In der Umgebung
Do, 21. November 2024

Das Bootshaus Alte Donau

(2)
An der unteren Alten Donau 61, Wien 1220
Küche: Österreichische Küche, Wiener Küche, Internationale Küche
Lokaltyp: Restaurant, Gasthaus
Bewertung schreibenFotos hochladenEvent eintragen

Das Bootshaus Alte Donau

Speisen
Ambiente
Service
Info: Du kannst deine Bewertungen jederzeit bearbeiten oder löschen.

Gesamtwertung

37
2 Bewertungen fürDas Bootshaus Alte Donau
Speisen
35
Ambiente
37
Service
40

Bewertungen

am 22. Juli 2023 · Update 24. Jul 2023
SpeisenAmbienteService
Das Bootshaus – mehr als nur Ruderclub Im Jahre 2019 hatte ich den ersten Kontakt mit dem neuen Bootshaus, welches das Lokal Neu Brasilien an der Alten Donau abgelöst hatte. Übernommen hat es der Querfeld Clan, der ja einige sehr renommierte Kaffeehäuser in Wien betreibt und von der auch die L...Mehr anzeigenDas Bootshaus – mehr als nur Ruderclub

Im Jahre 2019 hatte ich den ersten Kontakt mit dem neuen Bootshaus, welches das Lokal Neu Brasilien an der Alten Donau abgelöst hatte. Übernommen hat es der Querfeld Clan, der ja einige sehr renommierte Kaffeehäuser in Wien betreibt und von der auch die Landtmann Patisserie nicht unbekannt ist.

Näheres lässt sich aus der Historie auf der HP lesen, wen es interessiert, so erfährt man auch, dass die Familie Querfeld etwas mit dem Rudersport am Hut hat. Ich jedenfalls war damals sehr angetan von dem sich mir anbietenden neuen Style und das an diesem schon regelrecht Idyllisch anmutenden Ort an der Alten Donau.

Es reichte damals nur für einen Kaffee-Stop, aber es war klar, das muss noch genauer erforscht werden. Leider kam dann die Corona-Zeit, so geriet es fast in Vergessenheit, aber unlängst war ich wieder auf der Suche nach guten Lokalen mit Fisch und das am Wasser. Sommer, Sonne, Wasser und dazu gutes vom Grill oder Fisch, yeah, das treibt an.

Nach einer weniger zufriedenstellen Annäherung an die Orte der Alten Donau mit einem Besuch der Alten Kaisermühle, wo ich überlege, ob ich dazu überhaupt rezensiere, folgte dann ein sehr erfreuliches Erlebnis mit dem Bootshaus. Und allzu viele Plätze hat Wien dazu ja nicht zu bieten.


Das übliche Forechecking

Ich war etwas zu spät für eine Reservierung am Abend, so musste ich mit der Uhrzeit um 16:30 Uhr vorlieb nehmen. Gut, dass es nur 29 Grad (huch) hatte. Das Erlebnis der Abendstimmung und dessen angenehme Kühle muss zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Aber es lockt schließlich auch die Kulinarik.

Angekommen war es nahezu leer, sodass wir freie Platzwahl hatten und natürlich sofort die Schattenflucht ergriffen haben. So aber verschafften wir uns eine sehr schönen Platz am Rande mit Überblick und hatten von dort aus auch eine passabel Aussicht auf das Wasser. Eines der Fotos erfolgte aus der Perspektive unseres Sitzplatzes.

Erwähnenswert ist der Relaxing-Bereich mit Liegenstühlen und Sand. Man kann sich dort ebenso zwanglos platzieren, hat daneben einen Tisch um Drinks zu genießen, oder sich nach üppiger Mahlzeit einem kleinem Power-Napping hinzugeben, um sich im Anschluss noch ein Nachspeiserl einzuverleiben, ja wenn‘s halt noch geht. 😉

Last but not least überzeugt auch der Innenbereich mit nobler und recht gediegener Einrichtung im britischen Stil, sodass es auch für die weniger warme Zeit bzw. bei Schlechtwetter eine Alternative darstellt, dann halt das Programm ohne Sonne und Wasser.


Kartenstudium

Ein wenig stöberte ich online, wie das schon gang und gäbe ist. Die Karte teilt sich in eine Frühstückskarte, allerdings nur für Sa, So und Feiertag, an diesen Tagen ist schon ab 9 Uhr geöffnet, und die Speisekarte an sich. Der Schwerpunkt Fisch und Meer ist nicht zu übersehen, aber es gibt auch Ländliches wie Huhn oder Lamm.

