Das Royal Bombay Palace hat den Ruf, eines der besten indischen Restaurants des Landes zu sein. Selbst der Falstaff würdigt es mit einer Gabel. Entsprechend gut besucht ist es, ohne Reservierung ist es nicht ganz einfach, hier einen Platz zu finden. Ich bin heute alleine unterwegs und beschließe,...Mehr anzeigenDas Royal Bombay Palace hat den Ruf, eines der besten indischen Restaurants des Landes zu sein. Selbst der Falstaff würdigt es mit einer Gabel. Entsprechend gut besucht ist es, ohne Reservierung ist es nicht ganz einfach, hier einen Platz zu finden. Ich bin heute alleine unterwegs und beschließe, es dennoch zu probieren. Gleich um sechs, wenn das Lokal aufsperrt, müsste doch noch ein Platz für ein flottes Abendessen zu ergattern sein, denke ich.
Als ich pünktlich zu dieser Zeit eintrete, ist der Laden aber schon fast voll. Ich werde dennoch freundlich empfangen, Wirt und Kellner beratschlagen und geben mir schließlich einen Tisch, der ab halb sieben reserviert ist. Wird sich schon ausgehen, meint der Wirt, das Essen sei schnell fertig und schlimmstenfalls müssten die Gäste eben kurz an der Bar warten. Ich nehme das Angebot an, allzu lange will ich alleine ohnehin nicht tafeln. Ich setze mich und der Wirt setzt gleich noch jemanden dazu, der auch nicht reserviert hat.
Ich werfe einen Blick in die Karte und bin ein wenig ratlos. Indische Küche ist nicht gerade mein Fachgebiet. Da fällt mit ein, dass einmal ein respektloser Gourmet zu mir gesagt hatte, beim Inder könne man bedenkenlos blind bestellen, man bekäme ohnehin immer ein Gulasch. Also suche ich nicht lange und bestelle ein Gericht, von dem ich annehme, dass man ihm besonders viel Sorgfalt widmet: Lamm Royal Bombay Palace, Spezialität des Hauses.
Ich habe mich kaum im Lokal umgesehen – das Ambiente ist recht edel, viel dunkles Holz, Stofftischtücher, dunkelrote Stoffservietten -, da steht schon ein hübsches Körbchen mit frisch gemachtem Fladenbrot vor mir, mit Öl, Knoblauch und Kräutern aromatisiert. Dann folgt ein kupfernes Stövchen, darauf eine Schüssel mit meinem Essen und einem Schöpflöffel mit Kupfergriff. Nun, das Essen sieht jedenfalls aus wie Gulasch. Ein wenig mehr ins Orange geht die Farbe vielleicht, und die Mandelsplitter und der frische Koriander sind auch ungewohnt.
Beim Kosten zeigt sich der Unterschied. Geschmacklich von Gulasch keine Spur, das Lammfleisch schön weich geschmort, an weiteren Zutaten kann ich Knoblauch, Zwiebel, Koriander, Kurkuma, Kreuzkümmel, Kardamom, Joghurt und jede Menge Chili erschmecken, sie werden aber wohl nicht die einzigen sein. Mittelscharf habe ich bestellt, dennoch treibt mir die Schärfe einige kleine Schweißperlen auf die Stirn. Leuten, die ein Problem mit Schärfe haben, sei sorgfältiges Bestellen angeraten. Mir schmeckt es ausgezeichnet, das Fladenbrot passt perfekt dazu, ein Schälchen Reis mindert die Schärfe.
Fazit: Ansprechendes, sympathisches Lokal, sehr effizientes und freundliches Service, anspruchsvolle Präsentation der Speisen, schmackhaftes Essen. Wird nicht mein einziger Besuch bleiben.
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Danke für den Hinweis, das ist mir irgendwie nicht aufgefallen, ich nehms gleich raus :)