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Do, 21. November 2024

Weingut Georgiberg

Wielitsch 54, Berghausen 8461
Küche: Steirisch
Lokaltyp: Weingut, Bistro, Weinbar, Vinothek
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Weingut Georgiberg

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

am 26. Oktober 2013
SpeisenAmbienteService
Ein Herbstausflug im beruflichen Kontext führte uns heuer bei sehr feinem Wetter in die Südsteiermark – genauer gesagt ins Genussregal in Vogau und im Anschluss daran ins Weingut Georgiberg. Das Weingut besteht seit 1777, wurde allerdings heuer von der Familie Trierenberg mehr als feudal umge...Mehr anzeigenEin Herbstausflug im beruflichen Kontext führte uns heuer bei sehr feinem Wetter in die Südsteiermark – genauer gesagt ins Genussregal in Vogau und im Anschluss daran ins Weingut Georgiberg.

Das Weingut besteht seit 1777, wurde allerdings heuer von der Familie Trierenberg mehr als feudal umgebaut und vor gut einem halben Jahr wiedereröffnet. Ein Tal von der slowenischen Grenze entfernt wurden 30 000 Kubikmeter Erde bewegt, um alle baulichen Maßnahmen umzusetzen, vorallem die Zufahrtstrasse zu realisieren – der Hubschrauberlandeplatz sei nur nebenbei erwähnt.

Die Eigentümerin der 25 Hektar großen Anlage führte uns persönlich durch das architektonisch sehenswerte Gebäude und den Keller und erklärte mit sehr viel Sachverstand und Hintergrundwissen die Arbeitsweise und Philosophie des Weingutes.

Im Anschluss daran hatten wir die Gelegenheit, drei ausgesuchte Weine zu verkosten (der Zweigelt ist mir besonders in Erinnerung geblieben), bevor wir uns den angebotenen Speisen widmeten.

Der Gastraum war natürlich ebenfalls neu gestaltet worden, helles Holz herrschte vor, als Gegenspieler fungierte ein riesiger und uralter Tram, der einst Teil der Weinpresse war und nun die Bar umrahmt. Die gewählte Bezeichnung „Bistro“ ist fast ein wenig untertrieben, das Ambiente wirkt sehr gefällig und passend. Neben dem Innenbereich gibt es auch eine Terrasse, die bei schönem Wetter einen beeindruckenden Blick auf die Weingärten bietet.

Als Vorspeise wurde uns ein gemischter Vulcanoteller auf einer Schieferplatte angerichtet serviert, das gute Kürbiskernbrot wurde im separaten Schälchen gereicht. Die Spezialitäten überzeugten in gewohnter Qualität – neu war für mich die Pfeffersalami, die ich zuvor noch nicht kannte.

Bei der Hauptspeise bestand die Wahlmöglichkeit zwischen vier Gerichten, wobei ich mich für das Wildragout mit Rotkraut und Knödel entschieden hatte.

Ein Wort zum Service: Die Nähe zu Slowenien machte sich auch in diesem Bereich bemerkbar, die Damen und der Herr waren aufmerksam, manchmal ein wenig (zu) hemdsärmelig unterwegs, aber freundlich.

Die Hauptgerichte wurden trotz der größe der Gruppe (rund 40 Personen) zügig serviert, beim Anblick des Martinigansls bereute ich kurz meine Entscheidung für das Wild, die Aussagen der zufriedenen Esser änderte dies nicht. Mein Wildragout kam optisch sehr appetitlich daher, auch wenn gleich auffiel, dass der angekündigte Knödel durch einen Schöpfer Spätzle ersetzt wurde. Das Fleisch war durchwegs zart, drei Stücke blieben allerdings aufgrund der zu großen Biß-Resistenz am Teller zurück. Das Rotkraut war für meinen Geschmack fast ein wenig zu fruchtig, die teilweise recht großen Stücke waren zumindest ein Indiz, dass die Beilage in jedem Fall hausgemacht war. Die Spätzle waren soweit ok, mit dem Safterl gut.

Als Nachtisch wurde ein sehr guter und flaumiger Kaiserschmarrn kredenzt, im extra Porzellan-Löfferl der gute Zwetschkenröster. Ein passender Abschluss für ein portionsmäßig genau richtig dimensioniertes Mahl.

Ein alles in Allem netter Abend mit allerdings einem recht großen Manko: die Unzahl an kleinen Fruchtfliegen, die uns den gesamten Abend allgegenwärtig begleiteten – aber damit muss man so nahe am Weinkeller wohl leben.

Zum Fazit: Das Ambiente ist sehr hochwertig, neu und trotzdem gemütlich. Das Service war aufmerksam, zwar nicht den höchsten (Ausbildungs-)Ansprüchen gerecht werdend, aber für die Location passend. Die Speisen waren durchwegs gut bis sehr gut, ein Blick in die Speisekarte bescheinigte auch preislich ein akzeptables Niveau. Der Besuch ist empfehlenswert auch aufgrund des Buschenschank-untypischen Charakters. Vor Fruchtfliegen sollte man sich halt nicht fürchten.
Eingangsbereich - Weingut Georgiberg - BerghausenGedeck - Weingut Georgiberg - BerghausenGemischter Vulcanoteller - Weingut Georgiberg - Berghausen
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