Das ist die Geschichte vom BOOTSHAUS, das sich die Familie Querfeld in 1220 Wien, An der unteren Alten Donau 61 hingestellt hat. Nachdem man 2018 noch ein Pop Up-irgendwas war, so ist das Lokal nun seit einigen Wochen in Vollbetrieb und das geboten war gar nicht schlecht, wie wir am Mittwoch den ...Mehr anzeigenDas ist die Geschichte vom BOOTSHAUS, das sich die Familie Querfeld in 1220 Wien, An der unteren Alten Donau 61 hingestellt hat. Nachdem man 2018 noch ein Pop Up-irgendwas war, so ist das Lokal nun seit einigen Wochen in Vollbetrieb und das geboten war gar nicht schlecht, wie wir am Mittwoch den 12.6.2019 um 18:30 herausfanden.
Die Anreise vom 8ten kommend mit der U2 bis Praterstern, da rüber in die U1 und bis Station Alte Donau gefahren. Von hier ein kurzer Fußmarsch, zuerst neben der Wagramer Straße, auf dem Gehweg, über die Alte Donau, am Ende gleich rechts an derselben entlang, bis man beim nicht zu übersehenden Lokal ankommt. Auf ihrer Homepage schreiben sie was von 15 Minuten, ja stimmt!
Die Reservierung für 4, über die Homepage, durch liebe Freunde von uns, hat perfekt geklappt, die Antwort dauert einige Stunden, aber wie gesagt, es hat hingehauen.
Man wird freundlich von einem Platzanweiser empfangen, nachdem unsere Freunde aber schon da waren, wussten wir bereits wo wir sitzen. Und juhu, wir durften vorne beim Wasser auf der „Insel“ Platz nehmen, also eigentlich ist das eine Schwimmplattform und ja das merkt man, sie schwankt ganz wenig.
Auf der ist ein Holzboden, umgeben von einem Geländer, also Glander wie man bei uns sagt, Sonnenschirme gibt es da logischerweise auch und wenn dann die schwarze Luft herein bricht, natürlich auch die entsprechende Beleuchtung. Die ganze Zeit gibt es einen ganz feinen Sprühregen, wie beim Filmfestival am RHP.
Die Tische schauen filigran aus, sind es aber nicht, und bei den Sesseln wurde ich an meine Jugend erinnert, das waren solche wo Lehne und die Sitzfläche aus so Plastikschnürln waren. Hatten wir damals auch zu Hause, nicht sonderlich gemütlich die Dinger, aber witterungsbeständig. Ist schon ein nettes Platzl wo man da sitzt.
Was den oben erwähnten Platzanweiser betrifft, so dürfte das einer der „Wichtigeren“ Mitarbeiter sein und er macht einen tollen Job.
Auf der HP ist dazu zu lesen, sollte das Online-Reservierungskontingent erschöpft sein, kommen Sie einfach vorbei. Die Crew findet normalerweise immer ein Platzerl. Das sind keine leeren Worte, denn ich hatte nicht den Eindruck, dass jemand fortgeschickt wurde. Es gab zwar beim Eingangsbereich zweitweise eine Schlange von etwa 20 Personen, die einen auf Glückritter machten, aber in kurzer Zeit waren alle irgendwo untergebracht, entweder am Festland, auf dem Steg zum Ponton, oder eben da wo wir waren und es gibt auch einen kleinen Bereich, mit Liegestühlen im Sand.
Drinnen, im richtigen Bootshaus, hätte man natürlich auch sitzen können, taten auch einige wenig, kann aber aufgrund der stickigen Luft und der Temperaturen die dort herrschen, keine große Freude machen.
Zahlreiche Servicemitarbeiter wuseln herum, einige nehmen auf und kassieren, andere wiederum bringen und servieren ab. Alles freundliche, junge Leute, die sogar versuchen den einen oder anderen Joki anzubringen, was zwar nicht immer gelingt, aber sie probieren es zumindest. Was positiv auffällt, die können alle lächeln, niemand ist hektisch aufgrund der vielen Gäste und es wird nachgefragt ob es denn geschmeckt hat, oder man noch was trinken möchte. Das aber nie aufdringlich. Die Wartezeit auf die Speisen ist vielleicht etwas länger als üblich, was aber in dem Rahmen nicht stört und wenn man was zu quatschen hat, dann fällt das eigentlich kaum auf. Ja eine sehr anständige Serviceleistung.
Den flüssigen Beginn machten zwei Prosecco, eine ganz feine spritzig fruchtige Sache und auch die gesamt 4 weißen Spritzer, waren von sehr guter Qualität. Erfreulich, man wird gefragt ob man sie mit Eiswürfel mag, ja sehr gerne!
