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Sa, 23. November 2024

Neubeck

Anton-Schneider-Straße 5, Bregenz 6900
Küche: Internationale Küche, Fusions Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Neubeck

Speisen
Ambiente
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am 10. September 2015
SpeisenAmbienteService
Festspielzeit in Bregenz. Vor einer Turandot-Aufführung auf der Bregenzer Seebühne wollten wir zur Einstimmung richtig gut essen. Das mir aus früheren Zeiten bekannte „Deuring Schlössle“ des Spitzenkochs Heino Huber ist wegen Insolvenz geschlossen. Zwei andere Lokale sind bereits ausgebucht. Über...Mehr anzeigenFestspielzeit in Bregenz. Vor einer Turandot-Aufführung auf der Bregenzer Seebühne wollten wir zur Einstimmung richtig gut essen. Das mir aus früheren Zeiten bekannte „Deuring Schlössle“ des Spitzenkochs Heino Huber ist wegen Insolvenz geschlossen. Zwei andere Lokale sind bereits ausgebucht. Über Empfehlung unseres Hotels rufen wir schließlich im „Neudeck“ an, wo wir ohne Probleme einen Tisch reservieren können.

Das Restaurant Neudeck wird in der aktuellen Auflage des Gault Millau mit 14 Punkte bewertet und somit mit einer Haube ausgezeichnet. Entsprechend erwartungsvoll betreten wir das Lokal. Der erste (vordere) Gastraum wird von den Farben rot und weiß dominiert: Rote Lederbänke, die Sessel mit roten Hussen, rote Säulen, die Tische weiß gedeckt. Eine Wand ist ab Tischhöhe verspiegelt, wodurch der Raum größer wirkt als er ist. Eine große Fensterfront erhellt den Raum, der insgesamt ein elegant-gediegenes Ambiente vermittelt.
Der zweite (hintere) Raum Richtung Gastgarten ist völlig anders eingerichtet. Die Tische sind zwar auch weiß gedeckt, es gibt aber keine rote Farbe mehr. Hier sitzt man auf hellbraunen Korb- bzw Rattansesseln. Auch dieser zweite Raum ist sehr hell, weil er zum Gastgarten hin zur Gänze mit raumhohen Glas-Schiebtüren abgetrennt ist.

Im Lokal sind - für uns zunächst überraschend – relativ wenige Tische besetzt. Der Kellner führt uns in den zweiten (hinteren) Gastraum, wo nur ein großer Tisch besetzt ist. Da wir für Nichtraucher reserviert haben, dürfte es sich bei diesem Raum um den Nichtraucherbereich handeln. Wir lassen uns an einem freien Tisch nieder. Da die Gäste am großen Tisch sich sehr laut unterhalten und wir jedes Wort verstehen können, fragen wir bald den Kellner, ob wir uns in den Gastgarten setzen können, was kein Problem ist.

Die Speisekarte ist nicht gerade umfangreich. Es gibt 4 Vorschläge für Geflügel und Fleisch und 4 Vorschläge für Fisch & Meeresfrüchte, wobei ein Teil der Speisen mit Curry und Safran asiatisch orientiert ist.

Critica wählt zur Vorspeise ein Beef Tatar (€ 18,00). Bevor das Beef Tatar serviert wird, stellt der Kellner einen Teller mit 8 einfachen Sandwich-Scheiben auf den Tisch. Wir sind der Meinung, dass es sich hiebei um einen Teil des „Gedecks“ handelt und dass wir noch einen Aufstrich oder sonst irgendwas noch bekommen, was aber nicht der Fall war. Der Kellner bringt dann das Beef Tatar ohne Toastbrot und ohne sonstiges Brot, weshalb wir davon ausgehen (müssen), dass die zuvor gelieferten 8 Sandwich-Scheiben zum Beef Tatar gehören. Naja, etwas merkwürdig. Die Portion des Beef Tatar ist recht klein. Critica moniert (wohl zu Recht) dass das Beef Tatar um diesen Preis etwa mehr sein könnte. Das Fleisch macht einen frischen Eindruck, trotzdem schmeckt das Beef irgendwie fad. Es fehlt einfach die Würze. Es ist auch nicht fein passiert, was aber Absicht sein könnte.

Ich nehme zur Vorspeise „Blattsalate mit Balsamico“ (€ 7,00). Die Salate sind gut und frisch, auch die - wenige - Marinade ist in Ordnung. Die Portion wieder recht klein.

Als Hauptgang wählt Critica das „Filetsteak 160g an Cognacsauce mit Kartoffel-Trüffel-Püree“ (€ 43,00). In der Speisekarte wird zu den Steaks angeführt, dass man den Gästen „das beste American Beef von Black Angus Rindern der Dan Morgan Ranch in Nebraska bietet“, womit wohl der hohe Preis für das Steak begründet werden soll. Nun, am Teller von Critica findet sich ein kleines Stückerl Steak (160 g ?) und ein kleiner Batzen vom Püree. Das Steak und auch das Püree sind sehr gut zubereitet, das Fleisch hat eine hervorragende Qualität, auch die Sauce ist gut, wenngleich ein Cognac auch beim genauen Kosten nicht auszumachen ist. Die Kombination Steak-Püree-Sauce ist geschmacklich überzeugend. Der fein geriebene Trüffel auf dem Puree rundet alles noch sehr schön ab. Critica und ich sind einer Meinung: ein tolles Gericht, aber die Portionsgröße war schon sehr klein…..

