Seit gut zehn Jahren besuchen wir das Gasthaus Ölgraben. Es liegt etwas abseits an der Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg, gehört aber zur Gemeinde Mondsee. Das Gasthaus bzw. die Mühle davor haben eine lange Geschichte, die bis 1442 zurückreicht. Seit 1623 ist es ein Wirtshaus.
Das Lo...Mehr anzeigenSeit gut zehn Jahren besuchen wir das Gasthaus Ölgraben. Es liegt etwas abseits an der Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg, gehört aber zur Gemeinde Mondsee. Das Gasthaus bzw. die Mühle davor haben eine lange Geschichte, die bis 1442 zurückreicht. Seit 1623 ist es ein Wirtshaus.
Das Lokal erreicht man über eine Abzweigung der Bundesstraße zwischen Thalgau und Mondsee, die man leicht übersehen kann, dann geht es bergauf unter der A1 Westautobahn durch und noch ein Stückchen, dann ist man beim Ölgrabenwirt angelangt. Das Gasthaus verfügt auch über einen Gastgarten und einen kleinen Spielplatz für Kinder. Parkplätze sind eigentlich immer genug vorhanden.
Dieses Mal haben wir es zum ersten Mal geschafft, zu den Wildwochen zu kommen die im Monat Februar stattfinden. Wir hatten einen Tisch für vier Personen reserviert, was an diesem Tag auch ratsam war.
Zu trinken wählten wir Weiße Spritzer und Stiegl Bier. Es hätte da auch noch ein Pils aus einer oberösterreichischen Privatbrauerei gegeben, was aber leider nicht mehr vorrätig war.
Nun machten wir uns über das Studium der sehr umfangreichen Wildkarte her. So eine Riesenauswahl an unterschiedlichen Wildgerichten habe ich noch nie gesehen. Vieles der angebotenen Wildsachen kommt sogar aus eigener Jagd. Meist erstreckt sich die Auswahl bei Wildwochen in anderen Lokalen nur über Hirsch, Reh und Wildschwein. Hier wird aber auch noch seltenes Wild, wie Mufflon, Gams, Rehkitz, Hirschkalb und Wildhase angeboten. Dieses Wild wird überdies auch noch in den verschiedensten Zubereitungsarten und von verschiedenen Teilen des Wildes zubereitet.
Auch bei den Vorspeisen und Suppen gibt es unterschiedliches vom Wild wie z.B. Hirschsülzchen, Hirschschinken, Entenbrust auf Blattsalat, Wildcremesuppe, Rindsuppe mit Hirschstrudel, etc., also ein echtes Paradies für Wild-Fans, wie ich einer bin. Da ich noch nie Mufflon gegessen hatte, musste ich nicht lange suchen. Jedes andere Wild hatte ich schon ein- oder mehrmals gegessen, da mein Vater Jäger war.
Meine Freundin, eine ausgesprochene Suppenliebhaberin, bestellte sich vor der Hauptspeise die Wildcremesuppe mit Maroniknödel. Als Hauptspeise wählte sie das rosa gebratene Entenbrustfilet.
Ihre Eltern wählten einmal den Förstertopf (Gegrilltes vom Hirsch mit edlen Pilzen in Rahmsauce, dazu Nudeln und Salatteller) und den Weidmannsteller (versch. Köstlichkeiten vom heimischen Wild mit herzhaften Beilagen).
Ich wählte das Jaga-Pfandl (Ragout vom Mufflon mit Knödel und Salatteller).
Das Lokal war an diesem Abend sehr gut besucht. Die Suppe kam sehr rasch an den Tisch. Im Service waren der Chef und ein Mann mit oberösterreichischem Schmäh.
Auf die Hauptspeisen warteten wir dann etwas länger, es war aber alles im Rahmen. Wenn man den großen Gästeandrang an diesem Abend und die unterschiedlichen Speisen berücksichtigt, muss man der Küche ein großes Lob aussprechen.
Die Wildcremesuppe war sehr gut und würzig. Mein Mufflonragout war ein absoluter Traum, das Fleisch mit gutem Biss, nicht zu weich und nicht zäh. Hier sind Profis am Werk, was Wildzubereitung anbelangt. Ich kostete natürlich auch alle anderen Wildspeisen und jede schmeckte unterschiedlich und ausgezeichnet. Bei diesem großem Angebot an Wildspeisen könnte man denken, hier wird überall der gleiche Saft drüber geleert, aber das war nicht der Fall. Da waren auch unterschiedliche Gewürze im Spiel. Geschmacklich konnte alles mehr als überzeugen.
Das einzig traurige an diesem Lokal ist, dass es nicht in meiner Nähe ist und ich nur ein einziges Wildgericht genießen konnte. Kritikpunkte sind teilweise die Anrichtungsarten, wie z.B. der überladene Weidmannsteller, der Salat in meinem Ragout muss auch nicht sein, weshalb er von mir entfernt wurde und gut wars. Die Kroketten waren zwar selbst gemacht, aber leider mit zu viel Muskat gewürzt. Eine Art der Krokette in Birnenform war ein kleines Kunstwerk. Die Kroketten in Bällchenform waren mit Preiselbeeren gefüllt, hatten aber allesamt diese extreme Muskatnote.
Zum Abschluss wählten wir 2 Birnenschnäpse und 2 angesetzte Nussschnäpse. Es hätte auch noch eine große Auswahl an köstlichen Nachspeisen gegeben, aber das wäre zu viel gewesen.
Der Service war sehr nett und unaufdringlich. Das Ambiente ist gemütlich mit viel Holz. Die Preise sind für das Angebotene und die Portionsgrößen sehr moderat.
Das kommende Jahr teilen wir es uns so ein, dass wir wieder zu den Wildwochen in Salzburg urlauben, denn besser hab ich noch nirgendwo Wild gegessen.
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Auch nicht schlecht dass der 11er so innovative Kartoffelformen kreiert. Die 11er Pommes waren früher meine Lieblingspommes. Österreichische Qualität aus Frastanz.