Der Espresso danach wusste zu überzeugen, was mich nicht sonderlich überraschte.
Wir hatten zwei Vorspeisen und zwar 3 gebratene Sardinen „Bretagne“ und den Luxus-Dosenfisch, sowie die Hauptspeise meiner Frau, eine Bouillabaisse, ich das Big Beef Rib.
Die kleinen Meeresbewohner köstlich, die Haut kross und unheimlich geschmackvoll für einen Fisch. Bis auf den Kopf wurde alles verputzt. Dazu wird Zitronen-Petersilbutter serviert, die nicht schlecht, aber für mich überflüssig.
In meinem gülden Döschen :-)) fanden sich „die weltbesten Anchovis aus Biskaya-Sardellenfilets in Olivenöl“ Zitat Homepage. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen, richtig gut waren sie jedenfalls. Ich liebe diese eingelegten, würzig salzigen Dinger sehr. (Es kommt des Öfteren vor, dass ich mir eine Dose Sardellenringerl kauf und die dann nur mit einem Butterbrot esse. Aber das ist eine andere Geschichte.....) Was ich mit der dazu gelieferten Grillzitrone sollte, weiß ich nicht.
Die französische Fischsuppe, meiner lieben Frau, im kleinen Emailletopf serviert, war ein dicker kräftiger Paradeissud, mit Kabeljau, roten Garnelen, Calamari, Oktopus, Miesmuscheln, und Gemüsestreifen, zumindest laut Speisekarte. Ja nur wo war das alles? Zwei Garnelen ja, einige Ringerln ja, der Rest aber nur in mikroskopischen Dosen. Dafür geschmacklich eine Sensation, exzellent gewürzt und unheimlich harmonisch am Gaumen (nein das ist keine Weinbeschreibung) Das mit der zu geringen Einlage ließen wir einen der Kellner wissen. Er wollte es zumindest weitergeben.
Nun zu meiner großen Rinderhochrippe von einem heimischen Almrind. Das was mir da gebracht wurde war...….. einfach nur zum jubilieren, so großartig war das. Selten so ein saftiges, zartes, weiches und leicht durchzogenes Stück Fleisch am Teller gehabt. Ein wenig skeptisch war ich, als ich das Saftl sah, das da drüber war. Aber nein, genau dieses leicht sämige und ein wenig rauchige, war genau das, was diese grandiose Stück Fleisch benötigt. Eine Harmonie war das, die für mich ihres gleichen sucht. Die Statisten waren ein Maiskolben, sowas mag ich mit ein wenig Salz, weiters ein Golden Potato. Der hieß vermutlich so, wegen der (für mich überflüssigen) Goldfolie, in der er auf den Tisch kam. Also keine gewöhnliche silberne Alufolie, sonst wäre er ja ein Silver Potato gewesen. Das war ein Folienerdäpfel mit irgendeiner Sauce, aber nicht mit dem White Barbecue Dip, der in der Karte stand, der war extra in einem Glasschüsserl, das war etwas anderes.
Für die feine Patisserie vom Landtmann war kein Platz mehr, aber süßes spricht uns ohnehin nur selten an.
Eine Anmerkung noch zum Geschirr, Geschmackssache, meiner ist es nicht.
Unsere Freunde hatten auch zwei Prosecco, dann irgendwelche Säfte. Zwei Vorspeisen, Ährenfische mit Limettenmayo, die waren schlicht der Hammer, ich konnte kosten und Tsatsiki mit Baguette. Wobei das automatisch bei allen anderen Speisen auch gereicht wurde, außer bei meinem Rib. Es war herrlich, herrlich knusprig. Die Hauptspeisen, ebenfalls die Bouillabaisse, wobei die ihr zwar geschmeckt hat, irgendwas fehlte aber. Er hatte frittierte Calamari, die ich auch kostete. Das war sicher die schwächste Speise am Tisch, zwar keine gummeligen Ringerln, aber die Panier irgendwie mehlig und vor allem fad. Die dazugehörige was weiß ich was Sauce, hieß auch nix. Sehr gut aber wiederum die extra bestellten Pommes. Alles in allem waren sie aber auch zufrieden, uns hat es aber sicher besser geschmeckt.
Die Zusammenfassung der Geschichte vom BOOTSHAUS, sehr gut gegessen, übers Ambiente am Wasser kann es eigentlich kaum eine zweite Meinung geben und die junge Truppe macht einen ordentlichen Job. Von mir wollte man 96 Euro incl. Bakschisch, gängiges Plastikgeld wird akzeptiert.
Das BOOTSHAUS ist ein weiteres Lokal der Familie Querfeld, neben neun anderen und ein sehr gelungenes obendrein, da kommt sogar etwas Urlaubsgefühl auf.....
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