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Do, 21. November 2024

Herzig

(2)
Schanzstraße 14, Wien 1150
Küche: Internationale Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Herzig

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

42
2 Bewertungen fürHerzig
Speisen
40
Ambiente
50
Service
35

Bewertungen

am 12. September 2022
SpeisenAmbienteService
Zwischen Urlaubsende und Arbeitsbeginn eine kleine "Danksagung & Überraschung" an meine wunderbare Frau ... Das mit 3 Gault&Millau-Hauben dekorierte Lokal im 15. Bezirk habe ich nun schon seit geraume Zeit auf meinem kulinarischen Radar - obiger Anlass führte uns nun hierher. Sören Herzig k...Mehr anzeigenZwischen Urlaubsende und Arbeitsbeginn eine kleine "Danksagung & Überraschung" an meine wunderbare Frau ...

Das mit 3 Gault&Millau-Hauben dekorierte Lokal im 15. Bezirk habe ich nun schon seit geraume Zeit auf meinem kulinarischen Radar - obiger Anlass führte uns nun hierher.

Sören Herzig kam mit seinem damaligen Chef und Mentor Juan Amador dirkt aus Deutschland nach Wien und war einige Zeit die rechte Hand im mittlerweile "3-fach-besternten" Restaurant "Amador", aber das ist und wird eine andere Geschichte.
Mit dieser Location in dem ehemaligen u. geschichtsträchtigen Dorotheum-Fünfhaus hat sich Herzig mit seiner Frau den Traum der Selbständigkeit erfüllt.

Nach der sehr freundlichen Begrüßung wurden wir gefragt ob wir der Dachterrasse einen kurzen Besuch abstatten wollen - natürlich wollten wir - wußte ich doch schon etwas über diesen einzigartigen Blick über die Dächer von Wien.
Ausgestattet mit 2 Gläsern Champagner (rosé und blanc) gings mit dem Lift hinauf - und wir wurden nicht enttäuscht - ein sehenswertes fast 360-Grad-Panorama tat sich auf. Sollte man sich nicht entgehen lassen...

Zurück vom Dach, wurden wir zu unserem Tisch gebracht - das Ambiente kann man als sehr modern aber nicht unbequem zusammenfassen. Das ein oder andere farbkräftige Kunstobjekt fungiert als Eyecatcher in der sehr reduzierten Architektur - uns hat es angesprochen und es paßt auch sehr gut zum Kochstil von Sören Herzig.

Das Menü und die Getränkebegleitung wurden mit dem Servicemitarbeiter besprochen - wir wollten natürlich das "große Menü" plus einer Extra-Empfehlung (Pasta mit Caviar) dazu die Weinbegleitung, diese teilten wir uns diesesmal - eine durchaus angenehme Art die/alle Weine zu den jeweiligen Speisen kennenzulernen.

Ich werde nun hier nicht auf die einzelnen Gerichte, Gänge, Speisen,... eingehen, das würde hier den Rahmen einfach sprengen - hierzu vielleicht einfach die beschriebenen Bilder ansehen und genießen.

Es ist einfach eine irrsinnig detailverliebte und exakte Küche die uns hier präsentiert wurde. Aromen wurden mit dem einen oder anderen Gewürz oder Kraut verstärkt oder unterstrichen. Das Menü zeigte sich leicht, manchmal sogar luftig - selten schwer und mächtig, was uns heute besonders gut gefiel - war es doch ein drückend heißer Sommerabend.
Die dazu servierten internationalen und spannenden Weine waren passend gewählt und harmonierten exzellent mit den einzelnen Gängen.

Leider gab es auch einen Kritikpunkt - bei 2 Gängen wurde mit sogenannten "Salzflakes" etwas übertrieben, was bei diesen feinen Aromen durchaus störend war - das ist zwar meckern auf hohem Niveau - soll aber hier tzrotzdem kurz erwähnt werden.

