Vorgestern Abend im Restaurant ILIJA, Fisch- und Fleischspezialitäten aus Dalmatien, mitten im 8ten. Das Lokal findet man nahe dem Theater in der Josefstadt, in der Piaristengasse 36. Der 13A und die 2er Bim haben ganz in der Nähe eine Station.
Die Reservierung telefonisch, von vor einigen Tag...Mehr anzeigenVorgestern Abend im Restaurant ILIJA, Fisch- und Fleischspezialitäten aus Dalmatien, mitten im 8ten. Das Lokal findet man nahe dem Theater in der Josefstadt, in der Piaristengasse 36. Der 13A und die 2er Bim haben ganz in der Nähe eine Station.
Die Reservierung telefonisch, von vor einigen Tagen, ein wenig chaotisch, hat aber im Endeffekt problemlos funktioniert. Auch die Glücksritter hätten ihren Platz gefunden, da das Lokal, bei etwa 60 Plätzen, nur zur Hälfte voll war.
Wenn man in das Nichtraucherlokal hinein kommt ist gleich links die offene Küche, sie macht einen sehr ordentlichen und sauberen Eindruck. Geradeaus steuert man auf die Schank zu, die irgendwie den Eindruck eines Segelschiffes vermittelt, samt einem Steuerrad, das an der Wand hängt. Rechter Hand der Sitzbereich. Der ist unten (vermutlich) Kirschholz vertäfelt und oben gelb ausgemalt, die Decke in weiss gehalten. Die Tische und recht gemütlichen Sessel, sowie die Garderobe und vieles mehr, aus demselben Holz. Es stehen große Tröge mit Grünpflanzen herum und an den Wänden hängen einige mehr oder weniger geschmackvolle Bilder.
Bei der Ankunft wurde uns die Garderobe abgenommen, den Tisch durften wir uns aussuchen. Es wurde ein kleiner feiner für (nona) zwei, die Karte wurde uns gleich da gelassen.
Die zwei Kellner an diesem Abend, Weibl und Mandl, kroatischer Herkunft, perfekt deutsch sprechend. Ihn kenne ich vom jährlichen Filmfestival am RHP, wo das Ilija die letzten Jahre einen Stand hatte, er war zumeist der hinter der Kassa, wie er mir bestätigte. Beide haben ihren Job sicherlich gelernt, waren sehr freundlich und flott, aufmerksam sowieso, Wasser und Wein wurde steht’s und unauffällig nachgeschenkt. Man hatte den Eindruck der Job macht ihnen Spaß, steht‘s ein Lächeln im Gesicht, er noch mehr wie sie und beide waren entspannt, es kam nie auch nur ein Funken Hektik auf. Perfekt!
Nach kurzem hat er uns dann nach einem Auftaktsaftl gefragt, es wurde (wenig überraschend) ein ausgezeichneter italienischer Prosecco, spritzig und gut gekühlt.
Kurz danach kam frisches knuspriges Knoblauchbrot, samt großen schwarzen und grünen Oliven, sowie herrlich cremiger Aioli. Das freut!
Irgendwann vor der Bestellung des Futters, war er auch noch mit einem sehr großen Holzteller beim Tisch und hat uns gesamt 6 verschiedene ganze Fische präsentiert.
Als Vorspeise hatten wir gemeinsam einmal Dalmatinischen Prsut (sehr ähnlich dem italienischen Prosciutto) mit Oliven. Geschmacklich war der wunderbar, ganz leicht salzig, uns war er nur ein wenig zu dick geschnitten, aber sonst sehr gut. Dazu gab‘s das Körberl mit Weißbrot, das ein wenig frischer hätte sein können.
Weiter ging es mit einem absoluten Höhepunkt, einer tomatisierten Fischsuppe. Die Einlage war ausreichend Wolfsbarsch, sowie zwei großen Miesmuscheln und noch einiges an Wurzelwerk. Die Suppe perfekt abgeschmeckt, würzig aber nicht scharf, der Fisch nicht zerkocht. Unser beider Gaumen hat sich sehr gefreut.
Die Hauptspeisen waren für meine Frau das Allerlei vom Fisch, a la Otto „Maximale“ Baric. Es bestand aus Tintenfisch (Ringerln und Haxln) einigen Garnelen und Wolfsbarsch, mit Mangold und statt Petersilerdäpfel nahm sie sich nochmals Knoblauchbrot. Dazu wurde in einem Kännchen ein Gemisch aus Öl und Knoblauch gebracht, das meine Holde so gerne hat. Ich habe natürlich überall mitpartizipiert und muss sagen, sehr gelungen, alles weich aber nicht zu weich und ideal gewürzt.
Ich nahm die geschmorte Lammstelze und statt Polenta Braterdäpfel. (Beilagentausch war übrigens vollkommen problemlos möglich) Das Fleisch, mit ein wenig Fett, hat sich sehr gut vom Knochen lösen lassen und war wunderbar weich. Das Saftl dazu, etwas dicker, sehr gschmackig, das einzig etwas störende, die Erdäpfel wurden nicht separat serviert, nachdem aber nur wenig Saft am Teller war, sind sie nicht „ertrunken“ im Gegenteil sie waren sogar noch weitgehend knusprig und geschmacklich richtig gut.
Die Getränke außer dem Prosecco, waren ein Flascherl Grasevina (Welschriesling) vom namhaften kroatischen Weingut Krauthaker, Jahrgang 2013. Der war schon überraschend reif für sein Alter, sehr fruchtig und hat wunderbar nach was weiß ich was gerochen und geschmeckt :-) PROST!
Der Espresso kam von Franck, einem ebenfalls aus Kroatien stammenden Kaffee und Tee Produzenten. Der hat mich voll überzeugt, schwarz wie die Nacht, kaum bitter und der Löffel ist, wie ich immer so gerne sage, drinnen gestanden.
Kurz vor der Flucht tranken wir noch je ein Achterl Plavac, ein leichter Rotwein, ähnlich einem Landwein, mit höchst angenehmen Geruch, geschmacklich konnte er nicht ganz mit, sehr gut war er aber allemal.
Zusammenfassend ein nettes Lokal, das Personal nahezu perfekt und überaus freundlich und auch die Kulinarik hat uns sehr erfreut. Die Rechnung 132,-- Euro mit Maut.
Wir waren vor vielen Jahren schon einmal im ILIJA, damals war alles sehr enttäuschend. Die zweite Chance hat das Lokal jedenfalls genutzt. Wir sind positiv überrascht und sehr zufrieden von Dannen gezogen.
2007 und 2008 gab‘s auch ein Mützerl vom Hohenlohe, 2014 hat es dafür knapp nicht gereicht, aber MIA IS WUASCHT.
Hilfreich16Gefällt mir9Kommentieren
Danke an den Admin!