Schnelles Mittagessen im 9. Bezirk.
Es bleibt nicht viel Zeit, die „üblichen Verdächtigen“ rund um den Franz-Josefs-Bahnhof sind bereits bekannt, was tun? Die neu eingestellte und mal kurz allein gelassene Mitarbeiterin könnte jederzeit verzweifelt anrufen, sollte es ein Problem geben.
Da...Mehr anzeigenSchnelles Mittagessen im 9. Bezirk.
Es bleibt nicht viel Zeit, die „üblichen Verdächtigen“ rund um den Franz-Josefs-Bahnhof sind bereits bekannt, was tun? Die neu eingestellte und mal kurz allein gelassene Mitarbeiterin könnte jederzeit verzweifelt anrufen, sollte es ein Problem geben.
Da fällt plötzlich die Mittagstafel vor „Uli’s Patisserie“ auf.
Huhn mit Rotkraut und buntem Blattsalat. Jetzt aber.
Das Lokal ist schlichtest eingerichtet. Dominant ist das Weiß, es kommt durch die hohen Fensterfronten auch ordentlich Licht in das (so scheint mir) relativ neue Lokal. Mit Einrichtung spart man gezielt, am einen wie am anderen Ende dominiert die hohe Ledersitzbank, dazu ein paar auffällige Lampenschirme.
Kleine, quadratische Tische. Hübsche Tischdeko.
Dominant die große Süßspeisenvitrine mit eindeutig süditalienischen Köstlichkeiten („Patisserie“?), darunter die Babà (eine Art im Rum „ersoffener“ Krapfen) und die mit Ricotta gefüllten Cannoli.
Beim Eingang steht ein typisch italienischer Tortenkühlschrank voll mit wirklich appetitlich aussehenden Torten, üppig von oben bis unten – im Geiste steckt man schon den Finger in die Creme…
Die Ware kommt tatsächlich aus Italien – zum Teil aus Rom, zum Teil von noch weiter südlich. So mancher Pasticciere hat in seinem „laboratorio“ auch einen Schockfroster serienmäßig dabei. Ab die Post per LKW nach Österreich, hier sanft aufgetaut frisch auf den Tisch.
Das Huhn wird serviert. Schön geschmort, zart und würzig-aromatisch abgeschmeckt, das sehr weiche (TK?)-Rotkraut passt erstaunlich gut zum Hendl, muss ich selbst mal zuhause probieren. Auch der knackig frische Salat ist nicht deplatziert, wo wir doch sonst zuhause zum Kraut nie Salat serviert hätten.
Schnell, einfach und erfreulich.
Die Dolcetti: sehr gute Ware, eine wenig muss sie dem Transport Tribut zollen, durch das Auftauen verlieren die Dinger ein wenig von der Feuchtigkeit – merkt man an den Trockenrissen hier und dort.
Gut sind sie trotzdem, der Caffè doppio aus der blitzend blankenden Macchinona ist kräftig, aromatisch und gut.
Zwei Damen betreuen die Gäste: die Besitzerin ist gerade mit der Einschulung beschäftigt – so wie ich. Ein bisschen durch den Wind sind die Damen zwar, aber recht sympathisch, hier scheint sich jemand seinen Traum des eigenen Lokals zu erfüllen.
Fazit: sehr schlichtes, aber nicht ungemütliches Lokal, helles Weiß und moderne Lampenschirme erinnern ein wenig an ein Designermöbelprospekt.
Zwei freundlich-sympathische Damen, ein einfaches wie gutes Mittagessen und gute Dolcetti samt ebensolchem Kaffee.
Sicher eine Bereicherung für das Grätzel rund um die obere Porzellangasse.
Hilfreich12Gefällt mir8Kommentieren
Thun23: da war ich mal Kaffeetrinken... trag sie ein! :)