Heute Abend besuchte ich mit meiner Familie zum 2. Mal den Schaflerhof in Traiskirchen. Der Erstbesuch-obgleich auch mit Kritikpunkten behaftet- bleibt bei dieser Rezension jedoch unberücksichtigt.
Wir wurden beim Betreten des Heurigen sehr freundlich begrüßt und konnten uns einen Platz im Nicht...Mehr anzeigenHeute Abend besuchte ich mit meiner Familie zum 2. Mal den Schaflerhof in Traiskirchen. Der Erstbesuch-obgleich auch mit Kritikpunkten behaftet- bleibt bei dieser Rezension jedoch unberücksichtigt.
Wir wurden beim Betreten des Heurigen sehr freundlich begrüßt und konnten uns einen Platz im Nichtraucherbereich aussuchen. Das Lokal ist hell, freundlich und gemütlich. Obwohl sich doch recht viele Gäste im Gastraum befanden, war es kein Problem, (an einem Mittwoch) einen Tisch zu finden, da noch etliche Tische frei waren. So nahmen wir im Wintergarten Platz.
Unsere Getränkewünsche wurden recht schnell aufgenommen und dann auch zügig serviert. Der Zweigelt (1/8 l € 2,40) war sehr rund und weich, der St. Laurent (1/8 l € 2,70) etwas herber aber dennoch sehr ansprechend. Ein Hollerspritzer (0,5 l € 2,80) war fast geschmacklos, wurde aber auf unsere Bitte hin sofort mit mehr Sirup versetzt und schmeckte dann sehr fruchtig. Der rote Traubenspritzer (0,5 l € 3,20) war sehr lecker und tadellos. Das zusätzlich georderte Leitungswasser wurde nicht berechnet. Die Preisgestaltung der Getränke war preislich gerechtfertigt und fair.
Nachdem wir am Heurigenbuffet gewählt hatten, wurden uns nach angemessener Wartezeit die warmen Speisen serviert: zunächst eine Frittatensuppe (€ 2,50) für meine Tochter. Bereits beim Servieren roch man eine extreme Magginote, die Suppe war sehr salzig und der Geschmacksverstärker allgegenwärtig. Doch das erlebt man ziemlich oft, soll also noch nicht zur Abwertung führen. Dann wurden die Hauptspeisen gebracht. Deren Optik war ganz ansprechend. Geschmacklich war es jedoch ein kulinarischer Fauxpas: eine Scheibe des Wildschweinbratens (€ 11), den mein Mann geordert hatte, war knochentrocken, daran konnte auch der dünne Saft nichts ändern. Die zweite Scheibe war ok, mehr auch nicht. Das Apfel-Rotkraut war glibberig-schleimig, Gewürze hat es leider nicht abbekommen. Lediglich eine leichte Weinnote war zu schmecken. Was kann man nicht alles mit diesem tollen winterlichen Rotkraut machen: Lorbeer, Nelken, Wacholderbeeren, eine Prise Zucker vielleicht, Schalotten oder auch einfach nur vulgäre Zwiebeln...alles Fehlanzeige. Und wie man diese Konsistenz hinbekommt- auch das ist mir ein Rätsel. Getoppt wurde das Ganze von 2 Kartoffelknödeln, die diesen Namen nicht verdienen. Es handelte sich um 100% vorgefertigte Convenience-Produkte, will sagen Kartoffelknödelteig aus dem Plastiksackerl. Den Kartoffelgeschmack mußte man sich denken, die mehlige Konsistenz konnte man jedoch nicht ignorieren.
Meine Tochter hatte gebackenen Camembert mit Preiselbeeren (€ 6,20) bestellt, dies erwies sich noch als die beste Wahl. Es schmeckte-obwohl bekanntermaßen immer ein Fertiggericht- anständig. Auch der Schwarzwurzelsalat (€ 2,50) war sehr lecker, mit frischer Joghurtsoße, leicht und schmackhaft. Hier wurde selbst zubereitet und nicht auf Eimerware zurückgegriffen.
Da ich kein Fleisch esse, bestellte ich Penne mit "Pilz-Melange" (€ 6,90), so stand es auf der Tafel angeschlagen. Auf meine Nachfrage am Buffet, um welche Pilze es sich denn handle, wurde mir gesagt, daß es hauptsächlich Champignons seien. Als das Gericht kam, wurde ich etwas skeptisch. Wo waren denn die Champignons versteckt? Mein erster Eindruck war, daß das Gericht hauptsächlich aus Nudeln bestand. Die Bezeichnung "Pilz-Melange" halte ich sowohl quantitativ wie auch qualitativ für geschmeichelt.
Habe ich die Speisenqualität insgesamt mit mangelhaft bewertet, so muß ich zu diesem Gericht sagen, es war schlicht und ergreifend ungenügend. Nicht nur, daß es ÜBERHAUPT nicht nach Champignons geschweige denn anderen Pilzen schmeckte, nein, es war vollkommen ungewürzt. Ich bin kein Salzjunkie, im Gegenteil, aber ich erwarte doch etwas Eigengeschmack der Speisen. Die 97 % Nudeln befanden sich in einer schleimigen weißlichen Soße (ich nehme an mehlgebunden), in der ca. 3% Champignonstücke (ich nehme an aus dem Glas, frische Ware und auch Dosenchampignons sehen anders aus) waren. Außerdem konnte ich noch einige Zwiebelstückchen ausfindig machen und wenige Schnittlauchstreusel. Doch man schmeckte GAR NICHTS, NULL. Wie geht so etwas? Auch der Salzstreuer konnte dem nicht wirklich abhelfen. Fazit: Nudeln in Schleimsoße.
Leider steht dem netten Ambiente, der fairen Preisgestaltung, dem aufmerksamen Service und den freundlichen Gastgebern die Speisenqualität und - zubereitung diametral entgegen. Daher war das heute unser letzter Besuch im Schaflerhof.
Von meinem iPad gesendet
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Man könnte diese Ausschank am Wasserleitungsweg als eigenes Lokal eintragen, wenn es für längere Zeit besucht werden kann. Info hier: Link - Danke für den Tipp, das war jedenfalls für mich hilfreich und ich plane es in meine Aktivitäten ein. 👍 Ich liebe diese Gegend auch sehr. - LG vom Fan