Wir schreiben Montag den 18.11.2019 im wunderschönen Österreich. Um 15:55 rein bei der Oper in Wien, um 16:59 raus beim Josefsplatz in Baden, der Endstation. Dazwischen 64 Minuten „blöd“ beim Fenster rausschauen, so der Plan, war doch die Fahrt mit der Badner Bahn eine Premiere für uns. Es sollte...Mehr anzeigenWir schreiben Montag den 18.11.2019 im wunderschönen Österreich. Um 15:55 rein bei der Oper in Wien, um 16:59 raus beim Josefsplatz in Baden, der Endstation. Dazwischen 64 Minuten „blöd“ beim Fenster rausschauen, so der Plan, war doch die Fahrt mit der Badner Bahn eine Premiere für uns. Es sollte aber ganz anders kommen.
Schon vor dem Einsteigen wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass irgendwo vor Pfaffstätten die Oberleitung gerissen sei und es einen Ersatzbus gibt. So weit so gut, allerdings gab es dann auch noch kurz vor der unterirdischen Station Kliebergasse einen schadhaften Zug der Wiener Linien und so wurden alle Fahrgäste nach längerer Zeit „evakuiert“ und nach oben gebracht. Wir sind dann zu Fuß zum Hauptbahnhof spaziert, war nicht weit, haben uns da ein Ticket für die Schnellbahn gekauft und sind so kurz vor 18h in Baden am Bahnhof angekommen. Von 1080 nach Baden 2 ½ Stunden, wir nahmen es mit Humor! Nach Hause lief alles nach Plan. Vorgeschichte Anreise Ende! :-))
In der Kur-, Casino- und Bezirkshauptstadt ist eine liebe Freundin 3 Wochen zur Erholung im Badenerhof und da statten wir ihr natürlich einen Besuch ab.
Im Vorfeld wurde auch schon ein Wirt zur gemeinsamen Nahrungsaufnahme ausfindig gemacht :-) und zwar das Ristorante SAN MARCO in der Beethovengasse 10 und natürlich auch gleich ein Tisch reserviert.
Der Besuch für einen Montagabend sehr beachtlich, ganz voll war es aber nicht, also auch was für kurz Entschlossene.
Um ins Lokal hineinzukommen, muss man über einige Stufen hinunter. Links die Bar/Schank, rechts ein Sitzbereich, da war ganz hinten unser Tisch. Ich glaube geradeaus hätte es auch noch Plätze gegeben, da war ich aber nicht, sondern nur am sauberen, sehr schmalen Häusl.
Man steht in einem sehr ansprechenden Kellergewölbe, das schön dekoriert ist, so zumindest der erste Eindruck. Schaut man sich aber genauer um, kommt man drauf, hier wird versucht krampfhaft auf italienisch zu machen.....
Dunkelrote und blaue zwar gemütliche Sitzbänke gibts, aber mit Lamperln. Ja richtig, Sitzbänke wo kleine Lampen eingebaut wurde und von denen nicht zu wenige, einfach nur schrecklich. Ja und dann gibt es schwarze Luster, grauenvoll, geht gar nicht für mich, und die vielen pseudo italienischen Bilder an der Wand.
Ein großer Spiegel hängt bei unserem Platz, keine Ahnung warum, die Wände sind teils in Gold gehalten, dazu verschieden golden Applikationen und auch noch teils Goldleuchten an der Wand.
Das schönste an dem Lokal sicher das Ziegelsteingewölbe und der Holzboden, das gefällt!
2 Kellner und einen Schankler gibt’s, alle freundlich, recht aufmerksam, nichts steht länger als nötig am Tisch herum. Der Wein wird manchmal nachgeschenkt, dann wieder nicht, es wird nachgefragt und recht flott sind sie auch.
Ja und sie werfen mit Italo Floskeln um sich, sodass jemand der die Sprache nicht versteht meint, sie können es, bis dann folgendes passierte ist. Es kamen zwei Männer rein, die wirklich der Sprache mächtig waren und schon waren sie „überführt“..... :-) Woher sie wirklich waren, weiß ich leider nicht, aber auch egal, weil alles in allem machen sie einen ordentlichen Job.
Wenn man sich das Impressum der Homepage anschaut, so dürften zumindest die Betreiber unsrige sein.
Der flüssige Start waren drei perfekte Prosecco, den Abschluss machte ein sehr ordentlicher Espresso Marco Salvatori, ja und der ist von Naber Kaffee aus Wien. :-)
Im Laufe des Abends hatten wir 2 Flaschen vom Capsula Viola, Santa Cristina, Jahrgang 2018, ein Chardonnay irgendwo aus der Toskana. Der war fruchtig, frisch, mit wenig Säure und mit 10% Alkoholgehalt auch sehr leicht.
Dazu wird Leitungswasser in der Karaffe serviert, das mit 0 Euro auf der Rechnung stehen sollte.
Meine Vorspeisen war ein herrliches Vitello Tonnato aus Kalbsmedaillons, mit Thunfischsauce. Es war zwar vielleicht etwas rustikal geschnitten, aber herrlich weich und sehr geschmackvoll, die Sauce war der Hammer.
Die Damen hatten beide Capesante Gratinate al Brandy, wobei die Jakobsmuscheln sehr klein waren, und vom Geschmack war das alles na sagen wir (etwas) eigenartig, nämlich irgendwie säuerlich, mit unnötig viel Deko. Dazu haben wir super Pizzabrot mit Knobelauch gegessen.
Brodetto di Mare war die Hauptspeise für die Liebste Gattin, die guter Durchschnitt wie sie meinte, auch der Inhalt, der war für sie mehr als ausreichend. Da waren Venus- und Miesmuscheln, ein fester weißer Fisch, Tintenfischringerln und einige Schrimps. Die Suppe selbst war papriziert.
Unsere Freundin hatte Calamari e Gamberoni alla Griglia, sie war sehr zufrieden, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ich hatte eine spannende Pizza, zumindest waren die ersten Bissen so, weil die Kombination für mich völlig neu war. Sie war mit Ganslspeck, Steinpilzen, Mozzarella und Paradeissauce belegt. Der Rand war weich und flaumig, so wie ich das mag, in der Mitte nicht zu dick, aber fast zu viel Belag. War mal was Neues, nicht uninteressant.
Alles in allem ist das SAN MARCO ein Lokal, das will, aber nicht so recht kann und das bei allen zu bewertenden Kriterien. Essen gut, aber nicht mehr, die Kellner machen zwar einen anständigen Job, haben sich aber ein herrliches Eigentor geschossen. Und das Ambiente naja, teils sehr schräg, der 3er ist meiner Gattin zu verdanken, ich wäre bei 2 gewesen.
Die Zeche mit Maut waren 185,-- Euro, die ich mit Plastikgeld bezahlt habe.
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