Holzkohle ist aber nicht angesagt, soweit die Info des Kellners. Das Angebot erweitert sich noch mit einer Gin-Karte, und ja, auch der Negroni hat in 2 Varianten Einzug gehalten. Das merke ich mir gerne vor.

Die Weinauswahl ist eher bescheiden, aber eine gute Bekanntschaft machte ich hier wieder mit dem Weingut Hagn, was ich schon von Landtmanns Jausenstation in Schönbrunn kenne, sein GV und Muskateller sind ganz meine Richtung.

Bierliebhaber können aus Ottakringers Brauerei wählen zwischen einem saisonalen Craft Bier, mir noch unbekannt, das Helle oder dem Roten Zwickl mir sehr bekannt, letzteres jedenfalls immer eine Empfehlung.

Was mir abgeht wäre eine Auswahl an Whiskys. Im Innenbereich des Bootshaues fällt unschwer der englische Look ledergepolsterter Chesterfield-Sofas auf, dazu ein Kamin, ja wo bleibt dann ein dazu passender Single-Malt? In der Hinsicht hat man m.E. noch etwas Potential nach oben.

Zuletzt noch, wie schon erwähnt, Landtmanns Patisserie. Insgesamt schafft man einen recht gekonnten Spagat über mehrere Disziplinen, sodass man Besuche als Wochenend-Brunch, für Kaffee & Kuchen oder wie in unserem Fall zu Fisch und Grill am Wasser planen kann.

Und falls man sich rechtzeitig um die Reservierung kümmert, dann auch in romantischer Abendstimmung, in der Linken einen Negroni, in der Rechten eine Zigarre, nicht wegzudenken der passende Partner, im Liegestuhl sich räkelnd mit Blick auf die untergehende Sonne. Wenn halt auch der Herrgott mit im Boot sitzen möge, das alles genau so zu ermöglichen. 😊


Kulinarische Einblicke

Nun etwas dazu, was uns am Besuchstag ermöglicht wurde. Nach Kartenstudium entschieden sich meine Begleitung und ich für eine gemeinsame Vorspeise Ährenfische um 15€, begleitet mit Limetten-Mayo-Dip. Die frittierten Mini-Fischerl überzeugten mit einer, wie man denglisch sagen würde crispy, cruchy Note, ich würde sagen knackig und würzig. Der Saucen-Dip dazu erstklassig.

Sie waren lediglich an Menge eine Überforderung, nicht einmal zu zweit packten wir das. Wir beließen sie am Tisch, da man uns fragte schon die HS servieren zu können. Damit hatten wird dazu eine etwas ungewollte, aber durchaus lässige Pommes-Frites Ersatzbeilage.

Zu den Hauptgängen wechselte meine Begleitung von Fisch auf Fleisch, nennt sich Speducci Lammspieße um 25,50€, recht klein aufgetragen, aber dafür 9 Stück, an Menge mehr als genug.

Sehr gut mariniert, auf einer Unterlage mit einem Mix aus Gewürzen, die man für sich gar nicht ausnehmen konnte, aber gut harmonierten. Weniger überzeugten die Beilagen, als marokkanischer Bulgar Salat, der zu sauer mariniert war oder die Tzatziki, die definitiv nur ein Rahm-Gurken Salat waren, als solcher aber wenigstens passabel.

Nun, gut, dass wir unsere „Pommes-Frites“ hatten, das schaffte einen passenden Ausgleich.

Ich entschied mich bei Fisch & Co zu bleiben und orderte Bootshaus Paella um 25€, im Reinl serviert. Aus dem Wasser gab es dazu Kabeljau, zwei Black Tiger Garnelen, leider nicht ausgelöst, für mich immer ein Autsch, aber ok, dann wird es halt ein wenig "Fingerfood", etwas Calamari, Oktopus, zwei Miesmuscheln in der Schale, das Ganze vermengt in einem saftig würzigen Safranreis.

Schon das erste Ankosten überzeugte, erstklassig, mit Safran nicht wurde absolut nicht gespart, was schon die gelbe Farbe verrät, also intensiv, es geht etwas in Richtung Risotto, und die Meeresfrüchte kamen nicht zu kurz. Ich habe da für mich einen Favoriten entdeckt.

