Eine gemeinsames abendliches „come together“ mit mexikanischen Kollegen bescherte mir kürzlich den ersten Besuch in der Altsteirischen Schmankerlstube.
Das Lokal ist sehr zentral gelegen rund eine Gehminute vom grazer Hauptplatz entfernt, ausreichend Parkplätze bietet die Kastner Garage genau g...Mehr anzeigenEine gemeinsames abendliches „come together“ mit mexikanischen Kollegen bescherte mir kürzlich den ersten Besuch in der Altsteirischen Schmankerlstube.
Das Lokal ist sehr zentral gelegen rund eine Gehminute vom grazer Hauptplatz entfernt, ausreichend Parkplätze bietet die Kastner Garage genau gegenüber.
Wie bei vielen Gasthäusern im näheren Umkreis befindet sich baulich bedingt der eigentliche Eingang zum Lokal am Ende eines Gewölbeganges, der sich zur Straße hin in einem Torbogen öffnet. Allerlei Aufsteller und Dekomaterial weisen mehr oder weniger den Weg nach hinten – links geht’s über drei Stufen nach unten in den eigentlichen Gastraum mit Schank, rechts befindet sich ein separates Stüberl.
Das Lokal war bereits sehr gut besucht, als wir relativ pünktlich eintrafen - nach kurzer Rücksprache mit einer Servicekraft zur Reservierung wurden wir in Richtung des klassisch weiß eingedeckten Tisches gewiesen. Außer uns war die vermeintliche Weihnachtsfeier einer schon etwas betagteren Herrenrunde im Gange, die restliche Gästestruktur bestand aus mehrheitlich einheimischen Gästen sowie einer kleineren Anzahl an Touristen.
Das Ambiente im Gastraum ist großteils urig, teilweise an Dekoration überladen. Etwas störend war der schmale verbleibende Schlurf zwischen linker und rechter Tischreihe, der in Richtung Toiletten führt. Speziell bei Gegenverkehr war an ein unbehelligtes, gangseitiges Sitzen nicht zu denken. Die erste Runde Bier war schnell bestellt und ebenso schnell serviert.
Im Laufe des Abends kümmerten sich zwei Servicekräfte sowie die Chefin um unseren Tisch – hin und wieder kam es zu Verwechslungen, da sich vor allem die Kellnerinnen nicht zu 100% abgestimmt hatten.
Nach der obligatorischen halben Stunde Verspätung, nach der auch die lateinamerikanischen Gäste eingetroffen waren, gings ans Bestellen. Die Speisekarten waren bereits am Tisch hinterlegt. Die Karte ist gut sortiert, ein separates, schon ein wenig abgegriffenes Blatt beinhaltete die saisonalen Gerichte.
Die Speisen wurden korrekt aufgenommen, dabei blieb es dann allerdings auch. Sonderwünsche wurden zwar auf besondere Nachfrage gebracht, Hinweise auf Spezialitäten blieben leider aus. So merkte ich leider erst beim Verlassen die auf eine Türe geschriebenen Empfehlungen (siehe Foto).
Zu den Speisen: Die Frittatensuppe wurde in der Suppentasse und mit Petersilie bestreut serviert. Die Suppe war zwar heiß, blieb aber geschmacklich nicht weiter in Erinnerung, die Einlage war immerhin nicht zu breit geschnitten.
Beim Hauptgang hatte ich mich für die Schweinsfiletspitzen in Pfefferrahmsauce und Spätzle entschieden. Das servierte Gericht überraschte vorneweg ein wenig durch die orange Farbe der Sauce und den verhältnismäßig kleinen Anteil Fleisch im Vergleich zu den Spätzle. Fast hatte man den Eindruck, es handelt sich um eine kleine Portion klassisches Geschnetzeltes. Das (wenige) Fleisch war aber durchwegs gut und weich, ob die Spätzle selbstgemacht oder doch gekauft waren, wie vom Vortester vermutet wage ich nicht zu beurteilen. Die Sauce war würzig, einzelne grüne Pfefferkörner sorgten für etwas schärfe. Der ebenfalls bestellte Schweinsbraten machte ebenso wie das Cordon Bleu einen besseren Eindruck – sowohl von der Präsentation, als auch von der Portionsgröße.
Immerhin blieb noch Platz für ein Dessert und das war für mich an dem Abend der eigentliche Gewinner: Topfen-Apfelstrudel mit Vanilleeis und Schlag. Der Strudel war schichtweise aufgebaut, wobei sich Topfen und geschabter Apfel immer abwechselten. Sehr saftig, nicht zu süß, sehr gut.
Zum Abschluss gabs ein Schnapserl aufs Haus. Preislich lagen die Gerichte eher im gehobenen Segment – die Suppe kam auf rund 4 Euro, das Hauptgericht auf ca. 16 Euro, die Nachspeise schlug mit rund 7 Euro zu Buche. Wichtig für die Fans von Plastikgeld: Karten werden nicht akzeptiert.
Zum Fazit: Das Ambiente ist urig und fast schon überschwänglich dekoriert. Das Service ist zwar freundlich und flott, aber irgendwie fehlte es ein wenig an der Kommunikation mit dem Gast. Die von mir gegessenen Gerichte waren zwar nicht schlecht, aber auch keine Offenbarung, Fr. bluesky werde ich wohl nicht dorthin ausführen.
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