am 15. Juli 2013 · Update 24. Sep 2016
SpeisenAmbienteServiceWARNUNG: Es folgen 472 Wörter!
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Es ist wohl kaum nötig, daß jede Oberlaa-Filiale ihre eigene Bewertung habe, aber ich war halt heute Nachmittag in der Währinger Straße 108.
Und es gibt heute eine Premiere: Meinen ersten Fünfer! Ich habe an anderer Stelle geschrieben, daß ich mir dies...Mehr anzeigenWARNUNG: Es folgen 472 Wörter!
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Es ist wohl kaum nötig, daß jede Oberlaa-Filiale ihre eigene Bewertung habe, aber ich war halt heute Nachmittag in der Währinger Straße 108.
Und es gibt heute eine Premiere: Meinen ersten Fünfer! Ich habe an anderer Stelle geschrieben, daß ich mir diese Note für "Wunderdinge" aufhebe.
Es war die Erdbeer-Obers-Torte. [Ich zitiere aus der Webseite: "Buttermürbteigblatt mit Biskuitmasse, gefüllt mit Erdbeeroberscreme und Walderdbeeren, oben mit Schlagobers abgestrichen, mit Fruchtspiegel bedeckt und mit halben Erdbeeren garniert".]
Das Ambiente: Das Photo, das misenplace gemacht hat, vermittelt einen guten Eindruck vom Mini-Schanigarten; man denke sich noch links ein oder zwei Tische dazu. Es war mir aber heute am späten Nachmittag in der erfreulich prallen Sonne doch zu warm, weshalb ich das Innere aufsuchte.
Sauber, gepflegt, sehr schöne Vitrine (ich meine natürlich hauptsächlich ihren Inhalt!), Toiletten blitzblank - aber es gibt halt keine besondere Atmosphäre, wenn Ihr wißt, was ich meine. Wer hier einen Vierer vergibt, bekommt von mir ein verständnisvolles Nicken.
Innen komplettes Rauchverbot, was dieser Raucher in Konditoreien für absolut richtig hält (und seit Jahrzehnten für richtig gehalten hat).
Service? Professionell, kompetent, freundlich und anscheinend über mein Lobgefasel ehrlich erfreut. Über Geschirr & Co. braucht man keine Worte zu verlieren.
Kleiner Brauner (2,60): Ich fand den Kaffee sehr gut (ein Glas kaltes Leitungswasser dazu versteht sich von selbst), behaupte aber nicht, ein echter Kaffeekenner zu sein. Ich habe vielleicht zwei Mal in meinem Leben einen 5er-Kaffee getrunken, aber das ist gewiß komplett subjektiv.
Aber die Torte, die Torte! Einen Geschmack zu beschreiben ist bekanntlich äußerst schwierig, wie viele von uns wissen. Ich mache es mir einfach: Die Torte war eine tortegewordene Erdbeere. (Ganz gewiß hat der Walderdbeerenanteil - Walderdbeeren sind ja quasi Erdbeeren zum Quadrat - erheblich dazu beigetragen! Danke, Webseite, für die Bestätigung meiner Vermutung!) Ach ja, 3,70.
Aus reiner (Neu-)Gier probierte ich noch zwei "LaaKronen" (= Makronen = macarons): Passionsfrucht und Schokolade (je 0,90). Hervorragend, 4,irgendetwas. Aber hier gilt wiederum die Ahnungslosigkeitsvermutung. Die Dauer meiner Beschäftigung mit Makronen der Spitzenklasse ist viel zu kurz, als daß meinem Eindruck Gewicht beigemessen werden sollte.
Ich zahlte, betrat die Straßenbahn (Oberlaa ist für mich bedenklich nahe, seitdem ich umgezogen bin: Nur zwei Stationen.) Und die Erdbeer-Obers-Torte hatte einen gustatorischen Nachklang (ja, trotz der LaaKronen!), der mich bis nach Hause begleitete.
Derlei kannte ich bislang nur von ganz, ganz wenigen Weinen und von ganz, ganz wenigen denkwürdigen Mahlzeiten.
Der Besuch war vielleicht aus gewisser Sicht teuer. Preiswert war er allemal.
Zwei Berufenere zum Abschluß, die ich aus dem Gedächtnis zitiere, weshalb ich mich nicht für absolute Worttreue verbürgen kann:
Alfred Walterspiel: "Wer meint, es sei ihm gleichgültig, was er ißt und trinkt, tut mir leid, denn er weiß mit einer der schönsten Gottesgaben nichts anzufangen."
Goethe (der Schlaumeier, der offensichtlich zu *allem* etwas zu sagen hatte): "Geschmack läßt sich nicht am Mittelmaß bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten."
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Drei Jahre später kann ich meine Bewertung nach etlichen weiteren Besuchen bestätigen.
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Absolute Zustimmung. Auch wenn der Preis verhältnismäßig hoch ist, ist er durch die Qualität mehr als gerechtfertigt. Für mich gibts dort u.a. auch den besten Kakao der Stadt.