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Do, 21. November 2024

Trattoria Da Montefusco

(1)
Hauptstraße 31, Rudersdorf 7571
Küche: Italienisch
Lokaltyp: Trattoria, Pizzeria
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Trattoria Da Montefusco

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am 12. August 2020
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Wer hätte gedacht, dass im südburgenländischen Rudersdorf, einem etwas größeren Dorf, ein solch wundervoller Italiener residiert? Ich kenne die Örtlichkeit noch als "Gasthaus Schabhüttl". Das Gasthaus sperrte zu, Familie Montefusco - aus Kampanien - erwarb das Lokal - allerdings wurde aus dem...Mehr anzeigenWer hätte gedacht, dass im südburgenländischen Rudersdorf, einem etwas größeren Dorf, ein solch wundervoller Italiener residiert? Ich kenne die Örtlichkeit noch als "Gasthaus Schabhüttl".

Das Gasthaus sperrte zu, Familie Montefusco - aus Kampanien - erwarb das Lokal - allerdings wurde aus dem raschen Renovieren nichts, weil das Denkmalamt sich einschaltete und eine Menge Auflagen erteilte. Die Montefuscos hatten schon zuvor über 20 Jahre ein kleines Lokal an anderer Stelle.

Das Ergebnis ist sehr, sehr schön geworden. Die Fassade äußerst ansprechend, die alte Tür mit den Auszeichnungen für die Küche wirkt einladend.
Nach Eintritt steht man sofort vor einer klassichen Holztheke. Rechts geht es weg, wie in einem Landgasthaus üblich, in den "Speisesaal". An den Decken sind noch schöne alte Fresken auszumachen.
Viel Holz, viel Leinen und andere schöne Tischware.
Die Gaststube ist klein, unter anderem befindet sich der Pizzaofen dort und es ist auch die Kühlvitrine mit Antipasti untergebracht.
Sofort nach Eintritt umfängt einen eine gewisse Hektik und auch Lärm, allerdings wirkt das "Montefusco" dadurch sehr italienisch.

Wir haben im Garten reserviert. Samstag abends um 18 Uhr 30 ist fast alles voll besetzt.

Der Garten ist ähnlich einem richtigen, alten Bauerngarten angelegt, wenn man evt. von den kleinen Palmen absieht.
Zwei riesige, rechteckige Schirme mit Stoffbespannung schützen vor der Abendsonne, die immer noch recht kräftig ist.
Diese Schirme sind offenbar kaum zu reinigen und dadurch schauen sie auch nicht hübsch aus: Grünspan, Stockflecken, Wasserflecken .

Die Sanitärräume sind in einem Extragebäude untergebracht, sauber, kleine Kosmetikprodukte für die Damen.

Beim in den Garten durchgehen, kommt man an der Küche vorbei: Hektische Betriebsamkeit, offen, man kann gut reinsehen.
Der Garten dicht bestuhlt.

Unser Tisch mit Tischtuch eingedeckt, Salz, Pfeffer, ordentliches extra vergine Olivenöl.

Das Personal ist sehr beschäftigt, aber durchgehend freundlich und nett.
Essensbestellungen werden meist von der Wirtin, einer Österreicherin, entgegengenommen.

Die Karte bietet Vorspeisen, alle Klassischen, Pasta, Pizza , Fisch. Mir fällt gerade auf, dass ich gar nicht weiß, ob es auch Fleischgerichte gibt ;-)
Die Preise für Standards normal, Fischgerichte teuer, also für südburgenländische Verhältnisse.

Zweimal sind wir zum Abendessen gekommen.

Antipasti kann man sich selbst an der Vitrine zusammenstellen.
Es fehlt nichts, wirklich:
Sardinen, Makrelen, Oktopus, Sepia, 'Garnelen, gebratene Gemüse jeglicher Art, Fisolen, Oliven, Zwiebel gebraten, und, und, und.
Buffets mag ich eigentlich nicht, aber hier ist alles gut gekühlt, schaut wirklich frisch aus, ist appetitlich angerichtet.
Es ist zu erkennen, dass hier oft kontrolliert wird, ob noch alles passt.

Auf dem Rückweg läuft mir Herr Raffaele über den Weg, schnappt sich meinen Teller mit den Worten "ich bringe Ihnen noch etwas Gutes aus der Küche " und kommt zurück mit zwei kleinen Kugeln Büffel-Mozzarella,
gekrönt von frischem Basilikum.

