Die „Pizzeria Frascati“ in der so wunderschönen, idyllischen Barnabitengasse stand schon lange auf meiner To-Do-Liste. Jedes Mal wenn ich in der fast danebenliegenden „Gruft“ Gutes tat, wurde ich wieder daran erinnert, doch endlich einmal hier einzukehren.
Das Lokal ist in einem Altbau als Eck...Mehr anzeigenDie „Pizzeria Frascati“ in der so wunderschönen, idyllischen Barnabitengasse stand schon lange auf meiner To-Do-Liste. Jedes Mal wenn ich in der fast danebenliegenden „Gruft“ Gutes tat, wurde ich wieder daran erinnert, doch endlich einmal hier einzukehren.
Das Lokal ist in einem Altbau als Ecklokal ansässig und hat zusätzlich zur Pizzeria auch noch eine „Cantina“ (Eingang direkt am Eck). Rund um das Lokal befindet sich ein Gastgarten, wobei der Teil, der in der Barnabitengasse liegt, besonders nett ist - ruhig, da verkehrsberuhigt, etwas romantisch, einfach mit Altstadtflair und Urlaubsfeeling mitten in Wien.
Der gesamte Gastgarten kann mit riesigen Markisen überdacht werden, sodass man bei Regen oder starkem Sonnenschein durchaus sehr geschützt im Freien verweilen kann. Eine gewisse Liebe zur Beleuchtung kann man dem Chef ganz sicher nicht absprechen, wird doch der Gastgarten von geschätzten 350 bunten Lampen illuminiert – teilweise auch mit „russischer“ Verkabelung, wie der Wiener sagt.
Das Lokal ist unheimlich groß, bietet es doch zu den etwa 150 Plätzen in der Pizzeria, zu den etwa 150 Sitzplätzen im Gastgarten auch noch circa 60 Plätze in einem Kellerstüberl. Seit 1984 bereits befindet sich an diesem Platz eine Pizzeria, jedoch sind die Gründer nicht mehr am Werk.
Beim Eintreten in das Lokal wurden wir sofort in Empfang genommen, und wir konnten uns einen Tisch im NR-Bereich aussuchen. Der erste Eindruck vom Inneren des Lokals war „rustikal und teilweise echt kitschig überladen“. Unser Tisch war mit frischen Blumen und Stofftischtüchern eingedeckt. Wie üblich, viel zu schnell wurde unser Getränkewunsch abgefragt, und wir bestellten in Summe „Null Komma Josef-Alkoholfreies Bier“ (EUR 3,50), „Obi-Leitungswasser“ (EUR 2,60) sowie einen „Eistee Zitrone“ (EUR 2,60) – alles ohne Fehl und Tadel.
Der Blick in die Speisekarte zeigte uns ein reichhaltiges Angebot, eigentlich eine fast schon überladene Auswahl an diversen Speisen der Italienischen Küche: Antipasti, Suppen, Pasta, Pizze, Verdure, Fleischgerichte (Carni), Fischgerichte (Pesce), Salate, Käse, Dolci und auch noch ein überflüssiges Speisenangebot aus der Wiener Küche (alles auf Basis „Schnitzel“) sowie Palatschinken. Erwähnenswert fand ich jedoch, dass man „jede Fischspezialität auch gegrillt“ bestellen kann – Fischgerichte sind generell nur bis 22:30h bestellbar.
Wir wussten im Vorhinein schon, dass wir hier Pizze probieren werden und lasen daher mit Freude den Hinweis, „Alle unsere Pizze werden ausnahmslos mit Mozzarella gemacht“, in der Speisekarte (natürlich nicht Mozzarella di Bufala als Standard). Unglücklicherweise folgte aber auch gleich der Hinweis „Alle Pizze mit Knoblauch“ – eine absolut „unitalienische“ Unsitte.
„Pizza Primavera“ (Tomatenscheiben, Mozzarella di Bufala & frischer Basilikum - EUR 8,20) – die Pizza kam brennheiß an den Tisch, wirkte aber optisch etwas leer und einsam. Vier Blätter Basilikum, darunter je ein kleines Stück Mozzarella di Bufala und je eine kleine Tomatenscheibe. Der Teig war, unter Berücksichtigung, dass man hier keinen Holzofen hat, gut gebräunt mit knusprigem Rand und nicht zu dick. Mir gefiel, wie so oft, die Verteilung der Zutaten auf der Pizza nicht, da auch hier nicht gut verteilt. Geschmacklich war die Pizza aber durchaus in Ordnung – GUT. Die dazu bestellte Chiliöl-Flasche jedoch, wollte ich dann, ob des unappetitlichen Anblicks, doch nicht verwenden.
„Pizza al Salame“ (Tomaten, Käse, Salami, Oregano – EUR 7,50) – Oregano hat auf einer Italienischen Pizza nichts verloren, Punkt. Die Pizza wurde ebenfalls ofenfrisch heiß serviert, meiner besten Tochter von allen waren jedoch die sehr gut schmeckenden Salamischeiben eindeutig zu dick geschnitten, was ich nur bestätigen kann. Sonst gilt alles, wie bereits beschrieben.
Nachdem sich die „Pizzeria Frascati“ auch gleichzeitig „Gelateria“ nennt, mit eigener Eisproduktion, mussten wir natürlich auch das Eis verkosten.
„Eisspaghetti“ (EUR 5,10) – das hausgemachte Vanille-Eis war gut und in Ordnung, aber sicher nicht außergewöhnlich. Gleiches gilt für den Erdbeerguss – GUT, aber normaler Standard.
„Gemischtes Eis mit 3 Kugeln“ (EUR 2,70) – auch hier gilt, gutes Eis, aber nicht auffallend gut. Man sollte aber den Mund nicht zu voll nehmen und blumig, in höchsten Tönen die hausgemachten Eissorten bewerben, wenn man, wie in meinem Fall, von vier gewünschten Eissorten nur eine einzige auch vorrätig hat.
Für die Speisen gebe ich Summe ein GUT – eine durchschnittliche Pizzeria ohne Hochgenüsse oder Besonderheiten. Die Speisekarte eigentlich zu üppig, beinhaltet aber sicher für jeden Gast etwas.
Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein GUT, das aber zum Großteil auf das Konto des Gastgartens Seite Barnabitengasse geht. Die Sanitäranlagen sind Altbaustandard, aber sauber – offensichtlich hat man das WC, ursprünglich am Gang, erst im Nachhinein baulich integriert.
Dem Service gebe ich leider nur ein MÄSSIG. Einen Chef, der während der ganzen Zeit unseres Besuches lautstark keppelt und mit seinen Angestellten permanent motzt, braucht niemand. Auch unsere Kellnerin war nicht unbedingt die Aufmerksamste – Wartezeiten müssen einkalkuliert werden.
Fazit: sollte man in der Nähe sein, so kann man durchaus diese durchschnittliche Pizzeria besuchen. Mich erinnert das Lokal an die ersten Pizzerien in Wien, die optisch schon von außen besonders italienisch wirken wollten – ist aber nicht unbedingt unsympathisch. Der Internetauftritt ist gut und informativ, die angegebenen Preise aber nicht unbedingt aktuell. Man kann übrigens auch jede Pizze in kleiner Ausführung (minus EUR 1,00) bestellen. Extra herfahren werde ich aber nicht mehr.
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