Wenn wir mittags essen, dann muss es uns natürlich schmecken und schnell gehen. Noch schneller als am Abend. Und das funktioniert im Sunny ganz gut. Binnen 35 Minuten, sind wir für den ganzen Nachmittag nährstoffreich versorgt worden. Eigentlich sogar sehr gut.
Nach unserem Vormittagssportpro...Mehr anzeigenWenn wir mittags essen, dann muss es uns natürlich schmecken und schnell gehen. Noch schneller als am Abend. Und das funktioniert im Sunny ganz gut. Binnen 35 Minuten, sind wir für den ganzen Nachmittag nährstoffreich versorgt worden. Eigentlich sogar sehr gut.
Nach unserem Vormittagssportprogramm brauchen wir für das Nachmittagsentspannungsprogramm eine gute Unterlage. Auch unseren Flüssigkeitshaushalt konnten wir wieder ordentlich ins Lot bringen. Und wohlfühlen können wir uns dort auch. Dabei hilft der unaufdringlich freundlich fröhliche junge Mann vom Service (oder sogar Chef?). Und der Mix aus nostalgischem China-Kitsch und zweckmäßig aber modernen und irgendwie sogar stilsicheren Neuelementen. Der Tageslicht durchflutete Glaszubau hinten ist leider den Rauchern in den Schlot gefallen. Aber keine Panik, wir vergönnen’s ihnen. Wir hätten den nur auch gern – aber rauchfrei. Hoffentlich bald.
Wir bestehen ja teilweise aus einem Gewohnheitstier. In gewissen Lokalitäten mutieren wir dann fast zu zwei Gewohnheitstieren. Einmal ein Gericht entdeckt, das uns schmeckt und sonst so nirgendwo gibt (zumindest unseres Wissens nach oder in Reichweite nicht) dann essen wir in dem einen Lokal immer wieder ein und die gleiche gewohnte Speise. Nur eine expirimentiert dann immer rundherum und traut sich ein bisschen was Anderes auszuprobieren. Nicht wirklich Neues. Weil sie kennt schon viel. Aber eben was Anderes. Davon profitiert er auch, weil sie teilt ja, wenn’s sein muss – also: wenn’s ihm schmeckt. Wenn’s grauslich ist, will er’s eh nicht haben. Und sie muss es allein ausbaden. Ist ihr aber im Sunny noch nicht passiert. Zum Glück. Sie durfte immer teilen.
Bei unseren Hauptgerichten, wissen wir worauf wir vertrauen können. Obwohl’s da etliches zur Auswahl gibt auf der Mittagsmenükarte (verschiedene Suppen oder Vorspeisen sind kombinierbar mit unzähligen Hauptgerichten).
Trotzdem, das Vollblutgewohnheitstier bleibt standhaft auf voller Linie. Mittagsmenü. „Der Fels in der Brandung-Spezial“: doppelte Vorspeise und einfaches aber hochpreisigstes Hauptgericht. In bevorzugter Reihenfolge.
Für die Geschmackknospen ein leichtes Warm Up: die süß saure Suppe (Preis ist im Hauptgericht inkludiert). Nix Besonderes, aber gut. Mehr will er dazu nicht sagen. Die Papillen sind in Stimmung für mehr.
Dann kommt die Frühlingsrolle (2,60) und somit das Ganzkörper-Warm Up. So wie man sie vom guten Austro-Chinesen kennt: quasi rechteckiges Teigtascherl, aufgeplustert wie ein gut gefülltes Geldbörsel und man sieht, die ist handgemacht. In Form und Farbe nicht immer gleich. So gefällt uns das. Und so schmeckt uns das: der äußerlich knusprige Teig wirft große Blasen und wird nach innen hin speckig saftig. Mit Weißkraut und kleinen Bröserln Faschiertem relativ neutral gefüllt. Aber das ist gut so, weil man dann alles, was auf dem Tisch an Flascherln steht zum vollsten Basteleinsatz bringen kann. Der Fels ist ein Purist, verzichtet auf Sojasauce und schmiert die ganze Oberfläche der knusprigen Teigtasche mit viel scharfer Chilipaste ein. Jetzt ist ihm wirklich warm.
