Donnerstag Nachmittag in der westlichsten Landeshauptstadt und der mir zur Obhut überlassene Sprössling des Pressesprechers verlangt nach Nahrung. Die limitierenden Faktoren: die Anzahl der Restaurants, bei denen es kurz nach 15 Uhr etwas Warmes zu essen gibt einerseits und die kulinarische Bandb...Mehr anzeigenDonnerstag Nachmittag in der westlichsten Landeshauptstadt und der mir zur Obhut überlassene Sprössling des Pressesprechers verlangt nach Nahrung. Die limitierenden Faktoren: die Anzahl der Restaurants, bei denen es kurz nach 15 Uhr etwas Warmes zu essen gibt einerseits und die kulinarische Bandbreite des Filius andererseits. Erste Wahl wäre der „Kornmesser“ gewesen. Die hätten eine kleine Karte einschließlich SchniPo, aber leider heute Ruhetag. Ergo ist „König Pizza & Kebap“ die Lösung!
Wir begeben uns in die angenehm warme Stube. Außer uns ist noch ein Pärchen anwesend. Offensichtlich hat der arme, vermutlich türkischstämmige, Pizza-Koch am Nachmittag alleine Dienst. Ergo muss er sich nicht nur um die Zubereitung der Mahlzeiten, sondern auch um das Service kümmern. Als erfahrene Gäste decken wir uns selbstständig am Kühlschrank mit zwei PET-Flaschen (2,30 Euro das Stück) ein. Danach steht mir der Sinn nach Ćevapčići. Wortreich aber weitgehend unverständlich versucht mir unser Gastgeber zu bedeuten, dass es die hier nicht gäbe, aber 100 Meter weiter im „anderen König“.
Gemeint ist wohl der ehemalige Wienerwald in der Bahnhofstraße, der mittlerweile als dritter Standort (neben hier und Dornbirn) dem König-Imperium einverleibt wurde. Allerdings ist der in der Tat 280 Meter entfernt und ich bin ja – zumindest beim Essen – nicht wählerisch. Daher ordere ich um und es soll ein Döner-Teller mit Pommes Frites (8,00 Euro) sein. Der Junior bestellt eine Pizza Fiorentina um 6,70 Euro. Wir haben mittlerweile Platz genommen. Der Aschenbecher ist noch voll und die anderen Tische sind teilweise nicht abserviert.
Das ganze Ambiente hat etwas Improvisiertes. Das Lokal ist an der Ecke Kornmarktplatz und Rathausstraße in einer Bausünde aus (geschätzt) den 1970er Jahren untergebracht. Stein, Glas und Leder dominieren. Ansonsten wirkt alles etwas improvisiert und unordentlich. Aber es ist sauber!
Die Wartezeit ist in Anbetracht der Doppelfunktion durchaus akzeptabel. Ein weiteres, mittlerweile eingetroffenes Pärchen, erhält sein Essen in unserem Schlepptau sogar sehr flott serviert. Der Nachwuchs zeigt sich mit der Pizza sehr zufrieden. Den Rand darf ich kosten und der ist angenehm knusprig, aber nicht zu dünn. Der Döner-Teller überzeugt ebenfalls: dünn geschnittenes, zartes Lammfleisch, darüber eine angenehme Sauce, dazu ausreichend frittierte Pommes, grüner und Tomatensalat sowie Ketchup.
Zwischenzeitlich schneit auch der Kollege vom Lieferservice herein und lässt die Eingangstür offen stehen. Ein Fehler, den ich selbst korrigieren muss, weil es dadurch zieht. Auch Laufkundschaft findet sich zwischenzeitlich vermehrt ein.
Fazit: Außerordentliches Erlebnis war es zwar keines, aber wir haben für 20 Euro ordentlich gegessen!
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