Am Nebentisch wurden zwei Gänge Fish & Chips erspäht, optisch tadellos, in Backteig herausgebackene Fischstücke, damit habe ich für meinen nächsten Besuch schon eine weitere Wahl gefunden.

Lediglich der gesichtete Pommes-Frites Berg überzeugte nicht, das waren aber echte, jedoch nach Einsicht in die Karte steht das gar nicht gelistet. Alles klar, Herr und Frau Österreicher können anscheinend ohne dies nicht leben. Ich schon, und ich habe dazu meine eigene Variante gefunden, frittierte Ährenfische, Wö‘tklasse, ich kann‘s nur empfehlen. 😉


Service & Wertung

Unser Kellner war ein Goldgriff, man erlebt selten diese Perfektion an Höflichkeit, Zuvorkommen, immer parat, stets immer ein Auge auf den Gast, auch als sich das Lokal gegen 19:00 Uhr allmählich zum Bersten füllt, rasch zur Stelle, wenn sich die Hand leicht zu heben beginnt, kein Funke an Stress wahrnehmbar und auch gewürzt mit Humor, wie ich das selbst gerne anstoße, kurzum ein Ausnahmekellner.

Ich denke schon, dass man beim Landtmann grundsätzlich Wert auf gutes Auftreten und professionelle Bedienung legt, in dem Sinn werte ich den Service mehr nach meiner allgemeine Erfahrung mit den Querfeld-Betrieben, das aber schon mit einem Sehr gut.

Das Preisniveau ist für die Performance, die man hier an den Tag legt, in meinen Augen mehr als nur fair, für mich korrekt kalkuliert, ja auch der Espresso hat nicht das Niveau „Frechheit“, und bleibt mit 5,50€ für den Großen im Rahmen.

Die Vielfältigkeit, die dieses Lokal bietet verbunden mit der erstklassigen Lage am Wasser wird mit Sicherheit nicht nur positiv im Gedächtnis einen festen Speicherplatz erhalten, sondern es wird alsbald nach einer neuen guten Gelegenheit gesucht, sei es ein Wocheend-Brunch oder Sonnenuntergang bei … , ja ich sagte das eh schon. 😉

Beim Verlassen des Lokals um ca. 19:15 Uhr mussten wir uns regelrecht an einer Warteschlange vorbeikämpfen. Nun, wenn da nicht reserviert wurde, für Glücksritter ist derzeit keine Saison. Selten aber so zufrieden von dannen geschritten! Möge das so bleiben.
Das Bootshaus - Ährenfische - Wö'tklasse - Das Bootshaus Alte Donau - WienDas Bootshaus - Paella - überzeugte auf allen Ebenen - Das Bootshaus Alte Donau - WienDas Bootshaus - Speducci Lammspieße - in Summe recht gut - Das Bootshaus Alte Donau - Wien
Hilfreich4Gefällt mir5Kommentieren
am 31. Mai 2020
SpeisenAmbienteService
Also die Fisch&Chips sind leider wenig zufriedenstellend. Es gibt nur 2 kleine Stück Fisch und, zwar gute aber, normale, dünne Wirtshaus-Pommes. Nicht die richtigen großen, breiten, gschmackigen wie in England oder Belgien die eigentlich erwartet wurden. Um mittlerweile 16,50 ist das dann doch k...Mehr anzeigenAlso die Fisch&Chips sind leider wenig zufriedenstellend. Es gibt nur 2 kleine Stück Fisch und, zwar gute aber, normale, dünne Wirtshaus-Pommes. Nicht die richtigen großen, breiten, gschmackigen wie in England oder Belgien die eigentlich erwartet wurden. Um mittlerweile 16,50 ist das dann doch kein richtiges Preis-Leistungsverhältnis mehr.Wer etwas anders sucht und ißt, wird wahrscheinlich mehr Glück haben. Das Service ist zuvorkommend und sehr freundlich. Ein Wiederkommen ist fraglich.
Hilfreich2Gefällt mirKommentieren
am 12. Juli 2019
SpeisenAmbienteService
Der Freund will unbedingt ins „Bootshaus an der Alten Donau“ und diesmal klappt es auch mit der Reservierung – unter der Woche und zu Mittag ist es scheinbar kein Problem. Wir treffen uns, von der Arbeit kommend, gleich dort. Er mit dem Auto, ich mit dem Fahrrad. Für beides gibt es Abstellplätze....Mehr anzeigenDer Freund will unbedingt ins „Bootshaus an der Alten Donau“ und diesmal klappt es auch mit der Reservierung – unter der Woche und zu Mittag ist es scheinbar kein Problem. Wir treffen uns, von der Arbeit kommend, gleich dort. Er mit dem Auto, ich mit dem Fahrrad. Für beides gibt es Abstellplätze. Ich bin mit dem Drahtesel natürlich pünktlich, da ich von der Stadt bis zum Ziellokal, einen wunderbaren Radweg bzw. eine schattige und verkehrsberuhigte Ybbsgasse benutzen kann. Er muss sich durch den Verkehr stauen.

