Gleich vorweg: Die Dame des Hauses ist in der Tat resch, also wer damit ein Problem hat, darf nicht in die Bierinsel gehen. Allerdings ist es ihr gutes Recht, Wünsche abzulehnen, und so voll, wie das Lokal zu meinem Besuch war, werden ihr die Würstel-mit-Saft-zum-Mitnehmen nicht abgehen.
Ich ...Mehr anzeigenGleich vorweg: Die Dame des Hauses ist in der Tat resch, also wer damit ein Problem hat, darf nicht in die Bierinsel gehen. Allerdings ist es ihr gutes Recht, Wünsche abzulehnen, und so voll, wie das Lokal zu meinem Besuch war, werden ihr die Würstel-mit-Saft-zum-Mitnehmen nicht abgehen.
Ich kann durchaus Positives berichten. Ich war dort vor etwa 2 Wochen, als das Wetter sich tatsächlich anschickte, warm zu werden. Das Gasthaus – oder doch eher Wirtshaus;-) – liegt noch nach dem Lusthaus gegenüber dem Golfclub Wien bzw. neben den Ställen der Rennbahn Freudenau. Wenn man im schönen Gastgarten sitzt, hat man immer etwas zum Schauen, Pferde werden vorbeigeführt, Kutschen fahren aus, sogar Lamas sind mir begegnet. Besagter Gastgarten war bei meiner Ankunft voll, ich war aber auch zur besten Mittagszeit um 12:30 dort. Wir wollten einen Tisch umstellen, fragten einen der Kellner, ob das ok sei, er: „Waunns woits“ *g* Flugs Tische und Sessel in den Halbschatten gerückt, und auf die Speisekarte gehofft. Diese kam umgehend, die Getränkebestellung war schnell erledigt. 2 große Gösser (no naa), großes Obi-Leitung kamen dann auch flott. Dann dauerte es, aber die Speisekarte ist umfangreich genug, um einige Zeit damit verbringen zu können. Es werden übrigens noch andere Biersorten angeboten, ich für meinen Teil bin auch nicht gerade der Gösser-Fan, aber dort schien es mir angebracht.
Ich war erfreut über die Vielfalt des Angebotes, vor allem begeisterten mich Beuschl, Nierndl, Hirn und Bruckfleisch zum Beispiel. Ob diese Gerichte allerdings immer angeboten werden, kann ich leider nicht sagen. Natürlich fehlen Klassiker wie Schnitzel, Cordon, Schweinsbraten, G‘selchtes mit Kraut und Knödel nicht auf der Karte. Es gibt ein Mittagsmenü, an diesem Tag handelte es sich um Linsen.
Schlussendlich entschied ich mich für einen Bauernschmaus, und brav wie ich bin, habe ich alles weggeputzt, obwohl es gegen Ende hin doch schwer war. Über zu kleine Portionen kann man hier in der Tat nicht klagen, sie sind allerdings auch nicht so extrem übermäßig riesig, wie es zuweilen Mode ist. Klassischer Bauernschmaus: Kraut, großes Knödl, darauf das unvermeidliche Grillwürstel, eine Scheibe G’selchtes und eine Scheibe Schopf. Dazu braucht man das Bier! Sehr gutes Kraut, mit Lorbeer und Wacholder, nicht zu sauer, Knödelkonsistenz gerade richtig, geschmacklich unauffällig, das Fleisch sehr gut. Leider habe ich die Preise nicht mehr im Kopf, aber ich meine mich zu erinnern, dass der Bauernschmaus so um die € 9,00 gekostet hat. Meine Begleiter aßen das G’selchte (um die € 8,00) und Ripperl, also Spareribs (ca € 12,00). Letztere werden auf einem Holzbrett serviert, dazu Braterdäpfel und Krautsalat, 2 Schüsserl mit (Fertigsaucen) und einem Stamperl Obstler, das finde ich sehr nett! Ich konnte einfach nicht kosten, zu sehr war ich mit meinen Fleischbergen ausgelastet, aber lt. dem Esser waren die Ribs sehr gut.
Das Nachbestellen von Getränken gestaltete sich etwas schwierig, weil unser Kellner einmal ziemlich lange weg war, aber was solls. Gut „abgefüttert“, in der netten Umgebung sitzend, an einem freien Tag – soll mir nix Schlimmeres passieren! Zur Info: Ich würde für die Speisen gerne 3,5 Punkte vergeben, leider ist das nicht möglich, daher runde ich ab. Vielleicht ändere ich das nach meinem nächsten Besuch, wenn ich mehr ausprobiert habe.
Das Innere des Lokals habe ich nur gestreift, als ich Hände waschen ging. Düsteres, abgewohntes Interieur, hat definitiv schon bessere Tage gesehen. Aber gut, mir gefällt sowas, Penible finden hier allerdings sicher genug Kritikpunkte. Meine Ambientebewertung bezieht sich einzig und allein auf den Gastgarten. Die Auslastung zeigt, dass die Bierinsel wohl eine Institution ist, und das wird sie hoffentlich auch bleiben. Nach dem doch üppigen Essen kann man in der wunderbaren Au spazieren gehen, auch der Weg nach „Maria Grün“ ist ein schöner Verdauungsspaziergang.
Hilfreich8Gefällt mir9Kommentieren
... sorry für die Formatierung, im Word hatte ich Absätze - hier sind sie verschwunden.