So, endlich berichte ich über die letzte Malzeit, die meine Frau und ich vor der Heimreise nach Wien noch in Salzburg zu uns genommen hatten. Bin kein besonders schreibfreudiger Mensch, egal ob auf Deutsch oder Chinesisch. Hängt auch damit zusammen, dass ich auf Deutsch oft Schreib-und Grammatikf...Mehr anzeigenSo, endlich berichte ich über die letzte Malzeit, die meine Frau und ich vor der Heimreise nach Wien noch in Salzburg zu uns genommen hatten. Bin kein besonders schreibfreudiger Mensch, egal ob auf Deutsch oder Chinesisch. Hängt auch damit zusammen, dass ich auf Deutsch oft Schreib-und Grammatikfehler mache, womit ich bis heute noch zu kämpfen habe. Ein Zitat sagt "Das Leben ist zu kurz um Deutsch zu lernen", keine Ahnung stammte es von Mark Twain, Oscar Wilde oder Woody Allen. Eines aber ist sicher, sie und noch mehr Leute, wollten sicher einmal ihre Deutschbücher ins Freudenfeuer werfen. 9__6
Unser letzter Ausflugstag in der Salzburger Stadt war von starkem Regen begleitet. Gleich in der Früh begann es heftig zum Schütten und die Temperatur sank auch stark nach unten. Die Anreise vom Hotel bis zur Stiegl-Brauwelt konnte zwar größtenteils per Bus 10 geschehen, aber nach dem Aussteigen waren noch ca. 800 Meter Fußweg zu bewältigen. Das Ergebnis war eine durchnässte Hose, wieso meine Frau dieses Schicksal nicht mit mir teilen musste, verstehe ich nicht.
Die Besichtigung werde ich hier nur kurz ansprechen. Nur die Führung um 11 Uhr erlaubt auch einen Einblick in die Produktion. Außer uns zwei "Schlitzaugen" waren nur alte Damen und Herren aus dem deutschen Sprachraum anwesend. Mit einer gültigen Salzburg-Card kann man gratis am Tour teilnehmen, sonst kostet sie 15€ pro Person. Es war wirklich sehr interessant hinter den Kulissen zu blicken und einige Daten und Fakten kennenzulernen.
Zum Schluss führte die Mitarbeiterin uns zur Bar neben dem Restaurant, wo die Kostproben serviert wurden. Eine Dame kam um die Bestellung aufzunehmen. Sie bot uns gleich auf Englisch Weissbier, Hausbier und Paracelsus-Zwickl an. Ich wollte das Zwickl nicht, hatte es schon am ersten Tag des Ausflugs getrunken, deshalb fragte ich nach ob wir statt dem Zwickl ein Märzen bekommen könnten, wurde von ihr notiert. Nach einiger Zeit kam eine ältere Dame mit dem Bier auf einem Tablett zu uns. Beim Servieren nuschelte sie "Weissbier, Hausbier, Paracelsus"....Moment, ich wollte doch ein Märzen und das sagte ich ihr. Sie schaute kurz verdutzt auf's Tablett, irrte kurz aus dem Raum, ging zur Kellnerin, fragte anscheinend wo das Bier hingehört und kam wieder zurück. Sie meinte, es wäre schon richtig gewesen, aha. Als sie die Biere auf den Tisch gestellt hat, fragte ich noch einmal langsam einzelnd nach welches Bier was war, ihre Aussprache konnte ich auf Anhieb kaum verstehen. Sie erklärte alles sehr flüchtig und ungeduldig, die Kommunikation lief einfach nicht zwischen uns und ich ließ sie ziehen. Jetzt standen insgesamt sechs kleine Krügerl Bier auf jedem Tisch, theoretisch jeweils zwei von einer Sorte. Ich probierte zuerst optisch einen Unterschied ausfindig zu machen. Bei der Führung wurde uns erklärt, dass das Hausbier zur Zeit die "Gmahde Wiesn" war, welches eine bunte Palette an Kräutern in sich trug. Da fällt einem sofort auf, das eines der Biere, gegen das Licht gehalten, leicht grünlich schimmerte. Einen kleinen Schluck probiert, der Geschmack von Kräutern war gut erkennbar, leicht grasig, aber sehr interessant. Das Weissbier vom Stiegl kenne ich schon länger, geschmacklich eher einfach einzuordnen. Mit dem Märzen hatte ich ein kleines Bedenken, dass es doch ein Zwickl war, zumindest ein Krügerl davon. Vielleicht hatte die Kellnerin missverstanden, dass nur ich ein Märzen wollte, aber egal.
Es war schon Mittagszeit und mit leeren Magen konnten wir das Bier nicht austrinken. Gleich haben wir beim kommenden Kellner nach der Speisekarte gefragt und diese auch von der Kollegin bekommen. Ein paar kleine Häppchen passen immer gut zum Alkohol, wir bestellten einmal Kartoffelspalten mit Dips, Weißwurst mit Brezeln, ein Grammelschmalzbrot und eine Portion Treberbrot.
Schnell wurden die Speisen gebracht. Kartoffelspalten und Weißwurst waren in Ordnung. Das Grammelschmalzbrot war besonders lecker, so gut, dass wir extra eine Portion Grammelschmalz nachbestellt haben und mit dem Treberbrot verzehrten. Das Treberbrot ist eine Spezialität vom Stiegl, es enthält die gebrauchte Malzreste, welche entweder an den Bauern als Tierfutter verkauft wird, oder im Hauslokal als Brotzutat landet. Das Brot hat dann einen leichten Malzgeschmack und wird beim Kauen sehr schnell süßlich. 18€ kostete das Essen samt Trinkgeld, natürlich weil wir auch keine Getränke bestellen mussten. Service, abgesehen von der alten Dame, war in Ordnung. Die im Vergleich jüngere Kellnerin hat bisschen mit uns geplaudert und immer gelächelt.
Beim Verlassen gab es im Shop noch ein kleines Andenken, für jeden Besucher eine Flasche Bier oder einen Flaschenöffner. Da nimmt doch jeder das Bier, oder ? :)
Fazit: Nicht unbedingt ein Lokal, wo man extra wegen dem Essen hierher kommen muss. Dennoch gibt es woanders das Stiegl-Hausbier nicht zu kaufen. Ich denke, es zahlt sich schon aus, ab und zu einmal hier auf ein Bier, welches wirklich gut schmeckt, vorbeizuschauen.
Zum Schluss möchte ich mich auch bei vielesser123, StephanS, amarone1977 und HelmuthS für ihre Tipps bedanken. Wir waren zwar nicht unbedingt dort, wo ihr es empfohlen habt, aber auf gute Ratschläge freut man sich immer. HelmuthS scheint nicht mehr hier im Forum weiter mitzuspielen, weiß jemand wieso? Wer ihn persönlich kennt, bitte richte ihm einen schönen Gruß von mir aus wenn ihr euch seht. Danke!
Hilfreich9Gefällt mir8Kommentieren
Es ist sicher besser als das von vielen "echten" Einheimischen hier!