Am Nyikospark
Neusiedlersee
Bewertungen
Vor langer Zeit war der heutige Landgasthof am Nyikospark in Neusiedl ein Offizierskasino. Seit nunmehr 1999 betreibt Fritz Tösch hier sein Restaurant „Zum Nyikospark“. Alte Strukturen wurden nicht vernichtet, sondern vielmehr sehr behutsam und mit viel Liebe zum Detail restauriert, renoviert und wo es sein musste, erweitert und erneuert – als Beispiel sei der moderne Wintergarten genannt.
Fritz Trösch ist wahrlich kein Unbekannter, ist er doch seit mehr als 30 Jahren auch noch als Fachlehrer in der Abteilung Tourismus am Pannoneum (Link) tätig. Die Mischung aus traditioneller, bodenständiger Küche und der Moderne lehrt er seinen angehenden Köchen nicht nur, er brachte sie auch hierher in seinen Landgasthof, wo er auch derzeit der Chefkoch ist – zwischenzeitlich gab es meines Wissens auch andere Küchenchefs, wie Sascha Huber.
Das Landgasthaus „Zum Nyikospark“ wurde, ob der tollen Kreationen und der guten Küche, Jahr für Jahr mit diversen Auszeichnungen und Hauben belohnt. Das ist insofern besonders bemerkenswert, da es sicher zu den schwierigsten Unterfangen gehört, ein einmal erreichtes, hohes Niveau zumindest zu erhalten und das über Jahre hinweg. Die „Zeugen“ dieser unzähligen Auszeichnungen findet man an der Eingangstüre des Restaurants.
Der Chef, Fritz Tösch, wurde übrigens auch zum regionalen „Wirt des Jahres 2013“ ausgezeichnet und meint über seine Küche: "Unsere Küche ist traditionell, aber mit modernen Akzenten". Ich persönlich würde sie als innovative, kreative und teilweise auch mutig interpretierte klassische Österreichische Küche bezeichnen. Besonders hervorzuheben ist die große Affinität zu regionalen Produkten. So bezieht man etwa das Schweinefleisch vom „Pannonischen Mangalitzaschwein“, das Rindfleisch vom „Steppenrind“ aus der „Genuss-Region Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel“ und das Gemüse von der „Genuss-Region Seewinkler Gemüse“. Für Fische steht selbstredend der in unmittelbarer Nähe befindliche Neusiedlersee als „Lieferant“ höchster Güte und Frische zur Verfügung. Tösch selbst ist, was die regionalen Produkte betrifft, nicht nur Förderer, sondern darüber hinaus auch oftmals der Initiator mancher Projekte in der Region rund um den Neusiedlersee. So war er zum Beispiel Mitgründer der “Genuss-Region Neusiedlersee Fische“. Lokale Wertschöpfung aus der Vermarktung heimischer, regionaler Produkte liegt Fritz Tösch einfach glaubhaft und nachvollziehbar am Herzen.
Derzeit hat das „Zum Nyikospark“ folgende Auszeichnungen bzw. Hauben:
- A LA CARTE= 2 Sterne / 71 Pkt.
- Falstaff = 2 Gabeln / 87 Pkt.
- Gault Millau = 2 Hauben / 15 Pkt.
Da daraufhin die Erwartungshaltung des Gastes in so einem Restaurant natürlich deutlich höher ist, werde ich das Lokal genau in diesem Rahmen und unter Berücksichtigung der Auszeichnungen beurteilen.
Vor dem „Zum Nyikospark“ steht ein kleiner, mit Stoff eingedeckter Tisch, darauf ein Sektkübel mit einer leeren Weinflasche. Das soll einem nicht bloß einladen, sondern wahrscheinlich auch auf das zurzeit geöffnete Lokal hinweisen. Im Lokal selbst stößt man unmittelbar auf eine große, mächtige Holzschank (mehr als 100 Jahre alt), davor noch auf einen Wagen voll toller Destillate für den gepflegten Digestif. Die Wände sind großteils mit Holz dunkel verkleidet, und im Hauptraum, dem Schankraum, findet sich ein äußerst massiver Stammtisch, fast schon einer Rittertafel gleich. Das macht das „Zum Nyikospark“ aber auch gleich einmal sehr sympathisch – Bodenständigkeit heißt auch Stammgäste zu pflegen, daher ist ein vorhandener Stammtisch für mich stets ein positives Zeichen.
