War gestern im `Über Drüber´ in Wiener Neudorf. Immer wenn ich von der Arbeit rausfahre und Stau habe, weiche ich über die Bundesstraße 17 aus und fahre in Wiener Neudorf wieder auf die Autobahn. Dabei sah ich im Vorbeifahren das `Über Drüber´. Ich wusste, das ich das Lokal von irgendwo her kenne...Mehr anzeigenWar gestern im `Über Drüber´ in Wiener Neudorf. Immer wenn ich von der Arbeit rausfahre und Stau habe, weiche ich über die Bundesstraße 17 aus und fahre in Wiener Neudorf wieder auf die Autobahn. Dabei sah ich im Vorbeifahren das `Über Drüber´. Ich wusste, das ich das Lokal von irgendwo her kenne, konnte mir aber vorerst nicht erklären woher.
Laut Speisekarte im Internet blätterte ich mal im reichhaltigen Angebot, wobei es sich aber nicht unbedingt um Okkasionen handelt. Man muss schon ziemlich blättern, um Speisen unter zehn Euro zu finden. So kosten die durchschnittlichen Speisen zwischen 14 Euro und 20 Euro, je nach Größe und Ausstattung (gratiniert etc.). Die meisten Speisen werden als XL oder XXL angeboten. Da die Kellner immer wieder mit eingepackten Speisen an unserem Tisch vorbeikamen, gehe ich davon aus, das die Speisen auch dementsprechend groß sind.
Im Umfeld des Lokales gibt es ausreichend Parkplätze. Es handelt sich um eine Art Shopping Center, an deren Rückseite sich das Lokal befindet.
Das Lokal selbst ist urig, neu und modern. Es dominiert rustikales Holz in Form von glatt gehobelt und lackierten Holzpaletten, die überall an den Wänden montiert sind und einen Art Western Style erzeugen. Das gefiel uns ausgesprochen gut. Das Lokal ist groß und dürfte für mindestens 100 Gäste ausreichen.
Die Speisekarte ist an eine Holzplatte geklemmt und hat wohl an die sieben acht Seiten. Ich entschied mich für eines der günstigsten Speisen, ein Höllenfeuer Hühnerbrust mit Bratkartoffel um günstige 11,90.-- Euro dazu ein Zwickl Schwechater 0,5 um 4.-- Euro, was auch in Ordnung geht, für Lokale in Ortschaften, wo irgendwie das Wort Wien enthalten ist. Meine Begleitung entschied sich für einen `Gesunden Burger´, also einen Vegie- Burger mit Pommes um 9,50.-- Euro, was auch für die Größe der Speise in Ordnung geht, ein Pago gespritzt mit Leitungswasser, 0,5 Liter um 3,40.-- Euro. Wobei entweder die Pago`s sehr teuer sind oder das Leitungswasser verrechnet wurde. Dazu einen gegrillten Maiskolben um 3,50.-- Euro, was irgendwie preislich nicht ganz passt, aber `what the hell´. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Die Hühnerbrust war aufgeschnitten, mit einem wahrlich sehr guten selbstgemachten ganz groben Letscho übergossen und dazu reichlich Bratkartoffeln. In Mitte des Letschos befand sich eine scharfe Pfefferoni. Das Letscho ist würzig, vielleicht ganz leicht scharf. Für normale Konsumenten. Die Pfefferoni aber darin hat es in sich. Ich muss betonen, dass ich bei Möglichkeit wirklich scharf esse und mich immer und überall darüber aufrege, dass Speisen zu wenig scharf sind. Als ich jedoch begann die Pfefferoni zum Letscho dazu zu essen, ging wirklich die Post ab. Ich entschied mich sehr schnell nur ganz kleine, winzig kleine Stückchen herunter zu schneiden. Also höchstens zwei Millimeter mal 5 - 7 Millimeter. Das hat meinen Kreislauf fast zum Erliegen gebracht. Ich begann zu schwitzen, das Wasser rann mir aus der Nase. Meine Begleitung meinte, ich sehe nicht gut aus und ich musste mich bemühen, nicht zu hyperventilieren.
Um es umgangssprachlich auszudrücken: Die Pfefferoni hat mir das Heu heruntergeheizt. Ich hab gelitten wie ein Schwein. Ich war vielleicht das zweite oder dritte Mal in meinem Leben wirklich glücklich. Essens technisch gesehen!
Wenn einer also wirklich scharf essen möchte, soll er sich ruhig noch ein zweites Pfefferoni Ding dazu bestellen. Die Dinger sind vermutlich in Benzin oder Säure eingelegt. Man sollte sie mit Warnhinweisen beschildern: `Essen kann ihre Gesundheit beeinträchtigen´.
Ab dem Pfefferoni konnte ich geschmacklich nicht mehr viel beurteilen. Man soll also auf jeden Fall das Essen vor dem Pfefferoni beurteilen. Danach ist geschmacklich nicht mehr viel möglich. Zumindest bei mir. Und ich bilde mir ein, einer der härtesten unter Gottes Sonne zu sein.
Die Portion war absolut ausreichend. Auch für einen Verfressenen wie mich mit wirklichen Hunger.
Das Zwickel wurde in einem exklusiven Glas eisgekühlt serviert.
Der Burger meiner Begleitung war meiner Einschätzung nach selbst gemacht, sie beschrieb ihn als sehr gut, die Kräuterbutter zum Maiskolben war selbstgemacht und ausgesprochen würzig knobelig. Ich durfte es mit der Hälfte des Maiskolbens verkosten.
Ich wollte kurzfristig nicht in das Lokal gehen, da ich viele negative Bewertungen gelesen habe. Ich kann nur sagen, dass ich auf jeden Fall wieder hingehen und auch die Spareribs versuchen werde.
Beim Durchlesen der Speisekarte erkannte ich das Lokal wieder. Es gab mal ein `Über Drüber´ in Leobersdorf, im Leovill. Der Kellner bestättigte mir, dass es sich um das gleiche Lokal handelt.
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Danke Hautschi, werde ich in Kürze probieren! War glaube ich eh schon mal dort! Klingt nach einen guten Tipp!