Scheinbar werde ich hier ja doch noch zum Testesser ;D
Nach der einkehr beim Franziskanerpub am Freitag, haben wir uns wieder in den Süden ziehen lassen, und waren diesmal beim Haus an der Weinstraße, da mir schon die Zähne auf halb 8 nach einem Beef Tartare standen. Anfahrt sehr simpel, auch ...Mehr anzeigenScheinbar werde ich hier ja doch noch zum Testesser ;D
Nach der einkehr beim Franziskanerpub am Freitag, haben wir uns wieder in den Süden ziehen lassen, und waren diesmal beim Haus an der Weinstraße, da mir schon die Zähne auf halb 8 nach einem Beef Tartare standen. Anfahrt sehr simpel, auch ohne Navi, Parkplätze vor der Haustüre in einer ruhigen Gegend:
Ambiente: Der Gastraum ist sehr einladend, schön hell gestaltet und wirkt doch etwas edler als ein 0815 Gasthaus. Der Ausblick ist sehr schön, wenn auch die hellen Spots sehr stark in den Panoramafenstern spiegeln und man so nur mehr die Hälfte sieht. Wir sind durchs ganze Lokal, an der Bar vorbei bis nach hinten durch. Auch hier, alles schön aber dezent dekoriert, Besteck und Tischtücher sauber.
Speisen: Wir haben uns mal wieder richtig die Wampe vollgeschlagen. Zur vorspeise das Beef Tartare... ein wahrer Traum. Garniert mit Oliven, Salat und Zwiebelringen, kommt dieses ca. 150-200g große Stück, perfekt abgeschmeckt, mit 2 Stück Butter und ausreichend Toastscheiben. So ein herrliches Beef hab ich selten gegessen, nur das feinste fleisch, wunderschön.
Schade, hätt ich nur das Beef gegessen, wäre die Speisenbewertung garantiert bei 5 gelandet.
Beim Hauptgang wollte ich erst aufs klassische Wiener setzen, hab mich aber dann doch zum Hirschragout hinreissen lassen. Das war etwas mäßig, geschmacklich zwar sehr gut, allerdings waren die Fleischstücke wirklich groß und variierten zwischen "typisch Wild" - hauchzart und Schuhsohle. Ich weiss nicht warum abwechselnd ein stück am Gaumen zerfällt und man das nächste Stück kauen muss wie ein Steak, aber ok. Das Semmelknödel dazu war sehr weich und geschmacklich durchaus OK. Alles in allem, für 14 Euro eine sehr große Portion, mir wäre lieber mehr Qualität statt Quantität.
Mein Kollege hat dann schlapp gemacht, ich hab mir dann, nachdem ich beim Franziskaner um meine Nachspeise umgefallen bin, noch Schokopalatschinken gegönnt. Geschmacklich ... ja, nicht viel falsch zu machen, 2 Stück, garniert mit Schokosauce und unmengen Schlagobers... leider nix spektakuläres, daher mit 5,2 Euro zu teuer.
Das Cola 0,5 das uns durch den Abend begleitet hat, war von anbeginn ausgeraucht.. still ist vielleicht bei Mineralwasser in Mode, aber nicht bei Limonaden. Sry ;/
Service: Die scheinbar nur aus Ungarn stammenden Kellner/innen sind sehr freundlich und höflich und stets bemüht. Wir wurden zum Platz begleitet, frisch gedeckt, und sogar die Karten hat man uns aufgeschlagen überreicht. Der Minuspunkt rührt daher, das man sich trotz aller höflichkeit, manchmal wie in der Ausspeis' vorkommt. Beim Tartare isst man nunmal länger, ich hatte meine Portion wirklich gerade beendet (das Besteck in Position gelegt), da wurd der Teller auch schon weggezogen weil das Hirschragout da stand. 3 Minuten Pause zwischen den Gängen wären mir sehr lieb gewesen. Auch das beim Abräumen der Hauptspeisenteller schon nach der Nachspeise gefragt wird, ... tja, kann man OK finden oder auch nicht, aber 2 Sekunden nach dem "Ja gerne" die Karte in der Hand zu halten und gefragt zu werden ob man schon weiss was man will, macht die Stimmung eher hektisch als angenehm entspannt. Zudem muss man sagen, das gestern die Auslastung bei vllt. 35% war, also nicht das man glauben möchte, die wollen die Tische schnell freikriegen ;)
FAZIT: Der Gastgarten soll fantastisch sein, aber auch der Gastraum kann vom Ambiente her Punkten. Die Speisen sind, je nach Auswahl grandios, bis gut, also falsch machen kann man nix, nur evtl. mit zu hohen erwartungen in so manche Bestellung gehen. Das Personal ist spitze, nur stressen lassen darf man sich nicht. Für mein nächstes Beef Tartare schau ich hier sicher wieder rein, und empfehle es auch jedem anderen!
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Ergänzung zur Historie: Zur Gründungszeit in den sechziger Jahren war hier auch eine Disko "Hexenstüberl" platziert, welche sehr beliebt war, da man romantisches Essen und Tanzen kombinieren konnte!