja schon immer eine Lokalität gefehlt, bei der man kleine, köstliche, warme Speisen bekommt und in Ruhe auch etwas runterkommen kann, ohne dafür eine Krawatte anzulegen oder ein Vermögen zu bezahlen. Jetzt gibt es diese Möglichkeit! Und ich weiß auch genau, wohin es mich beim nächsten Trip in die City wieder einmal ziehen wird!
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