Nach der Ankunft frage ich gleich einen der Kellner nach unserem Tisch und muss etwas warten, da er erst im Reservierungsbuch im Lokal nachsehen muss. Dann werde ich an einen 2er Tisch vor der schönen Terrasse geführt und eine Kellnerin übernimmt.

Ich muss nicht lange alleine sitzen und wir sind vollzählig und gustieren in der schicken Speisekarte. Alles in blau-weiß gehalten, mit Ruder-Nixen, Tierabbildungen und vielen Wellen. Gerichte, die man empfehlen möchte sind rot eingerahmt. Das blau-weiße Boots-/Wasser- und Wellenkonzept wird konsequent durchgezogen. Als „Reservierungskärtchen “ dienen kleine Wimpel, die mit einer Klammer am Tisch fixiert werden und schon von Weitem gesehen werden können. Das Personal trägt eine einheitliche Uniform (blaue Polos mit dezentem Firmenaufdruck).

Wir werden nach kurzer Zeit nach unseren Wünschen gefragt. Zur Vorspeise die Ährenfische und einen Sommersalat, danach einmal Fish & Chips und gegrillter Octopus auf Spargelrisotto. Dazu ein großes Mineralwasser und ein großes Obi g’sprizt.

Die Getränke werden schnell gebracht, es ist tatsächlich noch nicht viel los. Ein sehr junger Kollege (Familie, Praktikum oder Ferialjob ?) stellt die Karaffe mit dem gespritzten Apfelsaft inklusive Strohhalm vor mich und die ¾ l Vöslauer vor den Freund. Dazu kommen zwei Keramikbecher besagter Minaralwassermarke. Ich schicke die beiden Zahnputzbecher zurück und bitte um richtige Gläser. Wird anstandslos akzeptiert und ausgeführt.

Keine zehn Minuten später sind die Vorspeisen da. Die Ährenfische sind für ihn. Sie werden auch gelobt und wieder einmal soll ich doch wenigstens EINEN kosten. Ich mag noch immer nicht - konnte mich noch nie damit anfreunden. Mein Salat ist frisch und knackig, das Essig/Öl Dressing gut abgeschmeckt und das Richtige für einen schönen Sommertag.

Schön langsam füllt sich auch heute das Lokal, es ist aber nie ganz voll. Das Personal hat nun mehr zu tun, da sie aber gut aufgestellt sind – ich zähle zumindest fünf Kellner/innen und dazu noch der junge Getränkebursche. Die Hauptspeisen kommen – vor mir baut sich ein Gitterkorb mit Pommes und zwei Stücken Fisch auf, dazu ein kleines Schälchen Erbsenpüree und ein sehr saurer Limettenmayo Dip. In dem braunen Glasfläschchen mit Pumpzerstäuber befindet sich lt. Kellnerin noch Essig extra – für den Fisch.

Auf dem grünen Spargelrisotto liegt ein anständiges Stück Octopus – zart und gut gegrillt. Das Risotto ist cremig und die Spargelspitzen noch knackig – etwas mehr Parmesan könnte sein, aber das ist Geschmackssache, denn der Freund braucht immer viel davon. Sogar aufs Reisfleisch kommt es.

