Seit einigen Monaten gibt es im Vierten ein neues Lokal, das viele Innereien Gerichte auf der Karte hat. Seit den ersten Tagen ist es natürlich auf meinem Radar und was ist da naheliegender, als das der Innereienfan Stammersdorfer, nun (endlich) dem Alt-Wiener Gasthaus BUCHECKER & SOHN einen Besu...Mehr anzeigenSeit einigen Monaten gibt es im Vierten ein neues Lokal, das viele Innereien Gerichte auf der Karte hat. Seit den ersten Tagen ist es natürlich auf meinem Radar und was ist da naheliegender, als das der Innereienfan Stammersdorfer, nun (endlich) dem Alt-Wiener Gasthaus BUCHECKER & SOHN einen Besuch abstattet.
Etwa 10 Tage vorher telefonisch einen Tisch für Dienstag den 11.6.2019 um 18:30 reserviert und Jubel, die Lieblingsschwägerin ist auch mit dabei. Dienstag deswegen, weil da wird immer geschlachtet und es gibt noch zusätzliche Schmankerln.
Beim Rathausplatz rein in den D Wagen, bis Station Gußhausstraße gefahren und von das zu Fuß bis zum Haus Nummer 23 geschlendert.
Rein mit Schwung, wir werden recht freundlich von Herrn Buchecker begrüßt und von ihm dann auch, an der mächtigen Schank vorbei, zu unserem Tisch gebracht. Wie sich herausstellen sollte, ist unser Vierertisch da, wo es mit Abstand am besten klimatisiert ist.
Es gibt hier die Möglichkeit am Gehsteig im freien zu sitzen, nein danke. Gleich wenn man rein kommt ist links ein kleiner Raum für etwa 15 Gäste. Der sehr stickig, wie mir eine vorbeieilende Dame berichtete. Dann im Schankraum der Stammtisch, für zumindest 8, wenn man es kuschelig haben will, auch 12 Gäste, sowie einige Hochsessel an der Bar. Dann der Raum wo wir waren, einer mit Steinboden, dunklen Holztischen, samt den dazu passenden Sesseln mit Armlehnen und es gibt noch ein kleinen, an den „Häusln“ vorbei, ganz hinten.
Der Gefälligste ist für mich sicher der mit der schönen, und wahrscheinlich auch recht alten Schank und dem abgelatschten fischgrät Holzboden. Die anderen ja auch recht nett, aber nicht so ganz meines. Heißt aber nicht, dass man sich in dem sauberen und gepflegten Ambiente nicht wohl fühlt.
Das Service ist sicher der Schwachpunkt des Lokals, aber es wird häufig Personal gesucht, wie man im Samstag Kurier lesen kann.
Zwei Damen kellnerieren und eine Schanklerin gibt’s, die auch hin und wieder was zum Tisch bringt. Dazu der Chef, & Sohn schupft mit einigen Helferleins die Küche.
Bei den dreien hatte man den Eindruck sie müssen hier arbeiten. Immer irgendwie hektisch, nicht sonderlich freundlich, aber auch nicht unfreundlich. Aufmerksam geht auch besser, einmal wird Wein nachgeschenkt, dann wieder nicht, einmal geht das Bringen und Abservieren flott, dann stehen die Teller wieder ewig am Tisch. Hin und wieder wird nachgefragt, aber zu selten wie ich finde und das leere Flascherl hat auch niemand bemerkt. Auf die Frage nach Kaffee und Nachspeise warten wir noch immer. Was für mich gar nicht geht, ist das eher ungepflegte Erscheinungsbild der drei, sorry!
Die Aufgaben des Chefs? Ja was eigentlich? Small Talk, sporadisch was servieren und mit verschiedenen Gästen anstoßen und er hat uns alle drei mit Handschlag verabschiedet.
Sehr stark dafür die Küche von & Sohn, das auch der Grund warum ich bald wieder einmal hinschauen werde.
Wir hatten zu Beginn ein kleines Beef Tatar vom Almochsen, also meine Frau, wir durften kosten, sowie zweimal die Ochsenmarkscheiben mit Schwarzbrot getoastet, Knoblauchzehen und nichtssagendem Kren. Das Tatar, sie hat sich für die schärfere Variante entschieden, war großartig. Jemand der aber wirklich gerne scharf isst, hat damit sicher keine Freude, für uns war es perfekt in jeder Hinsicht. Es war ziemlich sicher doppelt faschiert und herrlich gewürzt, einzig die Optik gefiel mir nicht sonderlich, es schaute aus wie ein lieblos hingeklatschter Knödel. Dazu gab es vier halbe Scheiben Toastbrot, roten Zwiebel in ausreichender Menge und eine Butterkugel mit Schnittlauch umhüllt.
Das Ochsenmark kommt in einem Glasschüsserl und ist die perfekt Menge für die vier halben getoasteten Schwarzbrotscheiben. Ich persönlich esse es indem ich mir etwas vom Mark, für einen Bissen, aufs Brot geben, drüber etwas Salz und dazu eine halbe Knoblauchzehe, wobei die nicht sonderlich groß waren. Kren benötige ich nicht. Muss man wollen, ist natürlich recht fett, die Schwester meiner Frau und ich lieben es.
