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Do, 21. November 2024

Weingut Buschenschank Assigal

Seggauberg 45, Leibnitz 8430
Küche: Steirisch
Lokaltyp: Buschenschank
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Weingut Buschenschank Assigal

Speisen
Ambiente
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am 20. August 2015
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Beim Weingut und Buschenschank Assigal handelt es sich um einen traditionellen Betrieb am Seggauberg bei Leibnitz, dem „Götterberg“, wie er hier genannt wird. „Wir vom Götterberg“ lautet auch das selbstbewusste Motto der Familie Assigal. Also hat nicht nur Griechenland mit dem Olympos einen Götte...Mehr anzeigenBeim Weingut und Buschenschank Assigal handelt es sich um einen traditionellen Betrieb am Seggauberg bei Leibnitz, dem „Götterberg“, wie er hier genannt wird. „Wir vom Götterberg“ lautet auch das selbstbewusste Motto der Familie Assigal. Also hat nicht nur Griechenland mit dem Olympos einen Götterberg, sondern auch die Steiermark mit dem Seggauberg. Ob es sich hiebei nur um gutes Marketing handelt oder ob der Seggauberg tatsächlich etwas mit „Göttern“ zu tun hat(te), entzieht sich meiner Kenntnis. Die Götter scheinen es aber mit den Seggaubergern gut gemeint zu haben, weil sie ihnen nicht nur eine schöne hügelige Landschaft sondern auch ein Terroir zur Verfügung gestellt haben, auf dem die klassischen Rebsorten sehr gut gedeihen und welches die Grundlage für die Vinifizierung guter bis sehr guter Weine bietet.

Nicht von ungefähr wurde der Zweigelt Götterberg des Weingutes Assigal bei der awc vienna international wine challenge 2014 mit „Gold“ ausgezeichnet. Ich bin zwar kein Zweigelt-Fan, aber beim „Zweigelt Götterberg“ mache ich eine Ausnahme, weil er einfach gut schmeckt und mit seiner intensiven (13,5% vol.) und dunklen Kirschnote zeigt und beweist, dass man in der Steiermark nicht nur hervorragende Weißweine sondern auch gute Rotweine machen kann. Die Flasche „Zweigelt Götterberg“ wird ab Hof um € 7,20 verkauft, ein einmaliges Preis-Leistungs-Verhältnis.

Freilich werden im Weingut Assigal wie in der Steiermark üblich hauptsächlich Weißweine hergestellt und zwar die klassischen Sorten Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Sauvignon blanc, und Gelber Muskateller. Hier liegen die Ab-Hof-Preise bei € 5,40 für den Welschriesling bis € 7,50 für den Muskateller bzw € 8,50 für den Weißburgunder Auslese. Es gibt auch einen Burgunder Cuvee um € 8,50 und einen Schilcher- oder Muskatellerfrizzante um € 8,00. Die Weißweine erreichen bei diversen Verkostungen wiederholt gute Platzierungen, sind aber eher selten ganz vorne dabei. Bei meinem letzten Besuch mit Schwester und Schwager haben wir zur Jause eine Flasche Sauvignon getrunken, der gut war und auch zur Jause gepasst hat, der aber für mich (ich bin Sauvignon-Fan) etwas zu wenig Struktur und Raffinesse hatte und daher etwas schal im Geschmack war. Die Sauvignons, die man in der Gamlitzer Gegend bzw im Bereich der Südsteirischen Weinstraße bekommt, sind besser. Einer der besten (wenn nicht der beste) Sauvignon ist für mich der „Joseph“ vom Weingut Potzinger in Gabersdorf, dessen „Reserve“ mittlerweile aber schon an die € 30,00 kostet. Qualität kostet. Aber ich merke, ich schweife ab.

Der Buschenschank der Familie Assigal wurde 1994 eröffnet. In 2 größeren Gasträumen und 2 kleinen heimeligen Stüberln ist Platz für insgesamt ca 80 Gäste. Die Räume sind hell und freundlich mit viel Holz eingerichtet. Im ersten Raum mit der großen Holzschank steht eine kleine Weinpresse, der Boden ist verfliest, die Holzdecke verleiht dem Raum ein eigenes Flair. Der anschließende zweite große Raum mit Holzbretterboden hat ob seiner vielen Fenster einen wintergartenähnlichen Charakter. Auf der dreiseits umlaufenden Holzbank liegen kleine lange Fleckerlteppiche. 7 Holztische und Holzsesseln laden zum Verweilen ein. Alles schaut recht gemütlich und einladend aus.

