Darauf wartend, dass meine KollegInnen die Liebste sicher von Sofia nach Wien fliegen, hatte ich wieder einmal die Möglichkeit, Zeit in der Ankunftshalle des neuen Terminals am Flughafen Wien zu verbringen. Nun bin ich ja schon aus beruflichen Gründen recht viel auf Flughäfen, der Vergleich zu an...Mehr anzeigenDarauf wartend, dass meine KollegInnen die Liebste sicher von Sofia nach Wien fliegen, hatte ich wieder einmal die Möglichkeit, Zeit in der Ankunftshalle des neuen Terminals am Flughafen Wien zu verbringen. Nun bin ich ja schon aus beruflichen Gründen recht viel auf Flughäfen, der Vergleich zu anderen europäischen Airports lässt mich umso mehr den Kopf über das neue Terminal in Wien schütteln. Zum Glück heißt das Forum nicht flughafentester.at, erläge ich doch sonst der Versuchung, mich des Langen und Breiten über die meiner Meinung nach sehr fragwürdige Gestaltung dieses doch recht prominenten Bauwerks auszulassen.
Wir sind aber auf ReTe, daher werde ich dieses Thema aussparen.
Leichter Hunger und die Lust auf ein Glas Bier ließen mich nach einem passenden Lokal Ausschau halten. Ich wählte das „Johann’s Biereck“, praktisch im zentralen Bereich der Ankunftshalle gelegen. Das Lokal ist, anders als die meisten Cafés und Restaurants am Flughafen, nicht „offen“ angelegt, sondern von Wänden aus Glas umgeben, und damit mit Ausnahme der kleinen Raucheraquarien bei den Gates und in den Business Class Lounges meines Wissens das einzige Raucherlokal am Airport.
Das Lokal ist gemütlich eingerichtet, viel Holz und Stein finden sich auf Wänden und Boden, es gibt eine große Schank und nebst einigen Tischen eine zentrale Bar mit Hochsitzen. Urig, relativ neu (wie das Terminal), und auch recht schick. Ich nahm an der Bar Platz und wurde in Sekundenschnelle von einem sehr freundlichen Herrn mit einer Speisekarte versorgt und nach meinen Getränkewünschen gefragt.
Ob des nur leichten Hungers und der Tatsache, dass die Liebste sich bereits im Sinkflug Richtung Wien befand wählte ich ein kleines Bier (Budweiser) und einen Schinken-Käse Toast (€ 4,50).
Das Lokal bietet diverse Frühstücksvarianten, einige traditionelle österreichische Speisen à la Schnitzel, Gulasch und Co., sowie Würstel und Toast. 3 Biere stehen zur Auswahl, alkoholfreie Getränke, Wein und diverse Spirituosen. Normalerweise inspiriert mich ein Bier und ein Toast nicht wirklich zu einer Review, in diesem Fall sind mir drei Dinge sehr positiv aufgefallen, die ich nicht unerwähnt lassen möchte:
Service: Tadellos. Überraschend gut sogar. Man kennt das doch: speziell auf Flughäfen, Bahnhöfen, etc., wo es einen großen Kundendurchsatz bei gleichzeitig geringer Kundenbindung gibt, lässt der Service oft zu Wünschen übrig. Anders hier: Peter, mein Kellner, war nicht nur sehr schnell und effizient, sondern wirklich ausgesprochen höflich und freundlich. Immer wieder nachfragend, ob ich noch etwas möchte, ob ich z.B. Mayonnaise zu meinem Toast wünsche (nein, danke), bei jedem Gast automatisch nach der Getränkebestellung (vorwiegend Bier) auch die Frage stellend, ob’s ein Brez’l dazu sein darf, - sehr aufmerksam und lobenswert.
Der Toast: Man sollte meinen, bei einem Schinken – Käse Toast könne man eh nichts falsch machen. Weit gefehlt. Hier wurde mir ein richtig guter Toast, nicht zu blass, serviert, keine Spur von quadratischem Toastblock-„Schinken“, sondern reichlich guter, geräucherter Schinken. Ebenso reichlich Käse, gut durch getoastet, - geschmacklich so, wie man sich einen Toast vorstellt und wünscht.
Das Ambiente: Obwohl das Lokal ein Raucherlokal ist und auch durchwegs gut besucht war, war es sehr gut belüftet, so dass man sich nicht in einer Räucherkammer wähnte. Positiv ist auch, dass man sich in dem Lokal in stimmigem Ambiente wohlfühlt und vor allem auch an Hand der Speisen merkt, dass man in Wien ist. Der auf internationalen Flughäfen vorherrschende Mix von namenlosen oder namensgleichen (Mc..., Star...) Fastfood/System/Panini Lokalen ist eine für mich schlimme Erscheinung unserer globalisierten Welt. Schön, wenn zumindest ein Lokal aus der Speisekarte das Land, in dem man sich befindet, erkennen lässt.
Die Wartezeit bis zur Landung der Liebsten verging schnell, das kostenlose WLAN am Flughafen war praktisch, abschließend bestellten die Liebste und ich noch ein Achterl „Gemischten Satz“, der allerdings keine Offenbarung war. Ist halt ein Bierlokal.
Trotzdem für mich ein Lichtblick im sonst meiner Meinung nach nicht so einladenden „Check in – 3“ Terminal. (what a name, what a shame ;-).
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cmling: Kuckst Du:Link In der Hotellerie erlebte ich das in letzter Zeit häufig, dass so komische, kompakte, eigenartige Rühreier serviert werden. Wenn Du so eines probierst, erkennst Du den Unterschied zum Frischen sofort.