am 6. März 2012 · Update 15. Jul 2012
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Kapfenberg, obersteirisches Industriezentrum, war mir bis vor kurzem gastro-kulinarisch kaum bekannt, wenn man vom unweit gelegenen Wirtshaus zum Steirereck mal absieht.
Mit (noch) einer Ausnahme.
„Der Schi...Mehr anzeigen(Anm.: Updates weiterer Besuche weiter unten, klar durch Sternderl-Linie getrennt)
Kapfenberg, obersteirisches Industriezentrum, war mir bis vor kurzem gastro-kulinarisch kaum bekannt, wenn man vom unweit gelegenen Wirtshaus zum Steirereck mal absieht.
Mit (noch) einer Ausnahme.
„Der Schicker“ war mir schon lange bekannt, da wir bei Familienfesten immer wieder in der Gegend waren und das eine oder andere Mal beim Schicker essen waren. Lange her, aber ich erinnere mich noch daran.
Hier hat sich in der Zwischenzeit so einiges geändert. Seit gut acht Jahren gehört das Café „Mocca“ dazu, man erreicht den innenarchitektonisch sehr ansprechenden Bereich durch denselben Eingang.
Der Kaffee kommt aus der hauseigenen Rösterei.
Beim Eingang links, bevor man in den Restaurantbereich kommt, überrascht ein sehr gut sortiertes Weinregal mit Preisen zum gleich mit nach Haus nehmen. Ein gemischter Karton ist es nach ein wenig Schmökern geworden, sogar ein besonders seltener Carnuntum-Winzer findet sich hier mit einem 10-jährigen Blaufränker, da kann ich natürlich nicht widerstehen.
Der Nichtraucher-Bereich des Lokals wiederum ist eine sehr gelungene Adaption des schönen Altbaus.
Mein erster Besuch seit langem ist ein klassischer Mittagspausen-Besuch. Ich wusste bereits, dass das Haus zu günstigen Kursen kleine, aber feine Menüs anbietet, neben der mehr als großzügigen „Normalkarte“.
Drei verschiedene Mittagsmenüs, eines mit Fleisch, eines fleischlos, und ein mediterranes mit Minestrone und Spaghetti Carbonara.
Ich entschied mich für’s Fleischlose:
Linsensuppe mit Kartoffeln und Thymian
Knödel mit Ei und Salat
Afrikanerschnitte
Die Linsensuppe mit klassischen Tellerlinsen duftet verführerisch nach frischem Thymian. Die Kartoffelwürferl sind von der mehligeren Sorte (ich hätte die speckigeren genommen, aber gut, das ist jetzt schon zuviel der Jammerei, ich hör schon auf…). Salzgehalt ist wunderbar niedrig, der Koch versteht perfekt, warum die Kräuter wichtiger sind als das Salz.
Knödel mit Ei, auf Wunsch mit grünem Salat: kaum Anlass zur Kritik, ein oder zwei Stückerl Knödel waren ein wenig zu dunkel geworden, ansonsten sind die Knödel wirklich gut, gute Konsistenz, keine „vermehlten“ Knödel.
Getränk: ein wirklich guter, verlängerter Apfelsaft aus dem Hause Muster (Gamlitz) – eigentlich ein für die Südsteiermark bekannter Winzer.
Die Nachspeise: eine Art Kreuzung von Sachertorte und Bananenschnitte. Bin zwar nicht so ganz der Schokokuchen-Tiger, aber die Kombination mit Banane lass ich mir dann doch gefallen.
3 (1/2) Punkte mal für’s Essen, aber die könnten beim nächsten Besuch schon bald übertroffen werden.
Kleiner und einziger Fehler vom Service: ich schlucke grad den letzten Knödelwürfel runter, da wird wir schon die Nachspeise serviert.
Ansonsten sind die Dame und der Herr sehr aufmerksam und flott. Zeitungen werden mir im Verdacht angeboten, da ich allein ins Lokal gekommen war.
Sehr angenehm dann noch die Fortsetzung im „Mocca“-Bereich des Lokals. Der selbst geröstete Kaffee ist auffällig frisch und wuchtig – und verfehlt auch seine Muntermacherqualitäten ganz und gar nicht. Der lässige Langtisch ist gemütlich, dazu ein Blick auf alte Schwarz/Weiß-Ansichten von Kapfenberg.
Den Ausklang hatte ich ja bereits zuvor erwähnt. Gute 130 Euro ließ ich beim Schicker, 120 allerdings für wirklich feine Weine, zum Teil wirkliche Raritäten. Schicker, du siehst mich bald wieder.
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Update Tagebuch 30.5.2012:
eine brave Frittatensuppe mit ausreichend zarten Frittaten, Rindsuppe klaglos.
Weiters eine ganze Goldbrasse aus der Butterschmalzpfanne. Handwerklich gut gemacht, der Butterschmalztouch passt nicht schlecht zum Fisch, Kartoffeln ok und Salat wie hier im Hause immer schön frisch und knackig-saftig.
Eine "Mini-Nuss-Torte": Man fühlt sich zurückversetzt in alte Zeiten. Das typische Nussbisquit mit Kaffeecreme, dreistöckig. Fein ausgeschnitten, zum Preis von 1,80 (!!). Wirklich gut, keine Margarinecreme, frisch gemacht.
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Update Tagebuch (ca. Anfang Juni):
Backhendl (13 Euronen) mit grünem Salat.
Zartes Henderl, gute Panier. Der Salat ist typisch steirisch mit Kernöl mariniert und kräftig umgerührt worden (Oma schau owa...)
Basilikum-Panna cotta. Ja, sowas gibt's. Beim Schicker zumindest.
Zwei Schichten Panna, unten weiß, oben grün. Die grüne Schicht protzt tatsächlich mit einem feinen, spürbaren Basilikum-Aroma. Gelungen!
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Update Tagebuch (während der Fußball-EM....)
Fleischloses Abendmenü (ca. 12 Euro):
Blattsalate mit Tomaten (abbestellt), Paprika (nicht auf der Karte, dadurch nicht abbestellt), panierte Feta"würfel".
Der Salat ist tadellos frisch und knackig. Dass die Würfel runde Kugeln sind ist zwar kurios, aber nebensächlich. Störend ist nur der für meinen Geschmack viel zu hohe Salzgrad des griechischen Käses.
Spiegelei, Spinat, Erdäpfel. Kein Grund zum Klagen, die Erdäpfelscheiberl sind so wie sich's gehört in der Pfanne angeröstet worden.
Drei kleine Törtchen zum Nachtisch. Eigentlich ein (gutes) I-Tüpferl, ich wäre ja schon satt.
Nebenbei läuft Fußball, Gomez schießt schon wieder ein Tor, ich freu mich. Der Chef schaut auch zu und jubelt mit.
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