Stammersdorfer goes Pekingente, eine absolute Weltpremiere :-))
Den Gerüchten und Recherchen zufolge, ist das SINOHOUSE (Grill/Dining/Weinbar, Feines aus Südostasien) in 1090 Wien, Nußdorfer Straßen 86, dafür eine der authentischsten Adressen Wiens, was die Zubereitung dieses berühmten chinesis...Mehr anzeigenStammersdorfer goes Pekingente, eine absolute Weltpremiere :-))
Den Gerüchten und Recherchen zufolge, ist das SINOHOUSE (Grill/Dining/Weinbar, Feines aus Südostasien) in 1090 Wien, Nußdorfer Straßen 86, dafür eine der authentischsten Adressen Wiens, was die Zubereitung dieses berühmten chinesischen Gericht betrifft.
Wir haben uns daher schon vor vielen Wochen, für Freitag den 29.11.2019, telefonisch einen Tisch reserviert und dazu auch gleich eines der Flugtiere bestellt.
Auf der HP wird man ersucht, spätestens einen Tag vorher bekannt zu geben, ob man denn eine möchte, denn etwa solange dauert die Zubereitung, wie mir die Homepage verriet.
Wir haben uns wieder einmal zu Fuß auf die Reise gemacht, vom 8ten kommend waren wir 25 Minuten unterwegs. Öffentlich kommt man mit den Bim Linien 37 oder 38 sehr gut hin, aber auch die U6 hat ganz in der Nähe eine Station.
Wir wurden sehr freundlich von einer älteren Dame begrüßt um sogleich von einem älteren Herrn zu unserem Tisch gebracht zu werden. Er hat uns dabei informiert, dass es heute Abend etwas länger mit den Speisen dauern könnte, denn die Hütte ist voll.
Ja die Hütte war voll, allzu lange haben wir aber nicht gewartet. Hat vermutlich damit zu tun, dass wir bereits um 18:30 dort waren, da waren die meisten Tisch noch nicht besetzt.
Was auffällt, mehrere chinesische Gäste waren da, was ich als gutes Zeichen deute.
Das Lokal selbst ist eines, in dem man sich sofort wohl fühlt. Hier gibt es viel warmes helles Holz, auf Wand, Decke und Boden und der Rest ist in einer ähnlichen Farbe ausgemalt. Viel schnick schnack, wie in den 08 15 Chinesen gibt es hier glücklicherweise nicht. Was hier auch perfekt ist die geschickte Raumtrennung, genügend Abstand zu den Nachbartischen und eine gedämpfte Raumakustik, selbst auch noch dann, als es voll war. Einzig die dunkelbraunen Sessel, mit den hohen Lehnen, könnten etwas gemütlicher sein, ja und die Tische sind weiß eingedeckt. Alles in allem aber ein sehr stimmiges freundliches Lokal mit Stil.
Zurück zu den eingangs erwähnten Mitarbeitern, vermutlich waren das die Chefs und ihnen zur Seite ihre Tochter. Ist aber alles wie gesagt nur Vermutung. Sie machen einen sehr ordentlichen Job, sind vor allem höchst freundlich, ja manchmal sogar untertänig, vor allem die Eltern, was gar nicht sein muss. Unsere Sprache spricht die Junge fast perfekt, aber auch bei den beiden anderen, weiß man immer was gemeint ist. Höchst sympathisch fanden wir die genauen Erklärungen, vor allem wie man eine Peking Ente richtig isst, nämlich letztendlich mit den Fingern.
Wie gesagt Service ohne Fehl und Tadel, alle sind sehr aufmerksam, auch als es stressig wurde. Nichts, also fast nichts, steht viel länger als nötig am Tisch herum, es wird nachgefragt, bei den Greenhorns, wie wir welche sind, lieber einmal mehr, so der Eindruck. Starke Leistung, man fühlt sich bestens betreut.
Nun aber zum Wichtigsten, dem vorzüglichen Essen in 4 Gängen, um wohlfeile 48 Euro pro Peron.
Wir dürfen aus den 4 Suppen wählen die es auf der Karte gibt. Es wurde eine nicht scharfe Wan Tan Hühnersuppe mit Sojasprossen für die liebe Gattin, ich entschied mich für eine sauer-scharfe Lemongrass Suppe, mit einer großen Garnele und Gemüse. Meine interessant, würzig, aber nicht scharf, brauch ich aber e nicht. Auch hatten beide mehr als genug Einlage. Feiner Start!