Weiter ging es mit einem Fledermausschnitzel für die Liebste, die Schwägerin hatten einen Kalbskopf, und ich Bries vom Milchkalb. Alle drei Speisen waren gebacken und dazu gibt es jeweils Erdäpfel- Vogerlsalat, der leider, für meine Begriffe, recht säuerlich mariniert war. Über allen drei Speisen war viel frittierte Petersilie, darauf dürfte Buchecker Junior stehen.
Die Fledermaus, das wahrscheinliche beste Stück vom Schwein steht auf der HP, war perfekt. Sehr weich, die Panier schön knusprig, für meine Begriffe vielleicht eine Spur zu dunkel und in Schweineschmalz herausgebacken. Ein super Stück Fleisch, das wir, also sie, da am Teller hatte.
Den Kalbskopf konnte ich kosten und der hat nicht nur mich begeistert. Was auffiel, er war viel fester als ich ihn schon hatte, oftmals ist beim Schneiden schon alles zerfallen. Super gewürzt die zwei Stück und da die Panier schön goldgelb und knusprig. Dazu gibt’s Sauce Tatar von anständiger Qualität, übrigens auch bei meinem Bries dabei.
Da war die Panier auch perfekt, wobei ich es aber schon „cremiger“ hatte, etwas überspitzt ausgedrückt, irgendwie fein bröslig. G’schmeckt hat es mir trotzdem sehr!
Auch flüssig haben wir uns ernährt und zwar zu Beginn mit drei vorzüglichen Prosecci. Weiter ging es mit einem GV Weinviertel DAC 2018, vom Weingut Redl, aus 2073 Schrattenthal, im Bezirk Hollabrunn. Fruchtig, leicht, wenig Säure, wenig Geruch in der Nase und sehr angenehm zu trinken. Den Abschluss machte ein Grüner Veltliner vom Weingut Buchegger, die „Holzgasse“ ebenfalls 2018. Der Winzer ist in 3552 Droß, im Bezirk Krems-Land zu finden. Sehr ähnlich dem Ersten, ein wenig kräftiger vielleicht, auch was die Farbe betrifft, dazu gab es automatisch Leitungswasser.
Der Espresso danach kann was, er war sehr stark, nicht bitter und er kommt mit einem kleinen Glas Wiener Hochquelle daher.
Das Resümee der Gschicht, richtig gut gegessen, dass Ambiente ist Oke, das Service leider schwach. 150 Euro mit Maut wollte man von uns, die haben ich mit Plastik bezahlte. Für diese Art der Bezahlung muss man mit der rescheren der beiden Kellnerin zur Kassa. Nix mit ich komm mit dem Gerät zum Tisch. Naja.
Aber wie gesagt das Gasthaus BUCHECKER & SOHN wir mich aufgrund der vielen Innereien Gerichte sicher wiedersehen. Wer nicht auf sowas steht, die Karte bietet auch viel „normales“.
PS: Ganz voll war die Hütte gestern Abend nicht, also auch für meine Freunde die Glücksritter hätte sich eine Chance ergeben, ja und die Karawanen der ersten Wochen dürften bereits weitergezogen sein.
Und dann war da noch eine andere Geschichte und zwar die vom 17.5.2019.
Nachdem ich nun schon den dritten Tag Strohwitwer war und die Liebste Gattin e nicht so auf Innereien steht, habe ich dem Lokal spontan schon einmal einen Besuch abgestattet. Arbeit aus, Futter fassen. :-)
Anmerkung der „Redaktion“ an dem Standort hat bis vor geraumer Zeit Meister Petz gekocht, also nicht der von der Betthupferl Sendung, aus grauer Vorzeit, sondern der Haubenkoch Christian.
Damals bin ich von Nußdorf kommend, ebenfalls mit dem D Wagen hingefahren. Also quasi Wien Sightseeing. Reserviert hatte ich dazumal nicht, was um 15:30 aber auch nicht notwendig war.
Beim Erstbesuch hatte ich 2 kleine Staro und einen top Espresso von alt Wien Kaffee. Das Essen damals auch schon das Knochenmark vom Ochsen und als Hauptspeise eine super Kalbsleber gebacken. Den frittierten Petersil gabs da auch schon drüber, ebenso wie den Erdäpfel Vogerl. Der hat mir da viel besser geschmeckt, weil eher süßlich mariniert. Beim Zweitbesuch am 11.6. hat den höchst wahrscheinlich jemand anderer gemacht, er war deutlich säuerlicher.
Im Service war seinerzeit Buchecker Senior, dazu die Freundin vom Sohn und zwei Hilfskräfte, eine servierte, bzw. wurde gerade eingeschult, sowie ein Schankler. Ja & Sohn kochte damals ganz für mich alleine.
Da durfte ich am Stammtisch, mit Blick zur Schank sitzen. Am anderen Eck für einige Zeit der Junior, er schrieb am Laptop, an der Speisekarte und fluchte immer wieder vor sich her UND Papa gab gute Tipps. Herrlich, Kabarett quasi umsonst. :-))
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mit dem service hatten wir ähnliche erfahrungen ...