Weiter geht’s mit dem Workout: Thai Chilli Garnelen ( 7,80 inkl. Suppe oder Vorspeise und Reis). Fruchtig würzig und vor allem sehr scharfe Marinade, in der sich locker 300g kleine Garnelen pur heiß gebadet haben. Gemüsegeschnipsel gibt’s nicht. Das einzig farbgebende an dem Gericht sind leicht rosa Garnelen, rote Chilischoten und vereinzelt ein paar Frühlinszwiebelringe. Und das steigert nun die Körpertemparatur immens. Es bilden sich nicht nur Schweißtröpfchen, sondern es sind so viele, dass die sogar von der Stirn purzeln. Zwischendurch ein bisschen von dem guten Reis, der hilft beim Cool-Down.
Ja, sie tanzt gern aber nur durch Wohnzimmer, Küche oder aus der Reihe. Gäng Massaman mit Tofu und Gemüse (7,90). Nein, kein Mittagsmenü. Bei dem roten nussig sämigen Kokoscurry verzichtet sie gern auf Tiere vom Land und auch vom Meer. Nummer Sicher für sie und für die Tiere. Viel Gemüse. Alles frisch, sogar Lotuswurzel ist zu finden – muss man mögen. Sie will die mögen lernen und gibt sich dabei viel Mühe. Viel nackter saftig weicher Tofu. Leichte Schärfe, Nussbrösel oben drüber. Eine Art Eintopf. Dazu der übliche luftig lockere aber irgendwie doch pickerte Reis mit dem typischen Geschmack. Der Kokoscurry-Fond wird restlos ausgelöffelt und aufgetunkt.
Das Davor und das Dazu variiert bei ihr. Die knusprigen Gemüseröllchen (2,60) sind vermutlich leider TK-Fertigware. Essbar, aber mehr nicht. Die dazu servierte Sauce, reißt die geschmacklich schon irgendwie raus – auch die Bastelutensilien am Tisch helfen.
Ebenso verdächtige Fertigware, aber viel schmackhafter sind die Gemüse-Wok Tiap ( 6 Stk. 3,30): gedämpfte Teigtaschen mit würziger Gemüsefüllung. Die Sauce dazu ist sirupartig (leicht süßlich fruchtige) Sojasauce mit Chili und Knoblauch. Macht das ganze noch besser.
Dazu getrunken wurde schon erstaunlich guter Tee von außergewöhnlichen Sorten: Seville Orange (weißer Tee mit Bitter Orange) im 0,4 L Kännchen genau so toll wie der Kaiserliche Chinablüten Tee. Das ist einmal was ganz Neues für beide. Obwohl der Geschmack der Chinablüten, den kennen wir doch von irgendwo her. Ja, genau. Sehr gewohnt: Kinderzahnpasta. Nicht falsch verstehen, der schmeckt richtig gut. Sie musste den Kanneninhalt teilen.
Guavensaft kennen wir noch aus dem Urlaub. Dort schmeckt der schon gehaltvoller. Aber der hier im Seiterlglas aufgespritzte in Wien ist auch in Ordnung.
Und auch das Leitungswasser wird freundlich serviert – gleich ein halber Liter. Wiener Hochquellwasser schmeckt uns eben gut. Wir schonen uns nicht beim Sport und auch nicht beim Essen. Wir müssen für konstante Flüssigkeitszufuhr sorgen.
Wir können den Frühling kaum erwarten. Weil: Der versteckte Garten! Sicher einer der nettesten im 14. Bezirk. Und wir kommen wieder. Immer wieder.
Die Basics sind richtig gut, Fleisch und Fisch sicher gut gelagert und frisch zubereietet - nicht mehr, nicht weniger. Die Preise sehr fair und die Portionen ausgiebig. Und ganz bestimmt sind wir mutig und essen das nächste Mal zur Abwechslung was ganz anderes. Es gibt ja noch vieles Gutes aus: Thailand, Korea, Indien und China. Und Desserts. To be continued…
Hilfreich8Gefällt mir11Kommentieren
Das Hakka Huhn kann ich nur wärmstens empfehlen !! Leicht süßlich und mit Leber .. sooooo gut