Der Service, bemüht, freundlich, auskunftsfreudig - aber der sogenannte "Funke" sprang nicht über. Ist halt manchmal so und keiner kann etwas dafür.
Es war trotz dieser kleinen "Wölkchen am kulinarischen Himmel" ein entspannter und erfüllender Abend im Herzig. Bin gespannt, wann der 1. Stern ins Haus flattert.
Widerhohlungsgefahr? Durchaus - aber es gilt noch so viel Neues zu entdecken.

Ein paar Eckdaten:

Großes Menü 155€ (7 Gänge) - Weinbegleitung 95€
Kleines Menü 130€ (5 Gänge) - Weinbegleitung 75€


Den wunderbaren Blick von der Terrasse haben wir noch zweimal bei kurzen Menü-Pausen gegönnt - Wien ist einfach schön... auch von OBEN!
Das Menü - Herzig - WienSteinbutt - grüne Olive, Melone, Mandel - Herzig - WienAbschluss-Dessert: Pfirsich Melba - Vanille, Himbeere - Herzig - Wien
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am 28. Februar 2020
SpeisenAmbienteService
Später aber doch mein Bericht zum diesjährigen „Valentinstagen“ mit meiner Frau: Es sollte diesmal ins Herzig gehen, oh Gott, wie groß war meine Vorfreude, stand das Herzig doch schon ewig auf meiner Wunschliste ganz oben! Recht rasch sind wir per Taxi beim Herzig angekommen, dieses liegt in e...Mehr anzeigenSpäter aber doch mein Bericht zum diesjährigen „Valentinstagen“ mit meiner Frau: Es sollte diesmal ins Herzig gehen, oh Gott, wie groß war meine Vorfreude, stand das Herzig doch schon ewig auf meiner Wunschliste ganz oben!

Recht rasch sind wir per Taxi beim Herzig angekommen, dieses liegt in einer wahrlich etwas trostlosen Gegend, umgeben von düster wirkenden Cafes, der Meiselmarkt in Wurfweite. Dann das große „Aha“: Das Herzig befindet sich in einem wunderschönen alten Gebäude, beim Betreten ein erster rascher Blick: Viel Schwarz, Farbklekse durch Bilder an der Wand, eine große Bar, die Tische ausreichend weit auseinander aufgestellt (wir lieben diese Privatsphäre), mit anderen Worte: Erster rascher Check bestanden, das Lokal gefällt.

Zum Beginn gab es für mich einen Rose Winzersekt, für meine liebe Gattin ein Gin Tonic. Rasch entschieden wir uns dann fürs 7 Gang Menü inkl. Weinbegleitung. Und los gings:

Als Gruß aus der Küche gab es erstmal ein paar kleine Happen, in Erinnerung blieb mir davon vor Allem der Lachs mit Gurke und Dill sowie das marmorierte Brioche mit Verhackertem. Ein durchaus hübscher und gelungener Start.

Danach der erste Paukenschlag: Was sich unter einem so banalem Namen wie „Leberknödel“ versteckte war letztendlich ein Knödel aus rohem Rindfleisch, gefüllt mit Foi Gras, darauf eine Alpengarnele mit Beef Tea. Weiß bis heute nicht, was ich davon halten soll. Geschmacklich irgendwie spannend, für den ersten Gang auf de facto nüchternen Magen aber auch zumindest sagen wir mal extrem mutig.

Weiter ging es mit Jakobsmuschel auf Kräuterbutter mit Bolognese und Parmesan. Ein hübscher und solider Gang, die Jakobsmuschel schön gebraten, in seiner Gesamtheit ein schönes Gericht – ohne ewig in Erinnerung zu bleiben.
Brathähnchen kam als zwei kleine Stückchen Sot ly Laisse (musst ich auch erst googeln, sind zwei kleine filetartige Stückchen vom Geflügel, auch „Pfaffenschnittchen“ genannt), auf einem Bett von Getreideporridge, darüber Mimolette (ein französischer Schnittkäse aus Kuhmilch) gehobelt in wirklich großzügigen Mengen. Für uns eigentlich eines der ganz großen Highlights des Abends. Mag sein, dass es Manchen zuviel des Käse war, für uns war es eine ganz große Überraschung.