Weiter ging es mit dreierlei Dim Sum. Wir bekamen eine gedämpfte Teigtasche mit Garnelen, eine mit Reismehl und Garnelen, sowie eine mit Bärlauch und Garnelen. Auch sehr gut, das Tüpfelchen auf dem i waren aber die vier verschiedenen Saucen, die dazu serviert wurden. Von recht mild, war für mich die Interessanteste, weil so mild war die gar nicht, ansteigend bis scharf. Die hatte die Gattin, sie schrie zwar nicht Feuer, aber scharf war sie schon, meinte sie.
Nach angenehmer Wartezeit schwebte die Ente daher, begleitet vom Koch. Das ist jener welcher, der auf der HP abgebildet ist. Was dann kam war sehenswert. Zuerst schnitt er uns eine Kostprobe heraus, damit wir zu Essen beginnen konnten. Super Idee, Problem nur, neben uns hat er den Vogel zerlegt und das mit einer Präzision die ihres gleichen sucht. Fast schon ein Schauspiel, jeder Schnitt sitzt, großartig! Man kommt einfach nicht dazu, daneben etwas zu Essen, wir sind nur mit offenem Mund dagesessen. :-)
Zu der Ente werden kleine dünne Pfannkuchen serviert, so nennen sie es zumindest in der Karte. Na ja, wenn dann würde ich Palatschinken sagen, aber eigentlich waren das Wrap Fladen für mich. Dazu kommt Salatgurke, Lauch und Zuckermelone, alles gestiftelt, sowie eine dickere braune etwas süßlich Sauce.
Ich „bastle“ mir quasi einen Wrap, wurde mir von der älteren Chinesin gezeigt. Man nehme eine Flade, lege sie auf den Teller, träufle mit einem Löffel zuerst etwas von der Sauce drauf, dann lege man ein wenig vom Gmias und dem Obst dazu, weiters ein Stück von der mittlerweile fix fertig aufgeschnittenen Ente, die auf einem großen Teller vor uns stand. Dann rolle man sie ein, schlage das Ende auf einer Seite um, nehme es zwischen die Finger und beginne bei der offenen Seite abzubeißen.
Das Fleisch des Flattermann war zart, weich und auch irgendwie etwas mürbe. Die Sauce hat gut harmoniert, unter der Voraussetzung das man nicht zu viel davon erwischte. Spannend auch die Kombination mit Melone Lauch und Gurke.
Ebenso auf dem Teller abwechselnd Gurke Orange am Rand, als Deko und Hummerchips. Die waren wiederum mit etwas von der Haut vom Flieger belegt. Da war für mich auch die einzige Enttäuschung, denn die Haut war nicht knusprig, eher hart und schwer zu beißen, dafür aber sehr gschmackig.
An Nachspeisen gibt es knusprige Banane, Klebereis mit Mango, oder grüne Pfannkuchen, also theoretisch, dafür hat es nicht mehr gereicht, von der Ente blieb aber nix übrig. :-)
PS: Preis blieb der gleiche, obwohl wir keine Nachspeise hatten. Naja, wir würden etwas weniger verrechnen und wenn es nur 3 Euro sind, da waren wir uns einig und der Gast redet nicht drüber.....
Zu trinken hatten wir zu Beginn zwei sehr gute Glas Sekt, gab es doch was zu feiern. Zum Essen dann einen 2018ener Sauvignon Blanc vom Weingut Riegelnegg aus 8462 Gamlitz. Typisch südsteirisch, stachelbeerig, grasig, herrlich. Wir lieben die Sauvis aus dieser Region.
Zum Abschluss hatte ich einen Illy Espresso, den man auch zu dünn machen kann, wie hier. Leitungswasser kommt unaufgefordert.
Während dem Zahlen wurden wir noch auf einen herrlichen Grappa von Poli eingeladen. Feiner Abschluss, den mögen wir, nur hätten wir ihn hier nicht erwartet.
Ob das jetzt wirklich authentisch war, kann ich nicht beurteilen, denn ich war noch nie in China und werde höchst wahrscheinlich auch nie hinkommen. Und mit den chinesischen Lokalen, in good old Vienna, haben wir es auch nicht so, aber sehr leiwand war das Gebotene allemal. Ja und vielleicht ändert sich das ja zukünftig, denn das was man auf den Tellern sah, die im SINOHOUSE so an uns vorbeigetragen wurden, das macht schon Lust auf mehr.
Wir sind zwecks Verdauung auch wieder zu Fuß nach Hause gegangen und noch wo hineingefallen, aber das ist wie immer eine andere Geschichte.....
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