am 28. Mai 2015 · Update 1. Jun 2015
SpeisenAmbienteServiceDas Weingut Neubauer mit Buschenschank und Gästezimmern ist leicht und einfach zu erreichen, da es nur wenige Autominuten von der Autobahnabfahrt Spielfeld entfernt ist. Nach der Abfahrt übersetzt man den Kreisverkehr in gerader Richtung (Richtung Weinstraße) und nach ca 1 km sieht man schon auf...Mehr anzeigenDas Weingut Neubauer mit Buschenschank und Gästezimmern ist leicht und einfach zu erreichen, da es nur wenige Autominuten von der Autobahnabfahrt Spielfeld entfernt ist. Nach der Abfahrt übersetzt man den Kreisverkehr in gerader Richtung (Richtung Weinstraße) und nach ca 1 km sieht man schon auf der rechten Seite die Hinweistafel zum Weingut Neubauer. Nachdem man rechts abgefahren ist, fährt man noch ca 400 m etwas bergab und landet direkt im Hofbereich des Weingutes.
Wir steigen vom Auto aus und genießen zunächst den schönen Fernblick Richtung Osten. Der Blick schweift über die sanft hügelig abfallenden Weingärten, der Horizont ist weit, in der Ferne sieht man schön das Schloss Spielfeld.
Die Straße führt durch den Hofbereich durch weiter Richtung Osten. Im Hofbereich befindet sich das größere Hauptgebäude, in welchem auch der Buschenschank untergebracht ist und zwei kleinere Häuser, eines davon über die Straße, in welchem die Gästezimmer untergebracht sein dürften. Leider gibt es Richtung Osten, wo man die schöne Aussicht hätte, keinen Gastgarten, obwohl hier (zB auf einer Wiese) reichlich Platz für einen Gastgarten vorhanden wäre. Der Gastgarten befindet sich westlich des Hauptgebäudes in Form einer direkt an das Haus länglich angeschlossenen überdachten Terrasse mit 4 großen Tischen mit Platz für jeweils 8 Personen. Leider hat man von hier keinen Fernblick. Man schaut zwar auch ins Grüne und in Weingärten, die jedoch von hier aus bergauf angelegt sind. Gegenüber der Straße gibt es neben dem kleinen Gebäude noch einige kleinere Tische an der Hausmauer und weiter hinten noch eine Art Salettl, aber auch von dort kann man den Fernblick nicht genießen.
Es ist Sonntag Nachmittag, der Buschenschank ist gut besucht und wir haben offenbar Glück, weil auf der Terrasse noch 1 Tisch frei ist. Die Kellnerin begrüßt uns freundlich, gibt uns die Karte und wir geben einmal unsere Trinkwünsche bekannt. Wir studieren dann die Karte und stellen fest, dass als Spezialität Wildschein-Produkte angeboten werden. Die Kellnerin erzählt uns später, dass „die Männer“ (gemeint: der Familie Neubauer) allesamt Jäger sind und die Wildschweine selbst erlegen und verarbeiten. Neben den Wildschwein-Spezialitäten enthält die Karte die üblichen Klassiker, die man in einer Steirischen Buschenschank bekommt, wobei jedoch auffällt, dass man bei der Brettljause zwischen „fein aufgeschnitten“ (um € 5,50) und „im Ganzen“ (um € 7,00) wählen kann. Ein Schinkenbrot mit Kren ist um € 2,50 zu haben, ein Belegtes Brot oder ein Brüstlbrot um € 3,00. Es gibt auch ein gebratenes Karree, sauer abgemacht, um € 4,50, Saure Presswurst um € 3,50, Schafkäse mit Kernöl um € 4,50 und einen Haussalat um € 5,00. Eine geräucherte Forelle garniert kostet € 7,00 und ein „Käsbrettl“ ebenfalls € 7,00.
Wir sind neugierig auf das Wildschwein. Critica bestellt einen Teller Rohschinken vom Wildschwein mit Butter und Kren (€ 5,50). Ich ordere „Ein Stell dich ein - von allen Dreien“ (mit Rohschinken vom Wildschein, getrockneter Wildschweinwurst und Wildschein-Leberpastete um € 7,00).Der Rohschinken ist von ausgezeichneter Qualität, nur ganz leicht durchzogen, sanft gewürzt, der „Wildgeschmack“ ist zart vorhanden. Auch die getrocknete Wildscheinwurst und die Wildschwein-Pastete schmecken sehr gut. Mein „Dreierlei“-Teller war mit etwas Paprika, einer Cocktail-Tomate, Radieschen und etwas Kren garniert Auch Critica war mit ihrem Teller Rohschinken sehr zufrieden. Zur Ergänzung haben wir auch einen Schafkäse mit Kernöl bestellt, der zwar auch recht gut war, aber an das Qualitätsniveau der Wildscheinprodukte nicht herankam. Last but not least haben wir noch einen Rhabarberkuchen bestellt, der unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt hat, weil der Rhabarber kaum zu erahnen war und eigentlich vorwiegend nussig geschmeckt hat.
Obwohl die Kellnerin viel Stress hatte, da sie alleine bedienen musste, war sie stets freundlich und um unser Wohl bemüht. Beim Zahlen hat sie sich zu meinem Gunsten verrechnet, was mir gleich nicht aufgefallen war, weil ich nicht mitgerechnet hatte. Sie hat dann aber kurz nachgedacht, ihren Rechenfehler erkannt und sich vielmals entschuldigt, wobei sie es sich nicht nehmen hat lassen, uns als „Entschädigung“ für ihren Irrtum je ein Glas zu spendieren.
Ich habe mir dann noch kurz die Gaststube angesehen. Sie war leer, weil die Gäste alle auf der Terrasse waren. Die Gaststube macht einen sauberen Eindruck und wirkt durch die großen Fenster hell und freundlich, auch wenn die Einrichtung schon etwas älteren Datums ist.
Die Familie Neubauer bewirtschaftet Weingärten mit einer Fläche von immerhin 12 ha. Es werden alle für die Steiermark typischen Weißweine gekeltert. Im Ab-Hof-Verkauf kostet zB die Flasche Welschriesling € 5,00, der Sauvignon blanc, der gelbe Muskateller und der Weißburgunder Spätlese jeweils € 9,00, der Traminer Auslese € 11,00, und der „Buriton“ (ein Zweigelt barrique ausgebaut) € 8,50. Es gibt auch einen Muskatellersekt um € 10,00. Ich habe – als Autofahrer – ein Glas Sauvignon verkostet. Er war gut, angenehm trinkbar, hatte aber nicht den kräftig-grasigen Geschmack, wie er für einen Sauvignon sonst typisch ist.
Fazit: Ein guter Buschenschank mit Wildschein-Produkten als hauseigene Spezialität. Sehr freundliche Bedienung. Einen Ausflug wert. Der focus der Familie Neubauer liegt aber im Weinanbau. Wie aus der Homepage entnommen werden kann, haben die Neubauer-Weine bei Verkostungen schon beachtliche Erfolge erzielt.
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