Mein Gericht wurde, wie gesagt, in einem Korb mit einem Fettpapier, das sich als Zeitung tarnt serviert – völlig unpraktisch wenn man, wie ich, nicht mit der Hand sondern Besteck essen möchte. Man muss von oben rein und hat keine Schneidemöglichkeit, weil die Pommes darunter nachgeben. Dazu kommt noch, dass der untergesetzte Teller zu schmal ist, das Ganze also ziemlich wackelt und klappert. Ich mache nach zwei Versuchen daher kurzen Prozess und gebe alles auf den Teller. Der Fisch, saftig, frisch und geschmacklich einwandfrei. Leider geht er in dem (zu) dicken Backteig etwas unter. Zusammen mit dem Erbsenpüree eine schöne Kombination. Die Pommes sind knusprig und von guter Qualität. Ich glaube aber nicht, dass sie frisch gemacht wurden. Das stört mich aber keineswegs. Der Limettendip ist mir aber um Stufen zu sauer, gut dass ich den Essig nicht auch noch versprüht habe. Ich schmecke auch wenig von der Limette – es ist nur sauer. Ob’s immer so ist oder ob’s ein Küchenunfall war bleibt dahingestellt. Das Gericht war gut, aber ich habe schon Besseres gegessen.

Zum Abschluss, bestellen wir noch einen ganz guten Espresso und einen Cappuccino. Wir verlassen das Bootshaus gesättigt. Ich radle am Heimweg die Pommes wieder runter und der Freund hat noch einen Termin und setzt Hüftgold an.

Mein Resümee: Ich war vor dem Besuch skeptisch und kritisch eingestellt - das will ich gar nicht leugnen - und bin es nach reiflicher Überlegung noch immer. Also das Essen ist von guter Qualität und die Küche weiß was sie tut - keine Frage. Das Personal ist freundlich und bemüht – sehr angenehm. Die Lage und das Ambiente sind gemütlich – das Konzept ist stimmig und es gibt nichts zu bemängeln. Es wurde einiges an Geld investiert. Die Gäste sind altersmäßig gemischt, es wird aber eindeutig die besserverdienende Mittelschicht angesprochen (siehe Café Landtmann). Soweit so gut. Was ich persönlich nicht mag sind zwei Dinge.

1. Ich bin vor einigen Tagen über einen Presseartikel vom 11.05. gestolpert (Link), der den Preis für Fish & Chips mit 13,90 angibt – ich bezahlte im Juli aber 15,90. Diese Preissteigerung ist angesichts dessen was ich am Teller hatte schon recht ordentlich und zusammen mit

2. der Tatsache, dass Leitungswasser verrechnet wird– und das nicht zu knapp (¼ l um 1 Euro bis 1l um 2,50 Euro) finde ich das angesichts der Preislage unangemessen und beinahe schon gierig. Die Argumentation lt. Karte „Wiener Wasser ist bei uns selbstverständlich kostenlos. Wir verrechnen Service und allg. Kosten zzgl. Steuern“ ist mau.

Ob ich wieder hingehe, kann ich noch nicht sagen, momentan fühle ich mich abgezockt und bin ein wenig „verschnupft“. Das hat aber nichts mit der Bewertung Speisen/Ambiente/Service selbst zu tun. Da war alles gut.
Hilfreich12Gefällt mir10Kommentieren
9 Kommentare·Zeige alle Kommentare
ChristianD3

auch von mir sehr gerne ein "X" als Motivation für weitere Berichte von Menue1-Experte :-)

17. Mär 2023, 14:00Gefällt mir1
am 14. Juni 2019
SpeisenAmbienteService
Das ist die Geschichte vom BOOTSHAUS, das sich die Familie Querfeld in 1220 Wien, An der unteren Alten Donau 61 hingestellt hat. Nachdem man 2018 noch ein Pop Up-irgendwas war, so ist das Lokal nun seit einigen Wochen in Vollbetrieb und das geboten war gar nicht schlecht, wie wir am Mittwoch den ...Mehr anzeigenDas ist die Geschichte vom BOOTSHAUS, das sich die Familie Querfeld in 1220 Wien, An der unteren Alten Donau 61 hingestellt hat. Nachdem man 2018 noch ein Pop Up-irgendwas war, so ist das Lokal nun seit einigen Wochen in Vollbetrieb und das geboten war gar nicht schlecht, wie wir am Mittwoch den 12.6.2019 um 18:30 herausfanden.

Die Anreise vom 8ten kommend mit der U2 bis Praterstern, da rüber in die U1 und bis Station Alte Donau gefahren. Von hier ein kurzer Fußmarsch, zuerst neben der Wagramer Straße, auf dem Gehweg, über die Alte Donau, am Ende gleich rechts an derselben entlang, bis man beim nicht zu übersehenden Lokal ankommt. Auf ihrer Homepage schreiben sie was von 15 Minuten, ja stimmt!

