Fleischerei Hödl (Wien) Bewertung
Der Gang zur Fleischerei Hödl ist ein nostalgischer. Fleischer, die es früher in jedem Grätzel gab, gibt es heute nur mehr max. 1-2 pro Bezirk. Schon von Weitem riecht man den Fleischhauer. Mir ist der Geruch deshalb so vertraut, weil ich in meiner Jugend in der Fleischerei meines Onkels einen Sommer lang mitarbeitete. Diesen Geruch nimmt man in den sterilen Supermarktketten nicht mehr wahr, da dort nichts verarbeitet wird.
Der Hödl ist sogar der letzte Fleischer von Wien, der noch selbst schlachtet. Nicht mal mein Onkel tat das noch vor 30 Jahren. Damals schon ließ er sich die Fleischteile liefern oder holte sie sich von St. Marx, obwohl dort damals auch nicht mehr geschlachtet wurde. Ich kann diesen Geruch gar nicht beschreiben, aber wenn ich ihn rieche, weiß ich, dass ich in der Nähe eines echten Fleischhauers bin. Im Inneren des Geschäfts wird dieser Geruch dann noch mal intensiviert und man fühlt sich dort wie in einem Fleischschlaraffenland.
An den Wänden oder in der Vitrine hängen schöne Würste, Speck, Geselchtes, Ripperl, versch. Fleischteile, Extrawurst, Wiener, Frankfurter, Knacker, Presswurst, Extrakranzl, Braunschweiger, etc. Man muss natürlich bedenken, dass der Hödl mit der Auswahl an Wurstwaren eines Supermarkts nicht mithalten kann. Dafür stimmt die Qualität, die Wurstwaren liegen nicht lange in der Vitrine und gammeln vor sich hin. Dann gibt es da noch den kleinen Warmhaltebehälter mit dem unterschiedlichen Leberkäse. Hier esse ich auch den normalen Leberkäse, denn der ist mittlerweile bei den Supermärkten nicht mehr "zum Fressen". Wenn man noch Geschmack im Mund haben will, muss man beim Supermarkt zu Käse- oder Pikantem Leberkäse greifen, aber der normale ist zum Vergessen.
Beim Hödl aber schmeckt auch der Normale Leberkäse ausgezeichnet. Er bietet sogar Pferdeleberkäse an. Ich vermute aber, dass der zugekauft wird. Ich werde ihn einmal danach fragen. Wenn man Fleisch kauft, und man nichts dazusagt, wird sofort nachgefragt, wozu was man denn das Fleisch verwenden möchte. Da muss ich mich an eine Episode beim Spar erinnern: Als ich Rindschnitzel kaufen wollte, bekam der Verkäufer hinter der Theke einen leichten Anfall von Panik und musste einen anderen Kollegen fragen, von welchem Teil des Rindes er das jetzt runterschneiden soll.
Das wird einem beim Hödl garantiert nicht passieren. Dort dürfen nur der Vater, die Mutter und der Sohn ans Fleisch ran. Wir haben beim Hödl schon Schweinsbraten, Schulterscherzel, Rostbraten, Preiselbeerpastete, Leberstreichwurst, Leberkäse, Beinschinken, Speck uvm. gekauft. Es war alles von hervorragender Qualität und Geschmack. Weiters verkauft der Hödl auch Wein vom Heurigen Weinbau Hofer aus Mauer im 23. Wiener Gemeindebezirk, noch dazu zum "Ab Hof"-Preis. Dieser Heurige verkauft wiederum die Wurst und Fleischwaren vom Hödl. Tolle Sache, so schließt sich der Kreis.
Aufgefallen ist mir beim letzten Besuch auch, dass beim Stehtisch eine offene Flasche Wein stand. Alte Stammkunden trinken dort sicher zum Imbiss auch ein Glaserl Wein oder Bier dazu. Finde ich auch nostalgisch.
Der Hödl liefert auch sehr viel Fleischwaren in die Gastronomie. Weiters bietet er natürlich auch Wurstplatten, Sandwichvarationen, etc. an. Es gibt auch vorgekochte und tiefgekühlte Dinge, wie Grammelknödel, Fleischknödel, Beuschl, Kalbsgulasch, Rindsrouladen. Beuschel, Grammel und Fleischknödel waren ausgezeichnet, die Rindsroulade kenne ich persönlich mit Karotten und Sellerie, Gurkerl, umwickelt mit Speck, diese Variante war ohne Karotten und Sellerie, aber auch sehr schmackhaft.
Schade, dass es diese Art von Fleischereien nicht mehr flächendeckend in Wien gibt. In ganz Meidling gibt es so einen Fleischhauer wie den Hödl nicht mehr. Am Meidlinger Markt gibt es zwar noch 2 Fleischer, aber dort gibt es kein Schweinefleisch, sind entweder türkische oder bosnische Fleischer. Für Rind und Lamm mag das OK sein, aber der Wiener hätt' halt auch gern sein Schnitzel, Kotelett, Schweinsbraten, Ripperl oder Leberkäse.
Traurig, dass mittlerweile ganze Bezirke fleischhauerlos sind. Türkische Fleischer zähle ich nicht dazu, denn die können nicht das gesamte nachgefragte Fleisch- und Wurstsortiment anbieten. Die echten Wiener Fleischhauer kann man mittlerweile in einer fast 2-Mio.-Einwohner-Stadt an zwei Händen abzählen.