Im modernen Wintergarten, am Weg zum Gastgarten, befindet sich eine kleine, adrette Bar und auch ein paar vor Wind und Wetter gut geschützte Sitzgelegenheiten. Der Gastgarten hat sehr alten Baumbestand, ein alter Nussbaum sei als Beispiel genannt. Und wo die Bäume keinen Schatten mehr spenden, wird mit großem Segel oder per Sonnenschirm beschattet. Alle Tische sind adrett, einladend und gepflegt mit Stoff eingedeckt, auch Stoffservietten natürlich. Freundlich begrüßt, konnte ich mir einen Platz im halbleeren Gastgarten aussuchen und flugs wurde mir die lediglich zweiseitige, handgeschriebene Speisekarte gereicht – Qualität, nicht Quantität ist hier das Motto, und das ist gut so.
Für das Gedeck (EUR 2,50) erhielt ich ein „Karotten-Chutney“ (mit Olivenöl) und einen „Kürbiskernaufstrich“ auf Frischkäse-Basis. Dazu reichte man hausgemachtes Oliven- und Zwiebelbrot, die zwar beide sehr g’schmackig waren, mir persönlich aber von der Teigstruktur zu dicht, also nicht sehr flaumig-leicht. Das Chutney, das hier immer wieder gelobt wird, war für mich persönlich nicht besonders. Mit zu wenig Raffinesse, zu wenig Würze, Säure und Schärfe schmeckte es eher in Richtung eines guten, ganz fein gerissenen Karottensalat. Der Aufstrich war jedoch tadellos und geschmacklich gut. In Summe ein durchschnittliches GUT.
Als Gruß aus der Küche kam eine „Melonenkaltschale mit Rohschinken vom Mangalitza-Schwein“. Leider kommen Gedeck und Gruß gleichzeitig, was mich nicht sehr erfreute, wurde es jetzt doch etwas hektisch, da in unmittelbarer Folge auch noch die Vorspeise serviert wurde. Schlechtes Timing, sollte eigentlich nicht passieren. Die „Melonenkaltschale“ war sehr gut, annähernd ausgezeichnet, der „Mangalitza-Rohschinken“ von bester Qualität und tollem Geschmack, aber ungleichmäßig, schief und zu dick geschnitten. In Summe aber durchaus ein geschmackliches SEHR GUT.
Als Vorspeise wählte ich das „Bio-Schafkäse-Carpaccio mit Buttermilch-Zucchinischnitte“ (EUR 8,80). Der Schafkäse hatte am Rand leichten Räuchergeschmack, war wunderbar in dünne Scheiben geschnitten und auf gut mariniertem Salat gebettet. Dazu wurden ein paar gebratene Cherrytomaten, Vogelsalat mit einem sehr guten Pesto und Essblüten gereicht. In der Mitte befand sich die geschichtete Buttermilch-Zucchinischnitte, wobei ein Teil der Buttermilch mit Tomatenmark verfeinert wurde, zwischen den Lagen wurden die gebratenen Zucchinischeiben eingearbeitet. Optisch und geschmacklich großartig und daher auch ein AUSGEZEICHNET - wunderbar leicht und frisch für einen schönen Sommertag.
Der Hauptgang bestand aus dem „Leithaberg-Hirschkalbsragout mit Schwammerl-Nockerl und eingelegten Kirschen“ (EUR 15,60). Ein wirklich traumhaftes, dick eingekochtes, sehr aromatisches Safterl wurde serviert. Wacholder, Thymian, Lorbeer, Schalotten, Röstaromen und, und, und – alles vorhanden und hervorragend umgesetzt. Das Fleisch war zwar geschmacklich gut, für ein Hirschkalb war es mir jedoch teilweise zu trocken und zu langfasrig. Auch hätte ich kein fettes Stück in diesem Rahmen erwartet. Die eingelegten Kirschen hätte ich lieber mit „Schwarzen Nüssen“ ersetzt. Dafür waren die Nockerl wiederum ein echtes Highlight. Endlich wieder einmal ein Koch, der sich auch den Nockerlteig zu würzen „traut“ und somit waren die Nockerl alleine schon sehr gehaltvoll. Dazu wurden diese noch mit kleinen Eierschwammerl und Petersilie toll in Butter gebraten – ein Traum. In Summe hätte ich gerne ein Ausgezeichnet gegeben, hinsichtlich des Fleisches jedoch gebe ich nur ein SEHR GUT.