Die Reservierung für 4, über die Homepage, durch liebe Freunde von uns, hat perfekt geklappt, die Antwort dauert einige Stunden, aber wie gesagt, es hat hingehauen.

Man wird freundlich von einem Platzanweiser empfangen, nachdem unsere Freunde aber schon da waren, wussten wir bereits wo wir sitzen. Und juhu, wir durften vorne beim Wasser auf der „Insel“ Platz nehmen, also eigentlich ist das eine Schwimmplattform und ja das merkt man, sie schwankt ganz wenig.
Auf der ist ein Holzboden, umgeben von einem Geländer, also Glander wie man bei uns sagt, Sonnenschirme gibt es da logischerweise auch und wenn dann die schwarze Luft herein bricht, natürlich auch die entsprechende Beleuchtung. Die ganze Zeit gibt es einen ganz feinen Sprühregen, wie beim Filmfestival am RHP.
Die Tische schauen filigran aus, sind es aber nicht, und bei den Sesseln wurde ich an meine Jugend erinnert, das waren solche wo Lehne und die Sitzfläche aus so Plastikschnürln waren. Hatten wir damals auch zu Hause, nicht sonderlich gemütlich die Dinger, aber witterungsbeständig. Ist schon ein nettes Platzl wo man da sitzt.

Was den oben erwähnten Platzanweiser betrifft, so dürfte das einer der „Wichtigeren“ Mitarbeiter sein und er macht einen tollen Job.
Auf der HP ist dazu zu lesen, sollte das Online-Reservierungskontingent erschöpft sein, kommen Sie einfach vorbei. Die Crew findet normalerweise immer ein Platzerl. Das sind keine leeren Worte, denn ich hatte nicht den Eindruck, dass jemand fortgeschickt wurde. Es gab zwar beim Eingangsbereich zweitweise eine Schlange von etwa 20 Personen, die einen auf Glückritter machten, aber in kurzer Zeit waren alle irgendwo untergebracht, entweder am Festland, auf dem Steg zum Ponton, oder eben da wo wir waren und es gibt auch einen kleinen Bereich, mit Liegestühlen im Sand.
Drinnen, im richtigen Bootshaus, hätte man natürlich auch sitzen können, taten auch einige wenig, kann aber aufgrund der stickigen Luft und der Temperaturen die dort herrschen, keine große Freude machen.

Zahlreiche Servicemitarbeiter wuseln herum, einige nehmen auf und kassieren, andere wiederum bringen und servieren ab. Alles freundliche, junge Leute, die sogar versuchen den einen oder anderen Joki anzubringen, was zwar nicht immer gelingt, aber sie probieren es zumindest. Was positiv auffällt, die können alle lächeln, niemand ist hektisch aufgrund der vielen Gäste und es wird nachgefragt ob es denn geschmeckt hat, oder man noch was trinken möchte. Das aber nie aufdringlich. Die Wartezeit auf die Speisen ist vielleicht etwas länger als üblich, was aber in dem Rahmen nicht stört und wenn man was zu quatschen hat, dann fällt das eigentlich kaum auf. Ja eine sehr anständige Serviceleistung.

Den flüssigen Beginn machten zwei Prosecco, eine ganz feine spritzig fruchtige Sache und auch die gesamt 4 weißen Spritzer, waren von sehr guter Qualität. Erfreulich, man wird gefragt ob man sie mit Eiswürfel mag, ja sehr gerne!
Der Espresso danach wusste zu überzeugen, was mich nicht sonderlich überraschte.

Wir hatten zwei Vorspeisen und zwar 3 gebratene Sardinen „Bretagne“ und den Luxus-Dosenfisch, sowie die Hauptspeise meiner Frau, eine Bouillabaisse, ich das Big Beef Rib.

Die kleinen Meeresbewohner köstlich, die Haut kross und unheimlich geschmackvoll für einen Fisch. Bis auf den Kopf wurde alles verputzt. Dazu wird Zitronen-Petersilbutter serviert, die nicht schlecht, aber für mich überflüssig.

In meinem gülden Döschen :-)) fanden sich „die weltbesten Anchovis aus Biskaya-Sardellenfilets in Olivenöl“ Zitat Homepage. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen, richtig gut waren sie jedenfalls. Ich liebe diese eingelegten, würzig salzigen Dinger sehr. (Es kommt des Öfteren vor, dass ich mir eine Dose Sardellenringerl kauf und die dann nur mit einem Butterbrot esse. Aber das ist eine andere Geschichte.....) Was ich mit der dazu gelieferten Grillzitrone sollte, weiß ich nicht.

