Ein geschäftlicher Termin verschlug die Liebste und mich gestern in die Gegend um den Neufelder See und nachdem wir zu Mittag noch etwas Zeit bis zu unserem Termin hatten, beschlossen wir spontan, auf ein kleines Mittagessen in der Gegend einzukehren. Die Wahl fiel auf das Landgasthaus zum Bären ...Mehr anzeigenEin geschäftlicher Termin verschlug die Liebste und mich gestern in die Gegend um den Neufelder See und nachdem wir zu Mittag noch etwas Zeit bis zu unserem Termin hatten, beschlossen wir spontan, auf ein kleines Mittagessen in der Gegend einzukehren. Die Wahl fiel auf das Landgasthaus zum Bären in Zillingdorf.
Die Homepage ist recht simpel gestaltet, nicht unbedingt einladend, aber die „basics“ wie Speisen, Öffnungszeiten und Kontaktdetails sind leicht zu finden. Die Speisekarte spannt einen Bogen von klassisch österreichischen Gerichten (Schnitzel, Backhendl & Co.) über Risotto, Garnelen und Spare Ribs zu Wildschweinschnitzerl, Schafkäse im Speckmantel und allerlei Pilzgerichten (Steinpilze, Eierschwammerl). Preise werden auf der HP nicht angegeben, vielleicht, um zu vermeiden, diese aktualisieren zu müssen. Komisch, ist aber eben so und zu akzeptieren.
Das Titelbild ist ein Reh, was irgendwie offenbar Wildkompetenz suggerieren soll, die darunter stehende caption „Aktuelle Termine zu Wildbrunch und Co ...“ führt zu einem Link „News und Events“, der allerdings leer ist. Nun gut, so richtig scheint man sich mit der online Präsenz nicht zu beschäftigen.
Das Lokal selbst gemahnt an einen klassischen, netten Landgasthof, das Innere des Lokals ist eher Landgasthof-Standard, hinter dem Lokal ist ein sehr geräumiger Gastgarten mit einer sehr schönen Wiese und einem kleinen Kinderspielplatz, der wirklich sehr einladend und gemütlich ist.
Wir hatten sicherheitshalber vorab angerufen, um einen Platz im Garten zu bekommen, die kurzfristige Reservierung („wir kommen in 15 Minuten“) wurde sehr freundlich entgegengenommen und bestätigt.
Der Service in Form einer jungen Dame war professionell, höflich, vielleicht etwas unterkühlt. Den Charme-Oskar werden wir hier wohl nicht vergeben können.
Weißer Spritzer für mich, Campari Soda für die Liebste, als Speisen wählte die Liebste gebackene Steinpilze mit Sauce Tartar, für mich soll’s das Backhendl im Körbchen sein.
Vorab gab's je einen gemischten Salat, nicht schlecht, aber auch nichts aufregendes. Für unseren Geschmack etwas zu süß und etwas lieblos angerichtet, so hat sich der Strunk des Eisbergsalats in meine Schüssel verirrt.
Die Steinpilze kamen in Form einer sehr stattlichen Portion daher, butterzart und in tadelloser Panier. Die Sauce Tartar stellte sich als selbst gemachte Joghurtsauce mit Knoblauch heraus, tadellos abgeschmeckt, nur hatte sie halt nichts mit einer klassischen „Tartar“ gemein. Hat aber sensationell zu den gebackenen Steinpilzen gepasst, besser sogar als die in der Karte angekündigte Sauce Tartar.
Mein Backhenderl kam im Körbchen, auch hier eine stattliche Portion, tadellos paniert, zartes Henderl, auch die Brust saftig, Haxl und Flügerl sowieso. Einwandfrei.
Den Abschluss bildeten zwei Caffè Espresso, von der Stärke eher mau und auch relativ „lang“, die Espressotassen waren bis zum Rand gefüllt. Na ja. Ich finde es persönlich unverständlich, warum es so viele Lokale in unserem schönen Österreich immer noch nicht schaffen, einen satisfaktionsfähigen Espresso zu kredenzen, kann ein Lokal damit zum Abschluss eines Essens doch wirklich punkten und, seien wir uns doch ehrlich, jeder, der einen Espresso bestellt, freut sich über einen guten, kräftigen Espresso.
Preislich sind die Hauptspeisen zwischen € 10,00 und € 20,00 angesiedelt, also durchaus moderat, die Steinpilze schlugen sich mit € 25,00 zu Buche, für Qualität und Menge allerdings absolut OK.
War ein nettes Mittagessen in einem netten Garten, mit ein paar kleinen Akzenten könnte man viel mehr „Wow“ erzeugen, die Küchenleistung passt, insgesamt alles gut. Wenn wir wieder einmal in der Gegend sind, würden wir durchaus wieder einkehren.
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