Ich hätte mir nicht gedacht, so schnell wieder ins beschauliche Wundschuh zu kommen, aber ein guter Tipp führt uns letzten Donnerstag tatsächlich schon wieder in diese Gegend. Diesmal fahren wir ins noch etwas abgelegenere Ponigl, einen guten Kilometer südlich von Wundschuh.
Bei der Anreise sin...Mehr anzeigenIch hätte mir nicht gedacht, so schnell wieder ins beschauliche Wundschuh zu kommen, aber ein guter Tipp führt uns letzten Donnerstag tatsächlich schon wieder in diese Gegend. Diesmal fahren wir ins noch etwas abgelegenere Ponigl, einen guten Kilometer südlich von Wundschuh.
Bei der Anreise sind wir ein wenig skeptisch, ob wir denn überhaupt richtig sind, aber der große Parkplatz und die Hinweistafel und Fahnen bestätigen uns: wir haben unser Ziel, die „Herzog´s Bierbotschaft“ doch noch gefunden.
Vom Parkplatz aus geht’s links herum am Haus vorbei, auf der weitläufigen und gepflegten Grünfläche ist ein Kinderspielplatz angelegt. Wir landen einigermaßen überrascht in einem sehr schönen Innenhof, Tische stehen auf der Rasenfläche in der Mitte und an den drei Seiten sind weitere Tische teils in einer Laube, teils unter Markisen aufgebaut. Der Gastgarten ist kurz vor Zwölf Uhr schon gut besucht, wir suchen uns einen freien Tisch nahe zum Eingang in den Gastraum.
Das Service wird durch eine junge Dame und einen jungen Herrn bestritten – keine leichte Aufgabe die teils weiten Wege im Gastgarten zu zweit zu bewältigen. So dauert es auch eine Weile, bis wir im Vorbeigehen zumindest mal die Speisekarten bekommen. Nicht falsch zu verstehen: die beiden sind dauernd auf Achse, aber für die vielen Tische und den weitläufigen Gastgarten sind zwei Personen im Service einfach zu wenig.
Die Karte ist klein gehalten und liest sich sehr ansprechend. Wie es sich für eine Brauerei gehört werden die selbsterzeugten flüssigen Köstlichkeiten, die man nicht nur bestellen, sondern auch mit nach Hause nehmen kann in einer eigenen Bierkarte angepriesen. Zusätzlich zur Standardkarte werden gerade einige Gerichte mit dem Schwerpunkt Eierschwammerl angeboten. Wir haben ausgiebig Zeit, die Karten zu studieren, denn es dauert gute 10 Minuten, bis wieder jemand zu uns kommt. Dann geht es aber zügig voran, fünf Minuten später werden die Vorspeisen serviert.
Rindsuppe mit hausgemachtem Fleischstrudel (Euro 3,20). Serviert wird eine sehr dunkle Suppe mit frischem Schnittlauch und einem großzügigem Stück Strudel. Die Suppe hält geschmacklich, was sie optisch verspricht und ist sehr kräftig. Der Fleischstrudel ist gut gewürzt, kompakt und zerfällt nicht in die Bestandteile während seines Bades in der Suppe.
Schwarzbrot-Bierschaumsuppe mit Speckcroutons (Euro 3,60). Die Suppe wird im Gegensatz zur Rindsuppe in einem breitkrempigen Teller serviert. Geröstete Brotscheiben und –würfel schwimmen obenauf, die Suppe selbst ist dunkel und sämig. Geschmacklich ist sie sehr intensiv aber gut gewürzt, die Speckwürfel grundeln am Tellerboden.
Inzwischen sind auch unsere Getränke (nach)geliefert worden. Das kleine Helle (Euro 2,70) und das kleine Weizen (Euro 3,10) sind die perfekten Begleiter zur Vorspeise, besonders das Helle ist mild und sehr süffig.
Abserviert wird von der jungen Dame mit der üblichen aber sehr freundlichen Nachfrage, danach heißt es wieder warten.
Das Publikum besteht vorwiegend aus Gästen, die wohl im Umkreis arbeiten und hier ihre Mittagspause verbringen, die zahlreichen Firmenautos am Parkplatz waren uns schon aufgefallen.
Schweinefilet auf Eierschwammerlsauce, dazu Cremepolenta (Euro 15,90). Das Warten hat sich gelohnt, denn der Teller ist sehr schön angerichtet. Drei dicke Medaillons thronen mit einer Blüte verziert auf der Sauce und dem Cremepolenta. Das Fleisch ist zart, noch ganz leicht rosa und genau so, wie man es sich wünscht. Die Sauce ist kräftig und ebenfalls sehr gut, der Cremepolenta ein gelungener Begleiter.
Grillteller „Bierbotschaft“ mit Pommes frites, Röstgemüse und Sauerrahmdip (Euro 13,50). Auch dieses Gericht ist schön, wenn auch ein wenig rustikaler arrangiert. Die verschiedenen Fleischstücke sind jedes für sich perfekt zubereitet – der Koch hat wirklich ein Händchen für Fleisch. Das Röstgemüse ist augenscheinlich selbst produziert, der Sellerie etwas dominant, aber in Summe ist die Beilage sehr gut. Die Pommes sind etwas dünner, als der Durchschnitt und damit sehr knusprig, der Dip erfrischend und leicht.
Wir sind beide sehr begeistert von dem Gebotenen und wissen, dass das wohl nicht unser letzter Besuch war. Wir bitten um die Rechnung, die in Summe 42 Euro sind mehr als gerechtfertigt.
Zum Fazit: Zufällig vorbei kommt man wohl eher nicht, an Herzog´s Bierbotschaft, aber die Anreise lohnt sich in jedem Fall. Das Ambiente ist gepflegt und freundlich, unter den Markisen lässt es sich an einem heißen Sommertag gut aushalten. Das Service war flink, allerdings sind zwei Mitarbeiter für die Größe des Gastgartens einfach zu knapp dimensioniert und das resultiert leider in teils längeren Wartezeiten. Die von uns gegessenen Speisen waren mit Sorgfalt angerichtet und geschmacklich sehr gut. Die Karte hält noch einige Verlockungen bereit, das wird nicht unser letzter Besuch gewesen sein.
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