Am Fuße des Grimmig, mitten im Ennstal, thront unübersehbar Schloss Trautenfels. Und am Fuße des Schlosses, gleich neben der Bundesstraße, liegen die Schlossteiche, die vor langer Zeit dafür zuständig waren, dass die Leute im Ennstal auch in der Fastenzeit etwas Ordentliches auf den Teller bekame...Mehr anzeigenAm Fuße des Grimmig, mitten im Ennstal, thront unübersehbar Schloss Trautenfels. Und am Fuße des Schlosses, gleich neben der Bundesstraße, liegen die Schlossteiche, die vor langer Zeit dafür zuständig waren, dass die Leute im Ennstal auch in der Fastenzeit etwas Ordentliches auf den Teller bekamen. Heute werden die Flossentiere im Fischrestaurant direkt in der Teichanlage verkocht und geräuchert zum Mitnehmen angeboten.
Ich habe meine Termine so gelegt, dass ich hier zur Mittagszeit vorbeikomme. Ins Auge gestochen war mir das Lokal schon oft beim Vorbeifahren, auf die Gelegenheit zu einer Einkehr habe ich schon gewartet. Schließlich will ich unsere heimischen Fisch-Köstlichkeiten noch genießen, bevor der Fischotter auf seiner vom Tierschutz behüteten Invasion der uralten österreichischen Teichwirtschaftstradition endgültig den Garaus macht.
Das Lokal ist aus Holz und steht auf einer Landzunge mitten in den Teichen. Innen geht es rustikal zu, das ist hier bestimmt kein Nobelrestaurant. Alle Tische sind besetzt, der Laden brummt. Glücklicherweise steht gerade jemand auf und ich ergattere einen Tisch. Die freundliche Kellnerin ist augenblicklich zur Stelle und bringt die Karte. Saiblinge, Forellen und Karpfen schwimmen im Teich und dominieren natürlich auch das Angebot. Einige wenige Fische von anderswo, Zander und Wels beispielsweise, gibt es auch. Fischverächter müssen sich mit einem Schnitzel begnügen.
Ich starte mit einer Ennstaler Fischsuppe. Die ist eine kräftige, klare Brühe mit Obershäubchen, Gemüse und Räucherforelle als Einlage. Letztere gibt der Suppe ihren kräftigen, rauchigen Charakter. So habe ich Fischsuppe noch nie gegessen und mir schmeckt die neue Erfahrung.
Danach Forelle blau. Ein zu Unrecht ein wenig aus der Mode gekommener Klassiker, finde ich. Der Fisch ist mit Salzerdäpfeln und Wurzelgemüse garniert und so blau, dass ich unwillkürlich anfange, Azzurro zu summen. Perfekt gemacht, wie aus dem Lehrbuch, und natürlich gibt es geschmolzene Butter dazu. Vorzüglich, und von einem fruchtig-leichten steirischen Weißburgunder bestens begleitet. Ich bin sehr zufrieden.
Fazit: Fischessen im Ennstal? Hier natürlich.
Hilfreich12Gefällt mir8Kommentieren