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Do, 21. November 2024

Zum Buberl Gut

Gneiser Straße 31, Salzburg 5020
Küche: Internationale Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Zum Buberl Gut

Speisen
Ambiente
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am 25. September 2012
SpeisenAmbienteService
„Zum Buberl-Gut“. Nein, nicht „Buberl-Partie“, Gott behüte! Erster Tag einer langen Salzburg-Woche. Das Lokal befindet sich in der Gegend um Hellbrunn, viel Grün, viele Alleebäume, das Buberl-Gut (wenn’s so heißt) ist ein Grüppchen von schlossartigen Gebäuden, von denen eines der kleineren, ...Mehr anzeigen„Zum Buberl-Gut“. Nein, nicht „Buberl-Partie“, Gott behüte!

Erster Tag einer langen Salzburg-Woche.
Das Lokal befindet sich in der Gegend um Hellbrunn, viel Grün, viele Alleebäume, das Buberl-Gut (wenn’s so heißt) ist ein Grüppchen von schlossartigen Gebäuden, von denen eines der kleineren, unauffälligeren das gleichnamige Lokal ist.

Ich bekomme nach kurzfristig telefonisch angekündigtem Besuch einen wirklich gemütlichen, erhöhten Sitzplatz mit jeder Menge Pölsterchen rundherum zugewiesen. Irgendwie heimelig, hatte ich schon mal irgendwo.
Das ganze Ambiente hat was Gemütliches, stubenartiges, erinnert auch in der Architektur drinnen ein wenig an die großen, Salzburger Bauernhäuser. Die dezenten, aber nicht wirklich übertriebenen „Überarbeitungen“ mögen Geschmacksache sein, stören mich aber nicht.
Einzig die Geräusche aus der Küche dringen ein wenig zu sehr in den Gastbereich.

Service: zwei sympathisch-ungewöhnliche Herren, fast a bissl schrullig, der eine dürfte sogar der Chef Helly Bacher höchstpersönlich sein. Hatte viel zu tun, war am Anfang noch etwas entspannter zugegen, huschte dann im Laufe des Abends allerdings immer schneller an meinem Tisch vorbei.
Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, mir immer wieder das gute Leitungswasser aus der edlen Karaffe nachzugießen.

Die Sache mit den Serviettenringen, in den Berichten zuvor erwähnt, kann ich zwar bestätigen, allerdings wird grundsätzlich alles, was am Tisch nicht mehr gebraucht wird, abserviert. So auch die Serviettenringe, die nach dem Entnehmen der Serviette nicht mehr gebraucht werden. Es scheint allerdings auch immer wieder unverschämte Gäste zu geben, die sich zwar einen edlen Restaurant-Besuch leisten wollen, aber sich Serviettenringe für zuhause nicht leisten können – oder wollen – um sie dann in den Lokalen mitgehen lassen zu müssen. Nicht nur eine Unart – sondern meiner Meinung nach kein Kavaliersdelikt, oder sollte man vielleicht das Recht darauf haben? Vielleicht auch noch für die Gläser, die hübsche Vase?

Gedeck: hauchzart aufgeschnittene Salami, ordentlich scharf, aber gut.
Das Jourgebäck wird seinem doppelbödigen Namen Gott sei Dank nicht gerecht (is oiso net „zach“ wia a Schuah…), doch für die 3,60 Euro hätte ich mir dann doch noch einen kleinen Gruß aus der Küche gewünscht.

Die Küche ist auch sonst ziemlich mediterran angehaucht. Man nehme des Weiteren:

Strozzapreti con salsiccia fresca e parmigiano. Über die Bedeutung dieser ungewöhnlichen Pastaform wird viel diskutiert, eine von mehreren „Legenden“ besagt, dass die Frauen sie stets für den Dorfpriester kochten, während der (offensichtlich) eher antiklerikale Ehemann ihm dabei gleichzeitig wünschte, daran zu ersticken…

Ich tat’s nicht, nicht zuletzt durch meinen längt erledigten Kirchenaustritt.
Kurz gesagt: wir alle wissen, dass die „Pfaffen“ bei aller Askesepredigten noch nie Kostverächter waren, doch niemals würde ich des „Buberls“ Strozzapreti einem Priester vergönnen, auch wenn sie hier wirklich sündhaft gut waren:
raffiniert gewürzt, die rassige „Salsiccia“ - also mehr oder weniger die grobe, würzige Brät, die an italienischen Bauernhöfen in Schweinedarm gefüllt wird – und weitere Zutaten wie eine dezente Salsa verde und Kirschtomaten, die ich zwar nicht im ganzen essen konnte, aber deren Saft sich wunderbar „integrierte“.
Sündhaft teuer waren sie auch: 23 Euro als ersten Gang, netterweise vom Chef (von sich aus) als Vorspeise angeboten – zu wohlfeilen 18,50.

Goldbrassenfilet – leider aus, stattdessen ein Zander, dazu Süßkartoffelpüree und Belugalinsen (28 Euro).
Eine ordentliche Sache, auch wenn eine Goldbrasse doch um einiges edler ist als der beste Zander. Meine Meinung. Was mich aber trotz der handwerklich gut verarbeiteten Zutaten (Linsen mit Biss, Püree nicht zu pickig, aber trotzdem fein, Fisch tadellos) ein bisschen stört, ist die allzu präsente Süße.
Klar, Süßkartoffeln heißen nicht umsonst so. Die Belugalinsen sind zusammen mit geschmorten Paprikawürfeln angerichtet, also auch ein wenig süß.
Fast möchte man meinen, der Fisch wird zum Nebendarsteller. Ok.

Das Dessert: auch hier darf investiert werden, 15 Euro sind fällig für den Topfenschmarren mit Zwetschkenröster und Tonka-Bohnen-Eis.
Nach dem Naja-Erlebnis mit dem Zander setzt aber die Nachspeise dort fort, wo die exzellente Pasta aufhörte: das Geschmackserlebnis bleibt in Erinnerung, wenn auch hier wieder die „Beilage“ den besonderen Akzent setzt: das Tonka-Bohnen-Eis erinnert mich sofort an Zotter’s Trinkschokolade.
Empfehlung: möglichst immer alle drei Dessert-„Teilnehmer“ zusammen verkosten.
Wirklich gelungen!

Caffè: für 3,10 in der lustigen Schlappohr-Tasse, zusammen mit allerlei Zuckerarten, die ich ohnehin nie benötige. Nicht bitter, schön kakaoartig-mild.

Getränke: Jahrgangspils 0,3 um 3,90, gut gezapft, ein Sangiovese von Mazzei (gut, aber eher internationale Prägung) und ein Achtel vom Kerschbaum Paul, der eher vor dem Italiener gepasst hätte (mein Fehler). Die Preise für die Achterln (gut 5 Euro) halten sich aber für die Location angemessen wirklich in Grenzen.

Fazit: das Essen hat nicht enttäuscht, vor allem Primo und Dolce waren wirklich überzeugend.
Die Sache hat aber auch ihren Preis. Über 80 Euro für Gedeck, Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise, 3 Getränke und Caffè sind nicht so ohne.
Trotzdem: bis jetzt die geschmacklich interessanteste Erfahrung in der Stadt Salzburg.
Zum Buberl Gut - SalzburgZum Buberl Gut - SalzburgZum Buberl Gut - Salzburg
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7 Kommentare·Zeige alle Kommentare
magic

joooo passt!

25. Sep 2012, 22:34Gefällt mir1
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