Die französische Fischsuppe, meiner lieben Frau, im kleinen Emailletopf serviert, war ein dicker kräftiger Paradeissud, mit Kabeljau, roten Garnelen, Calamari, Oktopus, Miesmuscheln, und Gemüsestreifen, zumindest laut Speisekarte. Ja nur wo war das alles? Zwei Garnelen ja, einige Ringerln ja, der Rest aber nur in mikroskopischen Dosen. Dafür geschmacklich eine Sensation, exzellent gewürzt und unheimlich harmonisch am Gaumen (nein das ist keine Weinbeschreibung) Das mit der zu geringen Einlage ließen wir einen der Kellner wissen. Er wollte es zumindest weitergeben.

Nun zu meiner großen Rinderhochrippe von einem heimischen Almrind. Das was mir da gebracht wurde war...….. einfach nur zum jubilieren, so großartig war das. Selten so ein saftiges, zartes, weiches und leicht durchzogenes Stück Fleisch am Teller gehabt. Ein wenig skeptisch war ich, als ich das Saftl sah, das da drüber war. Aber nein, genau dieses leicht sämige und ein wenig rauchige, war genau das, was diese grandiose Stück Fleisch benötigt. Eine Harmonie war das, die für mich ihres gleichen sucht. Die Statisten waren ein Maiskolben, sowas mag ich mit ein wenig Salz, weiters ein Golden Potato. Der hieß vermutlich so, wegen der (für mich überflüssigen) Goldfolie, in der er auf den Tisch kam. Also keine gewöhnliche silberne Alufolie, sonst wäre er ja ein Silver Potato gewesen. Das war ein Folienerdäpfel mit irgendeiner Sauce, aber nicht mit dem White Barbecue Dip, der in der Karte stand, der war extra in einem Glasschüsserl, das war etwas anderes.

Für die feine Patisserie vom Landtmann war kein Platz mehr, aber süßes spricht uns ohnehin nur selten an.

Eine Anmerkung noch zum Geschirr, Geschmackssache, meiner ist es nicht.

Unsere Freunde hatten auch zwei Prosecco, dann irgendwelche Säfte. Zwei Vorspeisen, Ährenfische mit Limettenmayo, die waren schlicht der Hammer, ich konnte kosten und Tsatsiki mit Baguette. Wobei das automatisch bei allen anderen Speisen auch gereicht wurde, außer bei meinem Rib. Es war herrlich, herrlich knusprig. Die Hauptspeisen, ebenfalls die Bouillabaisse, wobei die ihr zwar geschmeckt hat, irgendwas fehlte aber. Er hatte frittierte Calamari, die ich auch kostete. Das war sicher die schwächste Speise am Tisch, zwar keine gummeligen Ringerln, aber die Panier irgendwie mehlig und vor allem fad. Die dazugehörige was weiß ich was Sauce, hieß auch nix. Sehr gut aber wiederum die extra bestellten Pommes. Alles in allem waren sie aber auch zufrieden, uns hat es aber sicher besser geschmeckt.

Die Zusammenfassung der Geschichte vom BOOTSHAUS, sehr gut gegessen, übers Ambiente am Wasser kann es eigentlich kaum eine zweite Meinung geben und die junge Truppe macht einen ordentlichen Job. Von mir wollte man 96 Euro incl. Bakschisch, gängiges Plastikgeld wird akzeptiert.

Das BOOTSHAUS ist ein weiteres Lokal der Familie Querfeld, neben neun anderen und ein sehr gelungenes obendrein, da kommt sogar etwas Urlaubsgefühl auf.....
Big Beef Rib, schlicht eine Sensation! - Das Bootshaus Alte Donau - WienBouillabaisse, geschmacklich top, Einlage flop, also wenig da davon. - Das Bootshaus Alte Donau - WienCalamari - Das Bootshaus Alte Donau - Wien
Hilfreich14Gefällt mir12Kommentieren
7 Kommentare·Zeige alle Kommentare
seinegottheit

Pop-Up war kulinarisch und servicetechnisch ein Desaster, schön zu hören das sich das geändert hat, denn dort lässts sichs im Sommer schon ganz nett aushalten. Muss wohl alsbald probiert werden.

19. Jun 2019, 11:57Gefällt mir
Bewertung schreiben
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.