Ich habe mich bei der Auswahl des Hauptganges schwer getan, habe mich aber schließlich bewusst für ein – für meine Begriffe – exotisches Gericht entschieden („einmal etwas anderes“), nämlich ein „ Thai Curry mit erlesenen Fischfilets, Gemüse und Basmatireis“ (€ 30,00). Beim Servieren erklärt der Kellner, dass die Fischfilets ein Schottischer Biolachs, ein Zander und ein Bodenseefelchen sind. Nun, ich sehe einen kleinen Teller (eine Art kleiner Suppenteller), darin ein paar Stück Gemüse und ein kleines Stück Lachs. Unter dem Lachs finde ich dann ein Filetstückchen von Zander und ein noch kleineres Stückchen vom Felchen. Der Basmatireis wird getrennt in einer kleinen Schüssel serviert. Das „Thai Curry“ besteht im wesentlichen aus einer Curry-Suppe, ist geschmacklich eine Katastrophe und harmoniert mit den kleinen Fischfilets überhaupt nicht. Das Gemüse ist frisch, das Karottenstück ist aber hart. Ich esse die Fischfilets, einen Teil des Gemüses und den Rest lasse ich stehen. Eine enttäuschende Angelegenheit. Critica meint (wohl wieder zu Recht), dass ich auch das Steak hätte nehmen sollen.

Als Dessert werden in der Karte u.a. verschiedene Sorbets angeboten (Zitrone, Mango, Cassis, Kirsche, Himbeere, Marille). Ob der mehreren Sorten frage ich den Kellner, ob es sich beim „Sorbet“ um ein (normales) Eis handelt oder tatsächlich um ein Sorbet bzw ob das Zitronensorbet mit Alkohol (Vodka) gemacht wird, was der Kellner bestätigt. Ich bestelle daher ein Zitronen-Sorbet. Es wird eine Kugel in einem Glas serviert, von einem Vodka vernehme ich zwar nichts, dafür schmecken die kleinen Stückchen von der Zitronenschale im Eis. Insgesamt ist das Eis (Sorbet?) g’schmackig gut.

Die creme brulee (€ 9,00), die Critica zum Dessert bestellt hat, ist schlichtwegs ein Traum. Ich glaube, ich habe noch nie eine so gute creme brulee gegessen. Dies zum Leidwesen von Critica, weil ich ihr mindestens die halbe creme brulee weggegessen habe. Critica vermutet, dass die creme brulee mit echten geriebenen Vanilleschoten gemacht wurde, was sie vermeinte, an den ganz kleinen schwarzen Punkten in der creme erkennen zu können. Der karamelisierte Zucker an der Oberfläche war sehr fein gebrannt.

Bei der Bewertung der Speisen tue ich mich diesmal sehr schwer, weil neben viel Licht auch viel Schatten produziert wurde. Eigentlich müßte ich die Speisen zwischen drei und vier bewerten. Unter Berücksichtigung des doch relastiv hohen Preisniveaus kann ich die Speisen nur mit 3 bewerten. Unsere Erwartungen an ein Haubenlokal wurden nicht (oder nur zum Teil) erfüllt

Wir haben mit Trinkgeld € 150,00 bezahlt, was insgesamt für das Gebotene unserer Meinung nach zu hoch war. Zum Preisniveau der Getränke wäre anzumerken, dass wir zB für einen Aperol-Spritzer € 6,50, für ein Achterl Sauvignon Blanc und Blaufränkisch je € 4,90 und für 0,75 l Mineralwasser (Pellegrino) € 5,60 bezahlt haben.

Der Kellner, der uns bedient hat, war freundlich-korrekt, wirkte aber ein wenig uninteressiert. Eine richtige Wohlfühlstimmung ist nicht aufgekommen, gefühlsmäßig haben wir das Essen, das Ambiente und das Service als „Einheit“, weil zusammenpassend, erlebt.

Fazit: Ein Lokal mit höheren Preisen, das seinen Ansprüchen nicht ganz gerecht wird. In der Qualität viel Licht, aber auch viel Schatten. Auch wenn die Steaks nicht zu verachten sind und es hier die beste creme brulee gibt, bin ich unsicher, ob ich bei meinem nächsten Bregenz-Besuch dem Lokal wieder meine Aufwartung mache.
Straßenschild - Neubeck - BregenzVisitenkarte - Neubeck - BregenzCreme Brulee - Neubeck - Bregenz
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Standort - Map
Anton-Schneider-Straße 5, Bregenz 6900

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