Auf den beiden in 2 Etagen angelegten Terrassen ist Platz für weitere ca 80 Gäste. Bei Schönwetter kann es schon sein, dass man auf der Terrasse keinen Platz mehr bekommt. Von der Terrasse kann man den Fernblick in die hügelige Landschaft und die direkt darunter befindlichen Weingärten genießen. Der Buschenschank ist regelmäßig gut besucht. Ich habe am Parkplatz zwar noch immer einen Platz für mein Vehikel bekommen, aber ich habe gesehen, dass es eng werden kann.

Beim Buschenschank der Familie Assigal handelt es sich um einen sog. „Ausgezeichneten Buschenschank“ (Näheres dazu findet man bei meiner Bewertung des Buschenschanks der Familie Kratzer). Das Angebot an kalten Speisen entspricht dem, was man in einem guten Buschenschank erwartet. Die Bedienung ist freundlich und aufmerksam. Wenn viel Betrieb ist, kann es schon mal passieren, dass man etwas länger als üblich auf seine Jause warten muss, was aber kein Beinbruch ist, weil man die Zeit dann mit „dischgerieren“ überbrückt oder einfach den schönen Ausblick in die grüne Landschaft genießt. Bei unserem letzten Besuch haben wir nach der Bestellung über eine halbe Stunde auf unsere Jause gewartet, was dann doch etwas lang war und wofür sich die Bedienung auch entschuldigt hat.

Nun zu den Speisen, die wir bei unseren letzten beiden Besuchen konsumiert haben:

Sehr gut und zu empfehlen ist die Portion Schweinsbrüstl. Man bekommt auf einem runden Holzbrett zwei ordentliche Scheiben feines Brüstl mit einem köstlich-knusprigen Rand. Dazu gibt’s Senf und Kren, etwas Verhackert, ein Gurkerl, einen Pfefferoni und ein halbes hart gekochtes Ei. Eine zwar etwas deftige aber sehr schmackhafte steirische Jause um günstige € 4,80. Dazu passt ein rescher Welschriesling oder auch ein Sauvignon.

Wer es weniger deftig haben möchte, wählt – wie Critica – den Rohschinkenteller um € 6,50. Der Rohschinken kommt dünn geschnitten und schön aufgefächert gelegt mit einer guten Portion Kren, Butter und etwas Gemüse auf einem Teller, dessen Rand mit geriebenen Kürbiskernen dekoriert ist. Der Rohschinken schmeckt zart und fein. In Verbindung mit dem offenkundig selbst gemachten Brot mit Butter bestrichen einfach ein Genuss.

Der sog. „Saure Teller“ (€ 6,80) bietet mit Kernöl und Apfelessig mariniertes Rindfleisch, Gemüsesulz, Presswurst, Schafkäse und herrlich große fleischige Käferbohnen. Das Rindfleisch hat eine sehr gute Qualität. Der Teller ist leider etwas lieblos (schnell-schnell) belegt, bei der Marinade ist man mit dem Kernöl etwas sparsam umgegangen. Insgesamt aber eine durchaus g'schmackige Angelegenheit.

Auch der Teller mit dem Sauren Rindfleisch (€ 6,80) war etwas lieblos belegt (siehe Foto). Auf der Terrasse war jeder Tisch besetzt, wodurch die Küche rein zeitlich wohl überfordert war. Die Fleischqualität war aber absolut in Ordnung. Das – sehr gute - Kernöl war diesmal in ausreichender Menge vorhanden, dafür hätte es mehr Essig sein können.

Der Karnerhofsalat (€ 4,80), bestehend aus frischem grünem Salat, Rohschinken- und Brotwürfel und einigen Rohschinkenröllchen gefüllt mit Schafkäse, alles mit einer Kernöl- und Balsamico-Marinade, war (sehr) gut und reichlich. Eine interessante und schmackhafte Zusammenstellung.

Das Belegte Brot (€ 3,50) war größer als der Holzteller, auf dem es serviert wurde. Sehr gut belegt, optisch fast wie eine kleine Brettljause.

Bei den Nachspeisen hat es Licht und etwas Schatten gegeben: Die Weinstrauben waren zwar gut, aber zu weich, möglicherweise auch aufgrund des feuchtes Wetters. Der Reindling war frisch und duftig, hätte aber etwas mehr Fülle haben können.

Wenn man Zwischennoten für Speis und Trank vergeben könnte, wäre es eine 3,5. So wurde die 4 nicht erreicht, also bleibt es bei der 3. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Man bekommt viel für sein Geld.

Das Ambiente verdient jedenfalls eine 4. Es ist alles sehr sauber und gepflegt. Die Einrichtung mit viel Holz ist gemütlich und einladend. Die schöne Aussicht ins Grüne zähle ich zum Ambiente. Etwas mehr Blumenschmuck könnte das Ensemble vertragen. Eine Blumenampel und eine Topfpflanze am Eingang und ein Oleander auf der Terrasse erscheint etwas wenig.

Fazit: Ein typischer guter und gemütlicher Steirischer Buschenschank
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