Leider passte absolut keine Nachspeise mehr in mich hinein, sollte ich doch für die Heimfahrt mit dem Motorrad noch fit sein. Ich bekam aber einen „Hausgemachter Pfirsichkuchen“ aufs Haus, der tadellos, wenn auch nicht mit idealem Teig-Fruchtverhältnis, war.
Zu trinken hatte ich ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 3,10/0,5l) und einen „Doppelten Espresso“ (EUR 3,50 - Nespresso). Nespresso-Freund werde ich wohl keiner mehr in diesem Leben, der Kaffee war aber in Ordnung und wurde besonders adrett mit einer Zucker-Etagére (verschiedene Zuckersorten) serviert.
In Summe gebe ich für die Speisen gerne ein glattes SEHR GUT, auch in diesem Rahmen und auf diesem Niveau und trotz kleinerer Mängel. Sehr gute und vor allem toll abgeschmeckte Speisen werden im „Zum Nyikospark“ serviert. Ich hatte absolut keinerlei Ambition etwas nachzuwürzen. Dass auch alle Teller, samt Nockerl-Schüsserl, bestens vorgewärmt waren, sei noch erwähnt. Überraschend für ein Haubenlokal waren auch die Portionsgrößen recht üppig – hungrig geht man von hier nicht nach Hause.
Dem Ambiente gebe ich gerne ein SEHR GUT, im Gastgarten stört der Straßenlärm aber doch deutlich. Das Lokal besticht durch seine bodenständige Einrichtung und durch das gepflegte Auftreten. Sympathisch und mit hohem Wohlfühlfaktor.
Für den Service, der leider erst nach und nach auftaute, gebe ich ein GUT. Das Timing hat am Beginn meines Besuches absolut nicht gepasst, und das Wasser zum Kaffee musste ich erst ordern. Trotzdem erschiene mir eine mäßige Bewertung hier nicht angebracht – Empfehlungen und Erklärungen wurden gerne gegeben.
Fazit: für das Langasthaus „Zum Nyikospark“ gibt es von mir eine glatte Empfehlung. Gute Küche mit traditionellen, regionalen Wurzeln, besten Produkten zu angemessenen Preisen kann man hier erwarten – man führt natürlich auch die Auszeichnung „Kulinarisches Erbe – AMA Gütesiegel“. Ein eigener Parkplatz vis á vis machen die Anreise, womit auch immer, unproblematisch, und sollte man einmal hier „versumpern“, so hat man gegenüber vom Restaurant auch Übernachtungsmöglichkeiten. Ein großer, begehbarer Weinkeller mit dem Besten aus dem Burgenland rundet das Gesamtangebot ab. Eines sei noch am Rande erwähnt: „Carppacio“ auf der Rechnung stehend, sollte einem Hauben-Restaurant nicht passieren.
Nach 2 Einführungs-Kaffee zur Karte gegriffen, um eine Kleinigkeit zu essen: Wir entscheiden uns für Einfaches:
Sommersalat & eingelegtes Seewinkler Gemüse (€ 7.80) und Lamm - Rieslingbeuschel & gebratene Semmelrolle
Große Portion (€ 12,50) - gäbe es auch in klein um € 9.80 - und verzichten auf das angebotene Gedeck.
Die Überraschung: es gibt die volle Abendkarte auch mittags!
Der Sommersalat ähnelte dem „kleinen Bruder“ von gestern, den es mit den Steinpilzen gab - eben nur eine Nummer größer.
Alle derzeit erhältlichen Blattsalate, eingerahmt von Chicorée, dekoriert mit 2 Röllchen Mangalitza-Rohschinken, 3 oder
4 Stückchen (Schaf-) Käse, Wachtelei, im Inneren „versteckt“ Walnuß-, Pinien- und Kürbiskerne sowie Croutons. Mit extra servierter Olivenöl-Balsamico-Dressing (+ Salz-, Pfeffer-Mühle, Olivenöl und Essig nach Wunsch) begleitet von 2 Brotsorten (diese genauso beschaffen wie gestern, also sind sie so!) im Leinensackerl. Wirklich was für Salat-Fans!
Das Beuschl mit diversen Gemüsestreifen (gelbe und rote Karotten, Sellerie) in absolut korrekter Manier und ohne Makel.
