Ein Update zum Rosenbauch’s:
Bereits bei unserem Erstbesuch im Februar wussten wir, dass wir zurückkommen müssen, wen der Garten bespielt ist. Nun war’s soweit. Reservierung über ein online-Portal erledigt, schlugen wir um 17:30, dem Beginn der Öffnungszeit, auf. Klarerweise war um diese Uhrze...Mehr anzeigenEin Update zum Rosenbauch’s:
Bereits bei unserem Erstbesuch im Februar wussten wir, dass wir zurückkommen müssen, wen der Garten bespielt ist. Nun war’s soweit. Reservierung über ein online-Portal erledigt, schlugen wir um 17:30, dem Beginn der Öffnungszeit, auf. Klarerweise war um diese Uhrzeit noch nicht viel los, das Lokal füllte sich aber recht schnell, speziell der Garten.
Wir bekamen einen sehr schönen Tisch unter einem gigantischen Nussbaum im wirklich schönen Garten. Schon im Februar konnte man sehen, dass der Garten sehr einladend ist, jetzt, mit eingedeckten Tischen und in vollem Grün – ja, da kann man wirklich sehr nett sitzen und dinieren.
Der Service wieder einmal das Highlight. Viele Service-Mitarbeiter:innen wuseln um die Gäste, alle höchst professionell, effizient und auch mit der perfekten Mischung von Höflichkeit und doch ein wenig „Schmäh“, wie es der gelernte Österreicher mag.
Getränketechnisch, wie auch beim Erstbesuch festgestellt, spielen wir hier in einer sehr, sehr guten Liga. Eine große Weinauswahl – und es sind nicht die üblichen Verdächtigen, nein, hier wurden gute Weine ausgewählt, wie z.B. der Lugana der Liebsten. Sieht man ja nicht so oft auf einer Karte.
Die Speisen: Das Gedeck, wie schon beim letzten Mal, sehr, sehr gut. Ein hausgemachter Grissino, Speck, Kräuteraufstrich, Butter, Meersalz, Olivenöl und ein sehr gutes, selbst gebackenes Brot. Reichlich, fast schon „too much“ als Gedeck, aber wirklich sehr gut.
Ein Amuse geule, Gruß aus der Küche, kommt auf einer Etagère daher, ein griechischer Salat und eine Gurkenkaltschale, sehr stimmig, sehr fein. Der kleine Salat auf dem Löffel ist, wahrscheinlich ob des salzigen Feta-Käses dann doch etwas zu salzig geraten, man konnte das aber gut mit der Gurkenkaltschale ausbalancieren.
Wir teilten eine Vorspeise, die „Rosenbauch – Tapas“, vier kleine Tapas (Tartar, Garnelen, Burrata und Jakobsmuschel). Nachdem weder die Liebste noch ich Fan von Jakobsmuscheln sind, wurde unserem Wunsch, dies mit einer zweiten Tapas-Portion Tartar zu substituieren, sofort und freundlich nachgegeben, sehr gut. So soll’s sein.
Die Garnelen waren – ein Gedicht. Selten so etwas gutes gegessen. Perfekt im Geschmack, perfekt gebraten, hier hätten wir locker noch eine Portion genießen wollen.
Das Tartar sehr gut, recht fein in der Konsistenz und doch recht gut gewürzt. Eigentlich (für mich) zu weit von einem klassischen Tartar entfernt, eher schon ein Aufstrich, - dennoch, Fleischqualität und Würzung waren gut. Wie beim letzten Besuch beschrieben, ich würde mehr Purismus bevorzugen. Beim Tartar sollte das frische, rohe, per Hand geschnittene Fleisch die Hauptrolle spielen – die Gewürze sollten nur unterstützen und ergänzen.
Die Burrata mit Tomate war nicht ganz so überzeugend. Brav, aber deutlich unter der Liga der anderen Tapas. Eine gute Burrata, etwas Salz, Pfeffer und Olivenöl (mehr braucht’s nicht) auf guten, g’schmackigen Tomaten (für die Liebste) kann eine Geschmacksexplosion sein, hier war es, nun ja, brav, aber nicht mehr.
Zu den Tapas wählte die Liebste auch einen gemischten Salat, der sich als Blattsalat auf Erdäpfelsalat herausstellte, beides sehr, sehr gut – der Erdäpfelsalat offenbar selbst gemacht mit genau der richtigen „Schlotzigkeit“ und Würze, für einen gemischten Salat könnte man hier allerdings noch etwas mehr kreativ sein.
Als Hauptspeise wählte die Liebste einen Ausflug ans Meer (lt. Karte „Sommer in Italy (warum nicht „Italien?“) trifft Istrien“ mit Polpo (Oktopus), Calamari und Garnele vom Grill, Focaccia und Pflücksalat. Über die hohe Qualität der verarbeitenden Meerestiere besteht kein Zweifel, allein dürfte der Koch etwas verliebt sein. Der Liebsten war es gnadenlos zu salzig. Salz dürfte hier schon ein wenig das Thema sein (griechischer Salat, Tartar, das Hauptgericht der Liebsten, ...), hier müsste man korrigieren. Nachsalzen kann man ja, umgekehrt ...
Schade drum, das Gericht hätte so viel mehr Freude machen können.
Oktopus und Co. waren auf einer „Focaccia“ gebettet, die mehr an ein gebratenes Weißbrot gemahnte. Braucht’s unserer Meinung nach nicht, oder wir haben die Intention hinter dieser Komposition nicht verstanden.
Meine Wahl fiel auf das Zweierlei vom Reh mit hausgemachten "Wuzinudeln" und Pilzen. Na gut, dieses Gericht war für mich der Matchwinner. Perfekt, von bis. Aaaaber: ich mag’s salzig – und musste nicht nachsalzen – für die Liebste wäre es way over the top gewesen, - das Salzthema setzt sich fort ...
Obwohl ich schon satt war, konnte ich nicht an der Marillentrilogie (Knödel, Kompott, Marillensorbet) vorbei. Unsere freundliche Kellnerin hatte Mitleid mit mir und entsprach meiner Bitte, das Dessert von den standardmäßigen zwei Knödeln auf eines herunterzutunen.
What can I say, - perfekte Knödel, perfekter Teig, tadellose Kombi mit Kompott, zum Reinspringen (und Niederknien ;-))
Speisen und Getränke (ein paar Gläschen Weißwein waren schon dabei) schlugen sich letztlich mit € 145,00 inkl. Trinkgeld zu Buche, für Menge und Qualität absolut angemessen. Das Ambiente ist der Hammer, auch an einem heißen Sommerabend bietet der große, schattige Garten ein angenehmes Gartenklima. Der Service ist „just perfect“, ausreichend Personal, offenbar wirklich bestens geschult, freundlich und charmant. Die Karte bietet viel – online hinkt die Aktualität etwas hinterher – und handwerklich weiß man hier, wie gute, gehobene Küche geht, - ohne abgehoben zu sein.
Gut, so ein Juwel in unserer Nähe zu wissen.
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