SpeisenKeine WertungAmbienteService Nach unserem angenehmen Abendessen im Scarabocchio wollte ich wieder Whiskys verkosten und hatte mich schon vorab schlau gemacht, wo es Whiskys aus dem Sherryfass gibt. Das Glück war mir hold und ganz in der Nähe des Scarabocchio befindet sich das Bogside Inn auf der anderen Seite der Landesgeric...Mehr anzeigenNach unserem angenehmen Abendessen im Scarabocchio wollte ich wieder Whiskys verkosten und hatte mich schon vorab schlau gemacht, wo es Whiskys aus dem Sherryfass gibt. Das Glück war mir hold und ganz in der Nähe des Scarabocchio befindet sich das Bogside Inn auf der anderen Seite der Landesgerichtsstraße mit einer ansehnlichen Whiskyauswahl aus Irland und Schottland.
Das Lokal betritt man über ein paar Stufen hinunter und es ist daher nicht barrierefrei. Hier wird auch noch fleißig geraucht. Irgendwie lustig, denn Irland war eines der ersten Länder, die komplett rauchfrei wurden. Aber in Österreich ticken sogar die Irish Pubs anders. An einer Bar stehend, stört es mich nicht so sehr, wie in einem Speiselokal. Wir musste jedoch - daheim angekommen - das Gewand sofort der Waschmaschine übergeben.
Positiv hervorheben möchte ich, dass es hier auch das berühmte Irish Stew gibt, ein Eintopfgericht, dass es in den meisten Irish Pubs in Wien nicht gibt. Traditionell wird das Stew mit Lammfleisch gemacht, es gibt aber auch Varianten mit Rindfleisch oder Geflügel. Hier wird es traditionell mit Lamm angeboten, aber ich konnte es leider noch nie testen, da wir davor schon wieder gegessen hatten. Weiters wird auch ein Sheperd's Pie angeboten, auch etwas typisch britisches. Die meisten Pubs bieten ja nur Burger oder Fish & Chips an. Irgendwann werde ich ganz sicher das Stew und den Pie probieren. Die Preise sind sehr fair, denn für das Stew wird nur EUR 7,90 verlangt und der Pie kostet EUR 6,60. Ein Pie ist eine Art überbackene Pastete. Beim Sheperds Pie handelt es sich um einen Hackfleischauflauf mit Kartoffeln, der dann mit Cheddarkäse überbacken wird.
Nun zum eigentlichen Grund meines Besuches, den Whiskys - besser gesagt den schottischen Single Malts. Ich orderte eine Karte. Darin sind zwar die Whiskys auch in Gebieten eingeteilt, jedoch steht leider nur der Brennereiname ohne weitere Angaben, also musste ich die Bardame immer um die Flasche bitten. Glenfarclas ist z.B. eine Brennerei mit unzähligen Jahrgangswhiskys in verschiedenen Fässern ausgebaut, etc. Ausgeschenkt werden die Whiskys in 4cl. Die Preisgestaltung ist für mich nicht ganz durchschaubar, aber trotzdem fair. Negativ aufgefallen ist mir nur ein Whisky, nämlich ein Glen Ardoch. Hinter Glen Ardoch versteckt sich ein Billigst Single Malt vom Spar um EUR 10,90 die Flasche. Hier wird er um den gleichen Preis, nämlich 6,90 wie z.b. der Macallan angeboten, wo die Flasche aber mindestens 50 Euro kostet. Der Glenfiddich kostet sogar nur 5,90, wahrscheinlich ein 12jähriger, der im Geschäft aber auch ca. 35 Euro kostet.
Als ersten bestellte ich gleich eine Granate in Form von 60%, einen Glenfarclas 105 in Fassstärke. Das bedeutet, dass der Alkoholgehalt nicht herunter reduziert wird. Zum Kosten sollte man ihn eigentlich mit etwas Wasser verdünnen, aber ich trank ihn pur wie er war. Er schmeckte trotz des hohen Alkoholgehaltes hervorragend. Die Glenfarclas-Brennerei liegt in der Speyside, wo es zahlreiche Whiskybrennereien gibt.
Der nächste war ein Glenmorangie 12 Jahre Lasanta aus dem Sherry Fass mit 43%. Auch dieser schmeckte sehr gut. Ab da wusste ich, dass wohl die im Sherryfass ausgebauten Whiskys meine Lieblinge werden würden. Die Glenmorangie-Brennerei liegt in den Northern Highlands, genauer in Tain.
Als Dritten und Letzten bestellte ich noch einen Macallan, der sich als Macallan Gold ohne Altersangabe herausstellte, auch aus dem Sherryfass. Macallan gilt allgemein als Rolls Royce unter den schottischen Single Malts, was sich auch beim Preis niederschlägt. Ich glaube unter EUR 50,00 für die Flasche bekommt man keinen. Die Macallan-Brennerei liegt auch in der Speyside. Dieser Whisky schmeckte sogar meiner Liebsten, die bei Whiskys normal die Nase rümpft.
Wie in Pubs üblich, liefen während unseres Besuches zwei große Fernseher, wo gerade das Ländermatch Österreich gegen Nordirland übertragen wurde. Zu späterer Stunde nach Matchende kamen dann noch einige Zuseher aus dem Stadion ins Lokal und feierten den Sieg der österreichischen Mannschaft, aber ohne unangenehm aufzufallen.
Ein Kritikpunkt ist das Damen-WC laut meiner Liebsten. Das Herren-WC war nicht so schlimm bis auf eine eingeschlagene Türe. Sie fand es unhygienisch und schmutzig.
Trotzdem möchte ich wiederkommen, um endlich das Irish Stew zu kosten.
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