Mein Onkel ist vor ungefähr zwei Jahren mit 80 in die wohlverdiente Pension gegangen, obwohl er noch immer seinem Sohn aushilft, der in der ehemaligen Wurst- und Fleischproduktion, heute ein erfolgreiches Cateringunternehmen betreibt. Einst hatte er das Hauptgeschäft und eine Filiale in Kaiserebersdorf. Nun ist auch ganz Simmering fleischhauerlos.
Der Hödl ist sogar der letzte Fleischer von Wien, der noch selbst schlachtet. Nicht mal mein Onkel tat das noch vor 30 Jahren. Damals schon ließ er sich die Fleischteile liefern oder holte sie sich von St. Marx, obwohl dort damals auch nicht mehr geschlachtet wurde. Ich kann diesen Geruch gar nicht beschreiben, aber wenn ich ihn rieche, weiß ich, dass ich in der Nähe eines echten Fleischhauers bin. Im Inneren des Geschäfts wird dieser Geruch dann noch mal intensiviert und man fühlt sich dort wie in einem Fleischschlaraffenland.
An den Wänden oder in der Vitrine hängen schöne Würste, Speck, Geselchtes, Ripperl, versch. Fleischteile, Extrawurst, Wiener, Frankfurter, Knacker, Presswurst, Extrakranzl, Braunschweiger, etc. Man muss natürlich bedenken, dass der Hödl mit der Auswahl an Wurstwaren eines Supermarkts nicht mithalten kann. Dafür stimmt die Qualität, die Wurstwaren liegen nicht lange in der Vitrine und gammeln vor sich hin. Dann gibt es da noch den kleinen Warmhaltebehälter mit dem unterschiedlichen Leberkäse. Hier esse ich auch den normalen Leberkäse, denn der ist mittlerweile bei den Supermärkten nicht mehr "zum Fressen". Wenn man noch Geschmack im Mund haben will, muss man beim Supermarkt zu Käse- oder Pikantem Leberkäse greifen, aber der normale ist zum Vergessen.
Beim Hödl aber schmeckt auch der Normale Leberkäse ausgezeichnet. Er bietet sogar Pferdeleberkäse an. Ich vermute aber, dass der zugekauft wird. Ich werde ihn einmal danach fragen. Wenn man Fleisch kauft, und man nichts dazusagt, wird sofort nachgefragt, wozu was man denn das Fleisch verwenden möchte. Da muss ich mich an eine Episode beim Spar erinnern: Als ich Rindschnitzel kaufen wollte, bekam der Verkäufer hinter der Theke einen leichten Anfall von Panik und musste einen anderen Kollegen fragen, von welchem Teil des Rindes er das jetzt runterschneiden soll.
Das wird einem beim Hödl garantiert nicht passieren. Dort dürfen nur der Vater, die Mutter und der Sohn ans Fleisch ran. Wir haben beim Hödl schon Schweinsbraten, Schulterscherzel, Rostbraten, Preiselbeerpastete, Leberstreichwurst, Leberkäse, Beinschinken, Speck uvm. gekauft. Es war alles von hervorragender Qualität und Geschmack. Weiters verkauft der Hödl auch Wein vom Heurigen Weinbau Hofer aus Mauer im 23. Wiener Gemeindebezirk, noch dazu zum "Ab Hof"-Preis. Dieser Heurige verkauft wiederum die Wurst und Fleischwaren vom Hödl. Tolle Sache, so schließt sich der Kreis.
Aufgefallen ist mir beim letzten Besuch auch, dass beim Stehtisch eine offene Flasche Wein stand. Alte Stammkunden trinken dort sicher zum Imbiss auch ein Glaserl Wein oder Bier dazu. Finde ich auch nostalgisch.
Der Hödl liefert auch sehr viel Fleischwaren in die Gastronomie. Weiters bietet er natürlich auch Wurstplatten, Sandwichvarationen, etc. an. Es gibt auch vorgekochte und tiefgekühlte Dinge, wie Grammelknödel, Fleischknödel, Beuschl, Kalbsgulasch, Rindsrouladen. Beuschel, Grammel und Fleischknödel waren ausgezeichnet, die Rindsroulade kenne ich persönlich mit Karotten und Sellerie, Gurkerl, umwickelt mit Speck, diese Variante war ohne Karotten und Sellerie, aber auch sehr schmackhaft.
Schade, dass es diese Art von Fleischereien nicht mehr flächendeckend in Wien gibt. In ganz Meidling gibt es so einen Fleischhauer wie den Hödl nicht mehr. Am Meidlinger Markt gibt es zwar noch 2 Fleischer, aber dort gibt es kein Schweinefleisch, sind entweder türkische oder bosnische Fleischer. Für Rind und Lamm mag das OK sein, aber der Wiener hätt' halt auch gern sein Schnitzel, Kotelett, Schweinsbraten, Ripperl oder Leberkäse.
Traurig, dass mittlerweile ganze Bezirke fleischhauerlos sind. Türkische Fleischer zähle ich nicht dazu, denn die können nicht das gesamte nachgefragte Fleisch- und Wurstsortiment anbieten. Die echten Wiener Fleischhauer kann man mittlerweile in einer fast 2-Mio.-Einwohner-Stadt an zwei Händen abzählen.
Mein Onkel ist vor ungefähr zwei Jahren mit 80 in die wohlverdiente Pension gegangen, obwohl er noch immer seinem Sohn aushilft, der in der ehemaligen Wurst- und Fleischproduktion, heute ein erfolgreiches Cateringunternehmen betreibt. Einst hatte er das Hauptgeschäft und eine Filiale in Kaiserebersdorf. Nun ist auch ganz Simmering fleischhauerlos.
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