"Ich habe noch nie einen veganen Burgen mit einer so tollen Konsistenz gegessen," meint meine vegetarische bessere Hälfte, "aber leider schmeckt er furchtbar!"
Wir hatten uns ja wirklich viel erwartet, als bekannt wurde, dass Karl Schillinger ein Burger-Lokal in Wien eröffnen würde. Ich selber...Mehr anzeigen"Ich habe noch nie einen veganen Burgen mit einer so tollen Konsistenz gegessen," meint meine vegetarische bessere Hälfte, "aber leider schmeckt er furchtbar!"
Wir hatten uns ja wirklich viel erwartet, als bekannt wurde, dass Karl Schillinger ein Burger-Lokal in Wien eröffnen würde. Ich selber bewundere Schillinger, den ich natürlich von seinem Lokal in Großmugl kenne, für sein feines Gespür in Sachen Textur und seiner Rafinesse beim Würzen. "Charly"s vegane Martinigans ist legendär, seine Gäste stets glücklich, bei ihm so etwas wie eine wunderbare Zuflucht gefunden zu haben, bei der man nicht lange auf der Karte suchen muss um zu finden was man essen darf, sondern wo man als Veganer einfach nach Lust und Laune zuschlagen darf.
Die Erwartungshaltung in der "Szene" war also dementsprechend hoch. Unsere auch. Das Lokal in der Schottenfeldgasse war für einen Montagabend bombastisch gut besucht und auffallend war auch, dass so ziemlich jeder ein Foto von sich und dem Essen machte. Mir ist schon klar, dass ich auch selbst oft Speisen ablichte, aber ich selbst bin da eher selten drauf. Aber die Leute schienen hier wahnsinnig stolz darauf zu sein, endlich auch mal in einem "In-Lokal" zu sein in dem man Veganer nicht wie so oft an den kulinarischen Rand drängt.
Soweit so gut, nun ging es ans Essen. Die bessere Hälfte bestellte den "Swing Burger", ich den Cheeseburger, was dem "Swing Burger" mit Sojakäse entspricht. Dazu noch eine Portion Pommes Frittes, die auf der Karte mit dem Zusatz "best in town" versehen sind. Nach dem Zahlen bekamen wir eine Quittung mit dem Hinweis, dass wir aufgerufen werden, sobald die Bestellung fertig ist. Es dauert nur knapp eine Minute und wir hatten unser Essen. Fast Food wird hier wohl wirklich gelebt. Nur auf meinen Sojakäse hatte man vergessen. Der wurde dann nachträglich reingepappt.
Das Bun, also das Brot, war luftig, erdig und stabil gleichzeitig. Das Pattie war von der Konsistenz auch herrlich, nur fragten wir uns beide, was hier geschmacklich passiert war: Das frittierte Sojalaibchen fuhr sämtliche Würz-Versuche an die Wand und hatte einen penetranten getreidigen Geschmack.(Mir ist schon klar, dass Soja eine Hülsenfrucht ist) Ich hatte das Vergnügen schon einige Sojaburger zu kosten, aber einen so intensiven Soja-Eigengeschmack habe ich bisher noch nicht erlebt.
Mir ist schon klar, dass Schillinger voll auf Fleischersatzprodukte setzt und leider nicht auf Pilz-, Gemüse- oder Bohnenburger. Aber auch hier hätte ich mir von diesem veganen Küchenpionier doch etwas mehr erwartet. Vor allem war die Würzung leider wirklich nichtssagend.
Die Pommes Frittes waren absolut in Ordnung. Der Zusatz "best in town" dürfte sich aber auf die Town Großmugl und weniger die Town Wien beziehen. Im Lokal konnten wir beobachten, dass wir nicht die einzigen waren, die die vegane Atmosphäre mehr genossen als die veganen Burger...
Mir ist schon klar, dass mir als Omnivoren jetzt einige wiedersprechen werden und meinen, dass hier alles eine unglaubliche Offenbarung ist. Aber wer schon das Vergnügen hatte Produkte wie den "Shroom Burger" von Shake Shack zu essen, und dann die veganen Burger hier probiert, wird mir rechtgeben müssen...
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Ein Tofu - Burger schmeckt doch nach A und F. -))