Wenn man mehr als 3 Kilometer mit dem Auto fährt und genau drei Häuser sieht, dann kommen die ersten Zweifel zum Thema NaVü. Wenn man dann dem durchaus schmucken Hauses mit seinem rustikalen Garten ansichtig wird zweifelt man nochmals ob man da wirklich beim vom Gault Millau empfohlenem, bei Trip...Mehr anzeigenWenn man mehr als 3 Kilometer mit dem Auto fährt und genau drei Häuser sieht, dann kommen die ersten Zweifel zum Thema NaVü. Wenn man dann dem durchaus schmucken Hauses mit seinem rustikalen Garten ansichtig wird zweifelt man nochmals ob man da wirklich beim vom Gault Millau empfohlenem, bei Tripadvisor mit 4,5/5 Punkten bewerteten Aufsteiger des Jahres 2017 der Niederösterreichische Wirtshauskultur & bei Falstaff mit 80 Punkten bewerteten Lokales ist.
Zwei Tische sind besetzt; man sitzt unter einer großem Kastanienbaum, aber auch Kaffeefirmen- und Bierfirmenschirm beschattet gut und wartet man a Zeitl bis eine Frau in Privatkleidung; Frau Wirtin wie sich herausstellte; den Tisch säubert und die Speisekarte bringt
Und dann das nächste Mal Zweifel, wenn man sich während des Wartens die Homepage des Hauses anschaut > Speisekarte: 3 Gerichte: Würstl gesotten 1,80; leckeres gebackenes Kalbsschnitzel; Leckeres Henderl 2,99 – kann sich wohl nur um einen Scherz handeln, den ich nicht verstehe…..
Idylle pur, das Wasser des nahen Bächleins plätschert, der Puter gollert, der Gockelhahn kräht und dann noch das sanfte surren des Husquarna Mähroboters; einzig der Metro-Lieferlastwagen macht Lärm.
Aber dann geht’s Schlag auf Schlag, versteht man warum das Angebot mit dem AMA-Gastrosiegel ausgezeichnet ist.
Vorwiegend Regionales aus der Küche mit Nennung der Produzenten, ein herrliches Angebot an verschiedenen Säften (Preiss aus dem Traisental) Most vom Seppelbauer, selektive Weinauswahl von Weinviertel DAC bis Cabernet 2011 vom Kraft aus Rust -auch per Glas, Schnapserl, Hausbrandt-Kaffee, ….
Der flüssige Start mit einen Schremser Bionaturparkbier, schade dass es das USP-Gericht, ein Mostbratl mit Kraut und Knödel nur am Wochenende gibt; macht aber nichts; die Alternativen sind mehr als ausreichend.
Rasch wurde die Hendleinmachsuppe mit Bröselknöderln serviert: Idealtypische Konsistenz, mit etwas Obers verfeinert ohne dabei die Grundkomponenten (frische Kräuter, reichlich Fleischeinlage und Innereien) zu übertönen, die Knöderl fast schon flaumig und ebenso raffiniert gewürzt.
Nach der Top-Suppe war die Erwartungshaltung an das Lammbeuscherl schon sehr groß; zu groß.
Gut war´s, ja gut; wenn man ein Herz-Lungenragout in Gemüserahmsauce haben möchte. Aber mit einem Beuscherl hatte das wenig Ähnlichkeit; da fehlte so ziemlich alles, das ein Beuscherl ausmacht: Majoran, Lorbeerblätter, Thymian, ein Schuss Essig, Salz, Petersilie, ev. noch Kapern, Basilikum, Zitronenmelisse…
Wirklich wieder großartig dann das Lammragout: Intensives Lammaroma, ausgewogene Würzung, sämige Konsistenz- kann man kaum besser machen. Leichte Ernüchterung die dazu gereichten Thymianerdäpfeln, welche mit einer Trockenkräutermischung (mit kaum Thymian drin) „verwürzt“ wurden. Doppelt schade, denn die Erdäpfel waren mit frischem Olivenkraut garniert, welches perfekt, superperfekt mit dem Lamm harmonierte.
Der dazu angebotene Cabernet 2011 vom Weingut Kraft /Rust- ein „Kraft“voller Hammer: Saftig-elegant, extraktsüß-würzig-pfeffrig, mächtig reife Tannine ohne die manchmal bei heimischen Cabernets zu findenden Grüntöne; wenn man den Wein auch noch bei Tisch einschenken könnte…… Vielleicht find´ich dann die laut Beschreibung in der Weinkarte „steinige Prikanz“- was immer das auch sein soll.
Gekochter Grießstrudel mit Weichselragout und „aus muuh wird wooh“-Eis vom eisGREISSLER, ein gediegener Abschluss vom Hausbrandt-Kaffee
Den Satz borge ich mir aus dem Netz: „Man spürt das große Engagement und die Leidenschaft zum Beruf, wenn man das Gasthaus Trefflingertalerhaus besucht. Ein Blick auf die Speisekarte und die Freundlichkeit sind wohl der Garant für den jahrzehntelangen Erfolg“, denn die Frau Chefin ist eine besonders nette, aufmerksame und gästeorientierte Gastgeberin!
43 € für Bier, Wein, Kaffee + 3 Gänge= Pappesatt & sehr zufrieden zieht Laurent von dannen, mit dem Vorsatz baldigst wiederzukehren
Hilfreich10Gefällt mir7Kommentieren
Da musst du Laurent fragen. Ich hab nur Gebackenes gegessen. Aber beim nächsten Besuch werd ich es auch probieren.