Letzten Donnerstag verschlägt es uns um die Mittagszeit in das beschauliche Örtchen Wundschuh, einige Kilometer südlich von Graz in den dortigen Kirchenwirt. Wir finden problemlos einen Parkplatz vor dem Gasthaus, das seinem Namen entsprechend direkt neben der Ortskirche liegt.
Kurz vor Zwölf i...Mehr anzeigenLetzten Donnerstag verschlägt es uns um die Mittagszeit in das beschauliche Örtchen Wundschuh, einige Kilometer südlich von Graz in den dortigen Kirchenwirt. Wir finden problemlos einen Parkplatz vor dem Gasthaus, das seinem Namen entsprechend direkt neben der Ortskirche liegt.
Kurz vor Zwölf ist noch nicht viel los, wir haben auf der kleinen Terrasse die freie Auswahl und nehmen den letzten Tisch in der Reihe. Die Stühle und Tische machen einen neuwertigen Eindruck, es sitz sich bequem und angenehm im Schatten.
Es dauert nicht lange, bis uns die junge Chefin des Hauses entdeckt und freundlich begrüßt. Wir werden über die Tagesmenüs informiert, bitten allerdings um die Speisekarte. Das Angebot kann am Besten mit klassischer Wirtshausküche beschrieben werden. Von Gulasch über Backhendl bis zum Grillteller reicht der kulinarische Spannungsbogen, zusätzlich werden verschiedene Cateringpakete angeboten.
Von unserem leicht erhöhten Sitzplatz aus fällt uns der zusätzliche Gastgarten auf, der für ein geplantes abendliches Grillbuffet vorbereitet ist. Auf den großen (Euro 3,30) und den kleinen (Euro 2,80) Radler müssen wir nicht lange warten, unsere Gerichte werden professionell aufgenommen.
Nach und nach kommen ein paar Gäste, teilweise um Speisen nur abzuholen, teilweise Stammgäste, die nur flüssig jausnen und dabei ein Boot Karten spielen. Hin und wieder weht ein Lüftchen durch den Gastgarten und bringt ländlichen Stallgeruch mit sich – sensible Gäste könnten sich davon gestört fühlen.
Nach kurzen fünf Minuten wird die Vorspeise serviert. Die Frittatensuppe (Euro 2,80) kommt in der neutral weißen Tasse und ist großzügig mit frischem Schnittlauch bestreut. Die Suppe ist kräftig und sehr schmackhaft, die Frittaten sind fein-nudelig geschnitten und weichen nicht sofort auf. Der Kollege ist zufrieden.
Der Abwechslung wegen soll es für mich diesmal eine gebratene Leberknödelsuppe (Euro 2,80) sein. Der Knödel ist kompakt aber nicht zu fest, die Masse sehr fein und gut gewürzt. Auch für mein Empfinden ist die Vorspeise ein gelungener Start. Gute 15 Minuten später kommen die beiden Hauptspeisen auf den Tisch.
Grillteller mit Pommes und frischem Röstgemüse (Euro 12). Das Gericht besteht aus einem Schweinemedaillon im Speckmantel, gegrilltem Karree, gegrilltem Hühnerfilet, einem Cevapcici, und einem Stück gegrillten Frankfurter. Alles liegt etwas unpraktisch auf einer mittleren Portion Pommes. Das Fleisch ist gut zubereitet, nicht trocken und auch gut gewürzt. Das Röstgemüse setzt sich vorwiegend aus frischem Paprika und Zucchini zusammen (so leicht geht’s auch ohne TK…), der Zwiebelsenf vervollständigt das Gericht. Für den Preis ist die Portionsgröße beachtlich, der Kollege ist mehr als satt.
Meine Wahl fällt auf das Kirchenwirt-Pfandl (Schweinemedaillons mit Spätzle und frischem Gemüse in Champignonsauce, mit Käse überbacken; Euro 13,50). Auch diese Portion ist für starke Esser ausgelegt, das Pfandl ist optisch nett arrangiert. Die Medaillons sind mit einer Scheibe mildem Käse überbacken und sehr gut gebraten. Die Spätzle erscheinen selbstgemacht, das Gemüse besteht auch bei diesem Gericht aus frischer Zucchini und Paprikastücken. Die Champignonsauce empfinde ich zuerst als etwas zu dünnflüssig (deshalb wird das Pfandl auch mit einem extra Löffel serviert), das ändert sich aber, als das Gericht etwas abkühlt, geschmacklich gibt es keinen Grund zur Kritik.
Wir sind beide sehr satt, als die Chefin des Hauses abserviert, die Nachspeise muss leider ausfallen. Die Rechnung wird auf unseren Wunsch hin rasch gebracht, wir bezahlen knapp über 37 Euro in Summe.
Zum Fazit: Der Kirchenwirt in Wundschuh liegt sehr zentral und bietet einen angemessen großen Parkplatz vor dem Gebäude. Das Ambiente auf der Terrasse empfanden wir als angenehm, hin und wieder muss man mit ländlichen Duftschwaden rechnen. Das Service vertreten durch die junge Chefin des Hauses war gut und aufmerksam. Die von uns gegessenen Speisen waren bodenständig, die Portionsgrößen rustikal. Geschmacklich wurden wir positiv überrascht, bei Vor- und Hauptspeisen gab es nichts zu bemängeln. Der Kirchenwirt bleibt uns als eine Anlaufstelle für den große Hunger und erfrischend TK arme Kost gut in Erinnerung.
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