Lammrücken mit Ananas, schwarzer Olive und Tipinambur: Ein sehr ordentlicher Fleischgang, das Fleisch perfekt gebraten, Topinanmbur ist vielleicht nicht jedermanns Sache, uns hat es gemundet.

Nun folgte der Käsegang: Vacharin mit Pumpernickel, Krautsalat und Kohlsprossen: Käsegange sind für mich ja immer so eine Sache, in den meisten Fällen ziehe ich den Käsewagen vor, es sei denn, das Gericht ist außergewöhnlich komponiert. In dem Fall gelang das so halbwegs: Das Pumpernickel kam wenn ich mich richtig erinnere als Creme daher, Kraut gab dem Ganzen die notwendige Frische. Alles in Allem ein guter Gang!

Predessert war dann ein Shishoparfait (Shisho ist so ein Minz – Basilikumartiges Kraut) mit gepopptem Jasminreis und Kiwi. Gut, vor Allem aber spannend, da wir das Kraut so noch nicht kannten.

Als Abschluss gab es den „Last Kiss“: Ein Dessert aus Maroni, Birne und Mandarine. Offen gestanden kann ich mich im Detail nicht mehr erinnern, das Einzige was mir in Erinnerung blieb ist der „Mandarine“ Teil: eine spalte Mandarine, die zusätzlich mit etwas Prickelndem injiziert wurde – ein unglaubliches Geschmackserlebnis!

Somit waren wir also durch, wobei ich das „Bussi Baba“ aus der Küche nicht vergessen mag: ein herzförmiger Kuchen, überzogen mit einer glänzend roten Glasur. Auch hier: Sorry, aber Details sind mir leider entfallen.

Was bleibt nach diesen 7 Gängen: Ganz ehrlich erstens die Erkenntnis, solche Berichte rascher zu verfassen, wenn die Erinnerung an die einzelnen Gerichte noch nicht verblasst sind, wobei das Verblassen an sich ja auch was aussagt. Was außerdem bleibt ist ein ganz klein wenig Enttäuschung, ein winzig kleines „Da hab ich mir etwas mehr erwartet“. Die einzelnen Gänge waren alle nicht schlecht, teilweise hatten wir das Gefühl, dass einfach zuviele unterschiedliche Geschmäcker in ein Gericht gepackt wurden, etwas weniger hätte uns teils besser gefallen.

Zum Abschluss ein Wort zum Service: Obwohl wir uns sehr gut aufgehoben gefühlt hatten, ist dieser persönliche Kontakt zum Personal für uns nie zustande gekommen, wir hatten immer das Gefühl, dass der Job hier einfach möglichst professionell heruntergespult wird, dieses Eingehen auf den Gast, vielleicht mal etwas mehr über einen Wein erzählen oder persönliche Geschichten fehlten uns leider. Beim letzten Gang wurde dann leider sogar der letzte Wein vergessen, kann ja mal passieren. Von da an war der Sommelier dann plötzlich extrem bemüht und hat 1000 Mal nachgefragt. Aber auch da blieb einfach das Gefühl, dass dies jetzt eben passiert weil er muss und nicht unbedingt weil Service seine Leidenschaft ist. Das letzte nicht servierte Glas Wein wurde übrigens trotzdem verrechnet, war jetzt aber nicht schlimm, geht vielleicht auch nicht anders.

Letztendlich war es wie immer ein schöner Abend, wir haben uns wohl gefühlt, haben das Essen und den Service genossen. Vielleicht liegts auch an unserer extrem hohen Erwartungshaltung, ein ganz klein wenig enttäuscht waren wir dann letztendlich doch, bereut haben wir es aber in jedem Fall nicht. Macht euch einfach selbst ein Bild!
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