Nachdem Prinzessin vor einiger Zeit vom Restaurantwechsel vom Herrn Alexander Zerava ins Da Vinci erfuhr, stand es ja schon länger auf der königlichen to-do (and eat)-Liste.
Endlich schafften wir es nun, und so ging es ab zu viert. Leider war der Herr Chefkoch an diesem Abend nicht persönlich ...Mehr anzeigenNachdem Prinzessin vor einiger Zeit vom Restaurantwechsel vom Herrn Alexander Zerava ins Da Vinci erfuhr, stand es ja schon länger auf der königlichen to-do (and eat)-Liste.
Endlich schafften wir es nun, und so ging es ab zu viert. Leider war der Herr Chefkoch an diesem Abend nicht persönlich vor Ort, aber sein Team würde es schon richten
Wir wurden sehr nett empfangen und nach kurzem studieren der Speisekarte, war sowieso klar, dass es für Prinz und Prinzessin nur das 6-gängige Abendmahl sein konnte. Unser befreundetes Prinzenpaar war essenstechnisch nicht so im Training und so wurde hier á la carte bestellt.
Was schon einmal ein Entzücken hervorrief war die Präsentation und Auswahl der verschiedenen Brote und Butter (Sepiabutter, Rote-Rüben-Butter, Bärlauchbutter)….. yammiii… aber ihr wisst ja – ich bekommen dann immer mahnende Blicke á la Herr Hofrat von meinem Prinzen, der wohl noch folgenden Gänge wegen
Der Gruß aus der Küche war auch sehr fein, eine Variation aus Spargelcreme und Bärlauchpesto.
Dann ging es für uns weiter mit Carpaccio „Cipriani“ – mit den Oliventartar gemeinsam verspeist war es ausgezeichnet, sonst leider etwas fad, kein Olivenöl oder Salz und Pfeffer, sorry Herr Cipriani!
Vitello tonnato – sehr gut abgeschmeckt mit knusprigen Kapernbeeren.. so soll Vitello tonnato schmecken!
Dann kam für Prinz Essenza di Pomodori mit Mozzarellacanneloni, Zucchini und knuspriger Tomatenhaut – huiiii – hol mich der böse Wolf, ich bin ja normalerweise eher auf der Seite des Suppenkaspers, aber da schwang ich mein Löffelchen und stibitze so viel ich bekommen konnte!
Vor allem, weil ich leider einen Gang zu früh, schon mein Risotto mit marktfrischen Erbsen, knusprigen Pancetta, Ricotta und Pistazien-Sand bekam…… Ich denke, da sind gleich ein paar Hoppalas in der Küche passiert, der Reis war noch steinhart (weit weg von al dente) und den Geschmack suchte man leider auch vergebens…. Auf unsere Anmerkung beim Abservieren, reagierte das Service aber gleich mit einem Entschuldigungs-Achterl….
Dann kamen Kartoffel-Gnocchi mit knusprigem Salbei, Ruccola-Schaum und Ofentomaten, sehr gut.
Die Jakobsmuscheln in Büffel-Butter gebraten mit warmen Gemüsesalat und Erdäpfelcreme waren wirklich perfekt, wunderbar glasig, Top-Produkt!
Als Hauptgang kamen Kalbsnuss in Milch geschmort mit Kohlrabi und Gnocchi sowie Perlhuhnbrust gebraten an Zucchinigemüse mit Süßkartoffelcreme, Blutwurst und Pancetta.
Sehr, sehr gut! Garpunkt auch hier perfekt getroffen und alles mit Liebe abgeschmeckt und angerichtet.
Ich gönnte mir dann noch ein Tiramisu, seit langem wieder einmal, o.k. dass Prinzessin nicht unbedingt ein Kaffeetiger ist und gerade dieses wirklich sehr Kaffee-lastig war, war nun eher meine Schuld.
Als Abschluss bekamen wir beide noch die Käsevariation… und der Klassiker…. Natürlich wurde der Teller serviert ohne die verschiedenen Käsesorten zu beschreiben…. Ich mag wohl manchmal in den Zeiten der Feen, Hexen und Wahrsage leben, aber alles kann ich ja nun auch nicht wissen und so wurde nachgefragt. Das Servicepersonal löste es auch sehr charmant und holte sich den Spickzettel. Leider war der vorgetragene Epoisses nicht am Teller (Mist, das wäre einer von Prinzessin´s Lieblingskäse gewesen), egal… Käsevariation im Allgemeinen eher unspektakulär.
Ja, das war einmal unser Essen. Befreundete Prinzessin und Prinz hatten die Minestrone “da Vinci“ mit hausgemachten Paprikaravioli an Schmorgemüse-Tatar und Parmesan Chip aufgegossen mit einer klaren kräftigen Gemüse-Essenz; und die Zuppa di basilico, Schaumsuppe von marktfrischen Basilikum serviert mit in Büffelbutter confierter Jakobsmuschel und Trüffelöl.
Also, ich hatte es ja schon vorher erwähnt – sogar der liebe Herr Böse Wolf würde jeden Lammbraten stehen lassen, wenn er hier eine Suppe präsentiert bekommt!
Danach kamen nochmals die Gnocchi und eine, leider eher enttäuschende Lasagne…. Schade, gerade von der Interpretation dieses Klassikers hätten wir uns bei diesem Niveau ein bissi mehr erwartet. Aber hier entsprach die Beschreibung eins zu eins dem Gericht: Pasta und Sugo in Schichten im Ofen geschmort…. zu wenig Raffinesse und für ein ursprüngliches einfaches Gericht zu wenig Charakter.
Dann kam noch die Variation des hausgemachten Eis und Sorbet…. sehr gut!
Entzücken löste wieder der süße Gruß der Küche aus, diverse Pralinen und – was wirklich sehr nett und nachhaltig war, dass man ein kleine Gläschen Pesto für zu Hause mitbekommt.
Das Service war sehr nett und zuvorkommend, hatte aber ein paar kleine Hacker, wo es den Herrn Hofrat die letzten Haare aufgestellt hätte:
So wurden mehrmals die Teller eingestellt, obwohl man gerade für kleine Prinzessinnen war, eine detaillierte Erklärung der Gerichte wäre, da sich die Küche schon sichtlich solche Mühe gibt auch unbedingt notwendig. Und wenn ein Produkt (Käse) gerade aus ist, dann bitte unbedingt den Spickzettel aktualisieren!
Fazit: Herr Zerava zeigt hier eine wirklich feine Inszenierung der italienischen Küche…. Der Service ist charmant und sehr nett, ein paar Kleinigkeiten und ich kann auch Zicke Schneewittchen auf perfekte Jakobsmuscheln und Perlhuhnbrust einladen. Und ich bin überzeugt das Oberzicke Suppenkaspar hier süchtig werden könnte und endlich aufhören würde so nervig herum zu schreien!
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