Mild, mollig und gut gewürzt.
Dazu genehmigte ich mir einen Welschriesling - Hauswein, das Achterl um 1,90 €. Dieser erstaunlich gut und ein relativ herber Vertreter Burgenlands: fein (dazupassend). Noch 2 Melange (á 2,90 €) und 2 kleine Mineral (á 1,90 €) später, ging es ans Abschiednehmen von dieser doch recht angenehm gastlichen Stätte.
Fortsetzung für die Detail - Liebenden:
Vorm Haupteingang des Lokals 1 kleiner Tisch mit einem Stuhl und im Sektkübel befindlicher Flasche als Anreiz einzutreten (siehe Foto unten Mitte) und eindeutig der kleinste Tisch des ganzen Lokales.
Vorwiegend dunkel getäfelte Wände innen - insgesamt 4 Räume, 1 Gastzimmer (Nichtraucher), Schankraum mit einem großen (Stamm-) Tisch und 2 weiteren Tischen (Raucher), ein weiteres Gastzimmer (NR), „Wintergarten“ mit „Bar“ und 4 Tischen (Raucher), Gastgarten mit ca. 14 Tischen unter alten Baumbestand tlw. mit Markisen überdacht, großes Segel fast über den ganzen Gastgarten, zusätzlich mit großen, fahrbaren Sonnenschirmen ausgestattet.
Sehr große Tische innen und außen, mit recht bequemen Sitzmöbeln unterschiedlicher Art, z.B. die Gartensitze sind mit dicken Sitzpolstern ausgestattet.
Auf jedem Gartentisch befindet sich jeweils als Tischschmuck, eine kleine Skulptur mit den verschiedensten „Viecherln“ (Schildkröte, Frosch, diverses Federvieh) aus Ton geschaffen und recht nett anzuschau’n, von einer Neusiedler Künstlerin.
In den Nebenräumen befinden sich die gut ausgestatteten „gewissen Räumlichkeiten“ mit dort installierter Sitz-Waschanlage (sowohl bei Damen als auch Herren).
Die Übergänge im Lokal zwischen den einzelnen Räumlichkeiten wie Schankraum zu Wintergarten und von dort zu den Nebenräumen sind mit Plexiglas bedeckt und sozusagen zu / unter ihren Füßen liegen mehrere Weinflaschen im Sand. Im Schankraum gibt es einen mannshohen Humidor, logischerweise mit Inhalt. Eine gut bestückte Spirituosen-Pyramide u.a. mit Reisetbauer und Lagler. Käsewagen.
An den Wänden zum jeweiligen Raum passend, tlw. „moderne“ Gemälde, aber auch alte Fotos, „Don Quichote“ und ein
paar „lustige Partie“ - Bilder. Unterschiedlicher Blumenschmuck bzw. - Dekoration auf allen Tischen.
Die Weinkarte umfaßt ca. 350 Weine aus (fast) aller Welt - Schwerpunkt Österreich und natürlich das Burgenland, die Preise durchaus fair kalkuliert. Bei unserem Besuch(en) gab es (an der Schank nachgezählte) 22 Bouteillen-Weine im offenen Ausschank!

Wir waren heute am Nyikospark. Ich hatte diese Bewertung zuvor gelesen und war zuerst einmal wegen des Brotes zum Gedeck neugierig. Ja- es stimmt, es schmeckt gleich, weil es wohl ungesalzen ist. Es wird selbst gebacken und der Grund für diese Geschmacklosigkeit liegt sicherlich daran, die dazu gereichten Geschmäcker besser zur Geltung kommen zu lassen. Um nichts in der Welt hätte ich anderes Brot dazu haben wollen. Die Bequemlichkeit der Sessel war tatsächlich außerordentlich. Bei einem 3-stündigen Menü schon toll.
Wir hatten für 2 reserviert, und konnten zwischen zwei Tischen (für 4 Personen) im Garten auswählen. Dieser war zu zwei Drittel besetzt. Wir bekamen die Speisekarte und Weinkarte ausgehändigt, wählten als Einstieg 2 Campari-Soda (á 4,20 €)
und orderten die Dessert-Karte (da diese nicht in der Speisekarte integriert), während das Gedeck (á 2,50 €): Karotten in Olivenöl / Butter / am Löffel angerichteten Mangalitzaschwein - Schinken garniert und dreierlei Brot (selbstgebacken; und
in einem originellen Leinensack) serviert wurde.
