Unser dieswöchige Ausflug zu Mittag führt uns einmal mehr nach Kalsdorf, ins dortige Restaurant Kager. Der Parkplatz direkt vor dem Gebäude ist bei unserer Ankunft ziemlich pünktlich zu Mittag voll besetzt – man ist aber scheinbar auf größeren Gästeansturm vorbereitet und direkt neben dem Gasthau...Mehr anzeigenUnser dieswöchige Ausflug zu Mittag führt uns einmal mehr nach Kalsdorf, ins dortige Restaurant Kager. Der Parkplatz direkt vor dem Gebäude ist bei unserer Ankunft ziemlich pünktlich zu Mittag voll besetzt – man ist aber scheinbar auf größeren Gästeansturm vorbereitet und direkt neben dem Gasthaus findet sich am großzügigen geschotterten Platz auch für uns eine Abstellmöglichkeit.
Es geht fast barrierefrei vorbei an einem Aufsteller, der das Mittagsbuffet um 10 Euro anpreist hinein in den ersten Gastraum. Der beherbergt auch gleich das Buffet, das auf einigen, der Wand entlang aneinandergereihten Tischen aufgebaut ist. Wir gehen weiter in den direkt anschließenden ersten Gastraum mit der Theke, der offenbar als Raucherbereich geführt wird. Rechts nach der Theke findet sich die große Terrasse, die wir aber nach kurzem Temperaturcheck als zwar nett, aber zu unwirtlich für den heutigen Tag empfunden haben. Ein Gastraum bleibt noch, der stirnseitig anschließt, bis auf einen großen Tisch aber mit keinen freien Plätzen mehr aufwarten kann. Nach kurzer Rücksprache mit einer der jungen Kellnerinnen ist es aber ok, wenn wir uns zu zweit auf dem Tisch niederlassen. Wenig später ist die Sache ohnehin erledigt, denn zwei ältere Damen setzen sich nach höflicher Frage zu uns an den Tisch.
Der Gastraum ist in zwei Ebenen aufgeteilt und macht auf uns einen sehr gepflegten und hochwertigen Eindruck. Die Einrichtung aus Holz wirkt fachkundig angefertigt, die Bestuhlung ist bequem und optisch geschmackvoll. Unser Tisch ist weiß eingedeckt, eine gelbe Papierserviette steht einfach gefaltet an jedem Platz.
Eine zweite junge Dame aus dem Service kommt zu uns an den Tisch, begrüßt uns freundlich und erkundigt sich, ob wir uns für das Buffet oder á la carte entscheiden möchten – wir bitten um die Karten. Die kommen kurz darauf und in Leder gebunden, das Speisenangebot ist teilweise traditionell, teilweise mit internationalen Anleihen und preislich im mittleren Bereich.
Die Getränke werden sofort aufgenommen und bis der große Orangensaft mit Leitungswasser (Euro 3) und das große Mineral Zitron (Euro 2,60) serviert werden, haben wir unsere Speisenauswahl ebenfalls getroffen.
Beim Aufnehmen der Speisen wiederholt die Servicekraft jedes der Gerichte nochmals in der Kurzform, so wie sie es aufschreibt (die Leberknödelsuppe wird so zB zur Leber…), was uns erst verwundert und dann amüsiert.
Das Publikum in unserem Gastraum ist mehrheitlich etwas reifer und schlägt ordentlich beim Buffet zu. Wir entnehmen einem Gespräch, dass es das Angebot selbst noch nicht sehr lange geben dürfte und wohl in unregelmäßigen Abständen angeboten wird.
Gute fünf Minuten nach der Bestellung werden unsere Vorspeisen in schwarzem Porzellan serviert.
Leberknödelsuppe (Euro 2,90). Die Grundsuppe ist kräftig und geschmackvoll, der Knödel von beachtlicher Größe. Er lässt sich leicht zerteilen, das Innere ist durch die eingearbeiteten kleinen Semmelwürfel ungewöhnlich scheckig gemustert. Zusätzlich zum frischen Schnittlauch finden sich Streifen vom Frühlingszwiebel in der Suppe – etwas ungewöhnlich und auch nicht wirklich notwendig meinem Geschmack nach. Ein Wort zum schwarzen Geschirr: es mag ja im Kontrast zu einzelnen (hellen) speisen gut ausschauen, ich persönlich finde es nicht immer (so wie auch hier) passend.
Fritattensuppe (Euro 2,90). Die etwas dicker geratenen Fritatten baden in derselben guten Grundsuppe, das Gericht kommt beim Kollegen gut an.
Abserviert wird freundlich mit der gewohnten Nachfrage, die Hauptgerichte dürften schon warten, denn keine Minute später werden sie auch schon serviert.
Filetspitzen mit gerösteten Eierschwammerl, serviert mit frischen Nudeln (Euro 13,50). Beim Hauptgang kommt zum Glück das weiße Geschirr zum Einsatz, die Portion erscheint auf den ersten Blick sehr großzügig. Auf der Portion breiten Bandnudeln sind mehrere verschiedene Stück Fleisch gelegt worden, beides wurde auf einem Spiegel aus Schwammerlsauce drapiert. Die Nudeln sind gut gekocht, nicht zu weich, die Sauce erfreut den Gaumen allerdings nicht wirklich. Sie schmeckt pappig, ein wenig nach verfeinerter Fertigware und sie ist nur mehr lauwarm. Das Fleisch ist totgebraten und trocken, kein wirklicher Genuss.
Schweinsmedaillons „Madagaskar“, Kroketten und frisches Gemüse (Euro 13,80). Der Teller kommt sehr bunt daher, die Sauce findet sich getrennt im kleinen Schüsserl. Das Gemüse, das vorwiegend aus Zucchinischeiben, verschiedenen Paprikastücken und Fisolen besteht ist ok angebraten, geschmacklich unspektakulär. Die drei Stück Fleisch sind obwohl von der Dicke her beachtlich, staubtrocken – schade um das Fleisch. Die Sauce könnte aushelfen, aber wie bei der Schwammerlsauce bleibt geschmacklich viel Luft nach oben, zusätzlich hat sich auf der Oberfläche schon eine Haut gebildet – die Sauce dürfte schon etwas länger auf den Einsatz warten. Die Kroketten sind TK, das hatte ich allerdings auch so erwartet.
Wir sind satt, geschmacklich nicht ganz überzeugt und bitten nach dem Abservieren um die Rechnung. Der Ausflug hat uns diesmal in Summe knapp unter 39 Euro gekostet. Beim Verlassen des Lokals werden wir freundlich verabschiedet und nehmen nochmal ein Bad in der Räucherkammer – dafür, dass die Glastüre zum NR Bereich immer offen stand war die Belästigung überraschend gering.
Zum Fazit: das Restaurant Kager liegt gute vier Kilometer südlich vom Grazer Flughafen. Das Ambiente ist gepflegt und wirkt hochwertig, lediglich der Raucherbereich machte seinem Namen alle Ehre. Die Terrasse wirkte einladend. Das Service war flott, teilweise ein wenig zerstreut aber von der Aufmerksamkeit her ok. Die von uns gegessenen Speisen wurden sehr rasch serviert, das Fleisch war bei beiden bestellten Gerichten zu trocken. Geschmacklich waren die Speisen für unser Empfinden zu lind gewürzt. Ob ich meinen Kollegen und mich zu einem Folgebesuch motivieren kann? Mittelfristig eher nicht.
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Jetzt hab ich total Lust auf Eierschwammerl ...