am 5. Jänner 2011 · Update 10. Nov 2012
SpeisenAmbienteServiceAbendlicher Besuch bei Schnattl. Zur Wahl standen ein 5-gängiges Komplettmenü, ein vegetarisches Menü und eine feine Auswahl von Speisen à la carte.
Das Service, ein Mann und eine Frau, sind unaufdringlich, sehr aufmerksam (die Garderobe wird übernommen) und vor allem in ihrem Element, will h...Mehr anzeigenAbendlicher Besuch bei Schnattl. Zur Wahl standen ein 5-gängiges Komplettmenü, ein vegetarisches Menü und eine feine Auswahl von Speisen à la carte.
Das Service, ein Mann und eine Frau, sind unaufdringlich, sehr aufmerksam (die Garderobe wird übernommen) und vor allem in ihrem Element, will heißen: Wein perfekt temperiert im passenden Glas serviert, Dinge, die nicht auf der Karte stehen, erwähnt und mit einem Schuss Wiener Humor beschrieben. Die Speisen kamen stets zum richtigen Moment, die dann und wann obligaten Nachfragen kamen punktgenau.
Das Essen: ein gebackener, marinierter Karpfen mit Erdäpfelvinaigrette (passt gut zusammen), eine Maronicreme mit so genannten Ingwerschneenockerln, die die perfekte Nuance Ingwer zur schönen Aromatik der Maronicreme andeuteten, ein auf der Haut gebratener Zander (eine Spur zu zäh nach meinem Geschmack) mit Rote-Rüben-Gnocchi (sensationell, wo ich doch sonst keine roten Rohnen mag!). Hauptspeise: ein geschmortes und rosa gebratenes Reh mit Dörrzwetschkenpolenta: da merkt man, wie man langsam isst und diese Geschmackskombination im wahrsten Sinne des Wortes erleben darf. Wirklich geniale Kombination, das Fleisch war obendrein wunderbar weich.
Zur Nachspeise kam Ungewöhnliches: ein Käse-Kaiserschmarren, nicht auf der Karte. Gewöhnungsbedürftig, da keine Süßspeise im eigentlichen Sinne. Aber die Kombination aus Mehl, Ei und dem würzigen Käse sind zwar eigen, schmeckt aber mit jedem Bissen besser, zergeht regelrecht auf der Zunge.
Kleiner Wermutstropfen waren die (weil Degustationsmenü, logisch) relativ kleinen Portionen, ansonsten wird hier einfach und ohne Schnickschnack, aber trotzdem mit der nötigen Kreativität und dem Feingefühl für Geschmackskombinationen gekocht. Nicht billig, aber das Essen spricht für sich und rechtfertigt den Preis für einen besonderen Abend.
Erwähnenswert vielleicht noch die Einrichtung: der relativ große Raum mit etwa 12 Tischen ist ein wenig gewöhnungsbedürftig schlicht, sollte aber den Abend nicht trüben.
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