Sah sehr hübsch aus: Das „Löfferl-Food“ sehr gut, die Karotten in Olivenöl eine interessante Idee, die Butter frisch -
das Brot (u.a. Karottenbrot) eine mittlere Katastrophe, drei Sorten, obwohl durchaus anders im Aussehen, alle fast ident im Geschmack - oder besser ohne - nämlich ziemlich nichtssagend und trocken - Umpff! Kann ja heiter werden…
Inzwischen mit einiger Skepsis zum Mineral (0,75-Liter-Flasche 3,40 €) den Gelben Muskateller von Koppitsch (Neusiedl;
duftig, weich, mild; 1/8 l zu € 3,40) und Grünen Veltliner von Haider (Neusiedl; typischer burgenländischer Grüner Veltliner, nett; 1/8 l ebenfalls 3,40 €) auf den ersten Gang wartend:
Carpaccio vom Bio-Schafkäse & Graurindtatar (€ 10.80) einerseits und Cremesuppe von Gartenpetersilie & Beinschinken-tascherl (€ 4.80) andrerseits.
Die Cremesuppe angenehm würzig, sämig, die Petersilie schön deutlich, das extra servierte Blätterteig-Schinkenkipferl, knusprig, gut (dazupassend): tadellos!
Der Schafkäse, 3 fast tellergroße Scheiben, auf Salatbett serviert (Vogerl, Löwenzahn, div. Blatt) wohlschmeckend und gut,
das Tartare vom Bio-Graurind - hervorragende Fleischqualität! - hätte durchaus noch etwas pointierter gewürzt sein dürfen,
sehr gut! Zusammen eher eine überladene Komposition, daß den beiden Hauptakteuren nicht die entsprechende Entfaltungs-möglichkeit bot, jeder für sich allein, hätte mehr Applaus bekommen.
Nächster Gang das Leithaberg-Wildragout & Birnen, Schwammerl, Nockerl (€ 14.60): Herrliches Aroma, wundervolles Safterl mit leicht süßlichen Birnentouch, Eierschwammerln und Steinpilzklein, mitgekochten Birnenstückchen und -Kugerln, die Kräuternockerl (extra serviert) stellenweise mit zart mehligem Beigeschmack. Und jetzt zum Fleisch: Leider zwischen butterweich und relativ hart und trocken schwankend, was den Genuß und das Urteil zu dieser Speise als Ganzes zum Mittelmaß absinken ließ, schade - hätte ganz wundervoll sein können.
Dazu St. Laurent von Koppitsch (1/8 l um € 4,50 sehr schöner Sortenvertreter, typisch, samtig, elegant)
Es folgen, die nicht auf der Karte stehenden und mündlich empfohlenen, Gebackenen Steinpilze mit Salat (zu 16,80 €)
und der Maibockrücken mit Steinpilzroulade, Kirschenconfit (€ 23.50).
Zu den Steinpilzen: Serviert wurde eine große bunte Salatschüssel (mit allerlei Blattsalaten, Löwenzahn, Rucola, eßbarer Blüte- alles knackfrisch, Wachtelei, Croutons) mit in einer Sauciere servierten Balsamico-Olivenöldressing, die Steinpilze sozusagen als Beilage mit extra Sauce Tartar und einer halben Zitrone (im Netz! schon lange nicht gesehen). Bereits rein optisch sehr appetitlich und anregend. Die Steinpilze in dieser exzellenten Qualität und Frische, haben wir so noch nirgends in einem Lokal gegessen!!! Auch die Idee, die Steinpilze sozusagen als Beilage zu servieren, durchaus kreativ und interessant.
Der Maibock wurde mit zwei zartrosa und zwei etwas rötlicheren Stücken angerichtet, mit Lauchgemüse, Eierschwammerln und Steinpilzen serviert. Wunderschön weich und zart alle vier in ganz fantastischer Qualität, egal ob etwas mehr oder weniger durch, zergingen förmlich auf der Zunge! Dazwischen wurden noch zusätzliche Eierschwammerln mit Rosmarin anserviert, diese bestens harmonierend mit dem Fleisch. Wunderbar! Die Steinpilz-Roulade war eigentlich eine Palatschinke befüllt mit kleinst geschnittenen (fast faschierten) Steinpilzen, die mit Kräutern und Zwiebeln zubereitet wurden. Gut!