Antipasti-Teller - 5

Schinken mit Melone und dazu hausgebackenes, lauwarmes, wirklich gutes Brot - 5

Bruschetta steht nicht auf der Karte, wird aber zubereitet.
Es grenzt an ein kulinarisches Wunder, wie man aus solch simplen Zutaten ein solch herrliches Essen bereiten kann: Köstlichste, aromatische Tomaten, das schon erwähnte Brot, viiiiel Knoblauch, ausgezeichnetes Olivenöl

5

An Fischen gibt es meistens Goldbrasse, Seezunge, Branzino - der Wirt und sein Koch fahren jeden Montag nach Udine, um alle nötigen Lebensmittel frisch einzukaufen.

Ich wähle gegrillte Dorade mit gebratenem Gemüse, dazu extra Blattsalat.
Der Fisch ist auf den Punkt gebraten, das Gemüse eine kleine Mischung aus Zucchini, Erdäpfel, daneben kleine Paprikastücke.
Die Erdäpfel sind nicht ganz frisch gekocht, aber durch das Anbraten geht es schon.

Warum die Küche heutzutage noch die unglücklichen Balsamico-Spuren auf den Teller bringt, weiß ich nicht. Könnte man sich wirklich sparen..

Der Blattsalat ist knackig, Dressing bereits in der Küche auf den Salat gegeben.

Alles schmeckt sehr gut - 4

Spaghetti aglio e olio: Viel muß ich nicht schreiben: Al dente, knofelig, sehr viel Chili, gehackte Petersilie, ordentlich viel von dem guten Öl - 5

Seezunge gebraten, ebenfalls mit gebratenem Gemüse und Paprikastückchen. Wieder der Balsamico auf dem Teller..

Die Seezunge schmeckt ausgezeichnet und läßt den lieben Begleiter förmlich jubilieren - 5

Beim ersten Mal trinke wir weißen Durchschnitts-Pinot-Grigio.

Auf seiner Runde durch das Lokal hält der Koch Raffale bei uns und wir plaudern längere Zeit. Da empfiehlt er uns für das nächste Mal einen Wein aus Kampanien.

Der Wein heißt Greco di Tufo und ist aus einer autochthonen Traube aus dem Umland von Neapel.
Ich bin bei Wein eher auf der kräftigen Seite der Weißen, viel Körper, Säure, Dramatik: All diese Bedingungen erfüllt dieser Greco di Tufo. Kaum zu glauben, aber er kann mit allen körperreichen Seewinkler Chardonnays, Morillons aus dem Vulkanland, Muschelkalk-Weinen mithalten.

Ich glaube, der Preis war bei etwa 36,--Euro angesiedelt.

Wir sind sehr zufrieden. Der Garten ist ein guter Platz, um zu genießen, zu schauen, zu relaxen.

Es ist sehr viel los. Das Publikum stellt sich dar als eine Mischung aus jungen Leuten, die zum Pizzaessen kommen, Rudersdorfer Familien, die etwas zu feiern haben und auch ein paar Grazern oder Thermenbesuchern, die einen Abstecher nach Rudersdorf machen.
Alles sehr entspannt.

Im Laufe des Abends nimmt der Lärm- und Stresspegel zu. Leider ist phasenweise die Musik sehr plärrend und zu laut. Das Personal gerät ins Schwitzen, bleibt aber bis zum Schluß freundlich und lässt uns dadurch auch längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

Fazit: Ein so authentisches, gut geführtes italienisches Lokal hätte ich an dieser Stelle nicht vermutet.

Die Thermenorte Loipersdorf und Stegersbach sind nicht allzuweit entfernt. Selbst Bad Waltersdorf müsste in 30 Minuten zu erreichen sein.

Wer gerne unkompliziertes, italienisches Essen mit besten Grundprodukten zu sich nimmt, muß sich auf den Weg ins "Montefusco" machen.
Hübsche, alte Eingangstür - Trattoria Da Montefusco - RudersdorfDer "Innenhof" wurde begrünt - Trattoria Da Montefusco - RudersdorfHausgebackenes Brot - Trattoria Da Montefusco - Rudersdorf
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