Das Kirschenconfit exzellent dazu!
Das Lauchgemüse sehr schön würzig und solo sehr gut - einziges Problem: es paßte für mich gar nicht zur Restkomposition.
Dazu: Zweigelt 2009 von einem mir unbekannten Winzer aus Halbturn (1/8 - € 4,20; den Namen habe ich jetzt - peinlich -verschwitzt), aus einer frisch geöffneten Flasche, der sich mit Luft sehr schön entwickelte und sehr gut (dazu passte).
Jetzt zum Dessert - Marathon:
Beginnend mit dem Leithaberg - Kirschtörtchen auf Mandelschaum (€ 7.-) Schoko-Kirschkuchen von Schokolade umzogen,
gute Schoko-Qualität, luftiger Boden, Mandelschaum ok., optisch vielleicht das schönste Dessert. Gut!
Drei Früchte und Drei Sorbets (€ 5.80): die Sorbets aus Himbeere (sehr aromatisch und fruchtintensiv, etwas süß),
Rhabarber (schöne Herausarbeitung der Frucht und Balance zwischen Säure und Süße) und Limette (wundervolle Zitrusfruchtigkeit, sehr erfrischend und kühlend, für uns das Beste der drei) Sehr gut.
Erdbeer - Topfenknöderl mit Walnusseis (€ 7.00): Flaumige Topfenknöderln mit sehr guten Erdbeeren und etwas schwachem
Walnußgeschmack beim Eis. Daher nur: Gut.
Limetten - Vanilletart mit Himbeeren (€ 7.00): gute Teigkonsistenz, Limettenfüllung recht gut gelungen, sehr gute reife Himbeeren. Gut - Sehr gut.
Geeistes von Holunderblüten mit Minz - Schokoladetascherl (€ 6.50): Für uns die gelungenste Dessert-Kombi, sehr erfrischend, alle Einzelteile stimmig und sehr gut, zusammen sehr schön und ausbalanciert, richtiges Hollerblüten - Bukett. Sehr Gut!
Natürlich mußte die vielgelobte und berühmte Nyikospark - Cremeschnitte mit Beeren (€ 5.80) ebenso verkostet werden:
3 Blätterteig - Schichten, dazwischen 2x eine exzellente Vanillecreme, das ganze auf einen gemischten Beerenbett aus
Himbeeren, Heidelbeeren und Kirsch-Confit „aufgetürmt“. Mit Abstand die größte (und schwerste) Nachspeise, die für alle „Normal-Esser“ ausreicht und die übrigen Desserts voraussichtlich hinfällig macht. Sehr gut! - aber heftig.
Mehr Nachspeisen gab’s leider nicht auf der Karte!
Zum Service: reicht theoretisch ein Wort: Perfekt!!!
Aber wer mich (inzwischen) kennt, daß muß trotzdem noch ausführlicher behandelt werden: die üblichen Tätigkeiten
werden so professionell und unauffällig erledigt, daß sie einem gar nicht gewahr werden. Nachgießen, Brot bringen, Aschenbecherwechsel, und, und, und. Also nur noch das „Unübliche“ erwähnt: Rotweingläser wurden vorm Servieren mit Eiswürfel ausgeschwenkt, bei Bouteillen-Service auch die Weißwein-Gläser; Stoffservietten ausgetauscht; ein zweites Besteck automatisch mit eingestellt, wenn ein Essenpartner keinen eigenen Gang hatte, nachdem wir schon vorher „Changing“ betrieben hatten…
Theoretischer Küchenschluß 22:30, Ein Pärchen kam knapp nach zehn, das Lokal hatte sich fast schon komplett geleert,
außer uns, keiner mehr im Garten (Fußball-Europa-Meisterschaft Viertelfinalspiel: Deutschland vs. Griechenland)
doch auch ihnen wurde die ganze Karte ohne Einschränkungen offeriert! Alle Achtung!
Resümée: Die Küchenleistung zwar keine Hochschaubahn, aber mit gewissen Schwächen versehen. Diese resultiert, zumindest unsrer Meinung nach daraus, das zuviel und das auf einmal gewollt wird. Übertrieben ausgedrückt: Der Küchenchef will bei jeder Speise sein ganzes Können und Potential einbringen, aber „verzettelt“ sich dabei hie und da.
Unser Rat: Manchmal ist Weniger Mehr (und besser).
Die Rechnung mit 160.- € halten wir für angemessen, inkl. 4 Flaschen große Mineral (- ja es war warm und schwül),
1 Kaffee und noch 1 Achterl Wein zum Abschluß.
Es war ein netter, und schlußendlich angenehmer Abend, trotz einsetzendem Regen und noch ärgerer Schwüle, etwas später einer kleinen (?) Gelsen-Invasion, die wir im sportlichen Wettkampf, trotz Übermacht der Gegner, mit 15 Gelsen - Dippeln zu (irgendwann haben wir aufgehört zu zählen) rund 50 eliminierten Gegenspielern gewonnen (?) oder zumindest behauptet haben.
Aber dafür kann weder der Koch, noch der Wirt, noch das Lokal etwas - schließlich sind wir beim schönen Neusiedlersee!

Ist aber nicht wirklich aktuell dann, oder??!! hilft das hier dann weiter? solche bewertungen habt ihr schon oft und zu recht verrissen.
Küche:2 Hauben wecken natürlich eine gewisse Erwartungshaltung: Pannonische Küche in moderner Umsetzung. Zeitgleich mit dem Golser Gold-Bier wurde intensiv, aromatischer Leberaufstrich, Karottenrohkost zum selbstmarinieren und papriziertes, lauwarmes Brot serviert (Gedeck 2,50).
Gang1: Dreierlei von der Gänseleber & Butterbrioche € 14.60Eine mächtige Portion: Die Terrine fein und cremig, idealtypisch im Geschmack. Das gebratene Stück perfekt wenn auch auf einer ziemlich süßen „Unterlage“ liegend. Enttäuschend die Creme Brulee: eher eine klassische Dessert-Creme: Kaum Eigengeschmack viel zu Oberslastig; sehr schwach.
Gang 2: Suppe von Neusiedlersee Fischen & Tarhonya € 5.80: Ganz und gar wunderbar: Toll papriziert, dezente Schärfe, mit reichlich Zwiebel, frischem Paprika, Tarhonya
Gang 3: Pochierter Wildfang-Wels & Pfahlmuscheln € 23.60: Blütenweißes, nur zart gewürztes Filet mit glasigem Inneren, dazu Lauchgemüse und Couscous. Perfektes 2- Hauben-Gericht
Gang 4: Bratl vom Spanferkel & Most-Weißkraut € 13.80: Saftig das Stück Fleisch, zäh und nicht knusprig die Schwarte, mit perfektem Biss das Kraut, etwas neutral schmeckender Inhalt der gebackenen Grammelknöderl.
Gang 5: Dreierlei von Topfen und Rhabarber € 6.50: Mus und überbackene Palatschinke waren sehr gut, ebenso das Rhababerkompott; das Topfeneis war leider zu hart.
Keller: Sehr wohlsortiert, 15 Weine glasweise bei Tisch eingeschenkt, gut erklärt und beraten. Dazu noch verschiedene Biere und Säfte, auch das schnapsige Angebot nicht zu verachten.
Service: Da bin ich offensichtlich ziemlich streng“; habe bei 124 Bewertungen erst dreimal die Höchstnote vergeben. Und diesmal das vierte Mal. Toller Service: Ein volles Lokal wird da unter Patronanz des Chefs von 4 Vollprofis geschupft. Sehr freundlich, wirklich um des Gast bemüht, dabei auch immer ein nettes Wort auf den Lippen ohne dabei deren Hauptaufgabe zu vergessen. Spaß ist nett, Unterhaltung und Kommunikation auch, nur darf dabei kein anderer Gast warten. Und das gelang perfekt. Selten noch so ein Gefühl von aufmerksam umsorgt vermittelt bekommen. Man nimmt sich Zeit für Antworten, ist fachlich kompetent, übersieht weder leere Gebäckkörbe, volle Aschenbecher oder leere Gläser, zeigt Fingerspitzengefühl bei sensiblen – um nicht zu schreiben- lästigen Gästen. Großartig; toll

Danke für die überaus hilfreiche Bewertung. Es freut mich wirklich das es Lokale gibt wo Haubenküche+Stammtisch kein Widerspruch ist. Dieser Wirt hats drauf, wenn er hier alle Menschen gleichermaßen zufriedenstellen kann. Hut ab

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