Geben tuts die ROTE WAND in Zug bei Lech am Arlberg schon ewig. Die Eltern waren dort in den 70igern hin und wieder während der Urlaube tanzen. Ob es da heute in die Richtung noch etwas gibt, weiß ich leider nicht. (Nein gibt es nicht mehr, wie mir die schöne HP gerade verriet)
Den Überlieferu...Mehr anzeigenGeben tuts die ROTE WAND in Zug bei Lech am Arlberg schon ewig. Die Eltern waren dort in den 70igern hin und wieder während der Urlaube tanzen. Ob es da heute in die Richtung noch etwas gibt, weiß ich leider nicht. (Nein gibt es nicht mehr, wie mir die schöne HP gerade verriet)
Den Überlieferungen zufolge hat der Vater des jetzigen Betreibers vor mehr als 50 Jahren das Fondue auf den Arlberg gebracht. Die Familie heißt Walch, wie sehr viele in der Gegend und die anderen 50% heißen Strolz. :-))) Aber das ist vermutlich eine andere Geschichte.....
Wir haben schon von zu Hause aus, telefonisch einen Tisch für Dienstag den 5.4.2016 in der „Fondue Stuba“ reserviert, was übrigens ganz problemlos geklappt hat. Wie der Name schon sagt sind die Räumlichkeiten urig, alt und sehr gemütlich, vieles ist aus Holz und man fühlt sich sehr schnell, sehr wohl. Die Auslastung an diesem Abend überschaubar, außer uns eine 4 köpfige Familie aus dem Lieblingsnachbarland, die mit dem Schlitten (auf Radln) aus Lech gekommen ist, sowie 5 Briten, Vater Mutter und 3 Kinder. (Haben die denn alle keine Schule fragten wir uns) Etwa 50 Personen würden in den drei kleinen Räumen Platz finden.
Betreut wurden wir den ganzen Abend über, von einer Kellnerin aus deutschen Landen, sowie einigen Helferleins die ihr beim herein tragen halfen, sonst aber nicht zu sehen waren. Die Frau war ausgesprochen freundlich, bemüht, höchst aufmerksam, war rasch zur Stelle wenn was fehlte, kaum etwas stand länger als nötig am Tisch und sie agiert unauffällig. Ein gelernter Profi ihres Faches,top!
Man kann aus 5 Varianten wählen und zwar Fondue Bourguignonne, das mit Öl, Zuger Fischfondue, eine vegetarische Variante, Käsefondue, sowie unseres, Chinoise. Da trinkt man nachher die Suppe, verfeinert mit einem Schuss Cherry aus kleinen Kaffeehäferln. Die war schlicht grandios! Als Nachspeise könnte man noch ein sechstes mit Bludenzer Schokolade haben.
Los ging‘s mit einem Holzbrettl, darauf war „Valluga Schinken“ und in einem kleinen Glasl Kürbiskernschmalz, dazu warmes Hausbrot im Körberl. (Die Valluga ist mit 2809 Metern der höchste Berg im Arlberggebiet) Schon der Start war der Hammer, der Schinken hauch dünn geschnitten, er ist fast auf der Zunge zergangen und sehr gschmackig. Das Schmalz verfeinerten wir mit einer Brise Salz, dann war es allerfeinst und selten so ein gutes Brot, mit herrlich knuspriger Rinde gegessen.
Als wir ankamen standen die fünf verschiedenen Saucen, in kleinen Tontöpfchen bereits am Tisch. Ob die alle selbst gemacht waren, vermutlich ja. Es gab eine sehr gute Sauce Tartar, die Preiselbeermarmelade habe ich ausgelassen, ganz köstliche Knoblauchsauce, eine recht würzige Teufelssauce ohne Höhepunkt und eine sehr angenehme mit Curry, wobei ich das Gewürz normal nicht sonderlich mag, hier hat es gepasst.
Am Tisch fanden sich weitere Gefäße mit großen, ganz herrlichen Kapernbeeren, rotem Zwiebel klein geschnitten, eingelegtem Paprika gelb und rot und im vierten, ebenfalls eingelegt, Senfgurken und kleine Zwiebel im Ganzen. Auch das alles von sehr guter Qualität.
Eine weitere, größer Tonschüssel, war mit sehr knusprigen, aber viel zu vielen Pommes Frites gefüllt, da ging die Hälfte leider zurück und sensationell gutes Knoblauchbaguette gabs auch noch. Ein absolutes Highlight war der Eisbergsalat in einem Joghurtdressing, mit etwas Chicorée. Himmlisch!
Das super zarte und sehr weiche Fleisch, wahrscheinlich Lungenbraten, war zum einen vom Rind, zum anderen vom Schwein. In der Suppe gegart, konnte man es fast mit der Zunge zerdrücken.
Und wenn du glaubst es geht nicht mehr, dann kommen auch noch „Rote Wand Nockerln“ mit hausgemachtem Vanilleis daher. Wir haben uns auf eine Portion mit der netten Servicedame geeinigt. Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen das waren Salzburger Nockerln, also ein großes. Der Unterschied, am Boden des Tongschirrls war köstliche Marmelade, die hat das ganze nochmals aufgewertet. Als ich sie drauf ansprach, hat sie nur gegrinst und ist abgezogen. Die Nockerln im Übrigen sehr flaumig und nicht zu süß. Das war jedenfalls der perfekt Abschluss!
Die flüssigen Begleiter waren zu Beginn zwei Glas eines spitzen Prosecco und zum Essen ein Sämling 88, auch Scheurebe, vom Weingut Söll aus Gamlitz / Sernau in der Südsteiermark. Der Wein ist sehr schwer zu beschreiben, für uns war er jedenfalls ganz untypisch, trocken, aber doch gehaltvoll. Er hat uns sehr geschmeckt, aber wir haben uns etwas anderes erwartet. Das Vorarlberger Quellwasser ist obligatorisch und kostet nix.
Die beiden Fluchtachterln waren der SCHIWAGO in rot. Das steht für SCHIfahren, WAndern und GOlfen und ist eine Spezialabfüllung für den Arlberg, den es auch in weiss gibt. Er ist derzeit ein Cuvee aus ME und BF, Jahrgang 2009, vom Weingut Wachter-Wiesler aus Deutsch Schützen in unserem östlichsten Bundesland. Ja und der war gewaltig, mit einer gewissen Schwere, sehr harmonisch und weich, extrem lange am Gaumen und von extrem dunkelroter Farbe, schlicht grandios!
Klein schwarz stark nicht bitter war von Meister Illy und nahezu perfekt.
Die Zusammenfassung des kulinarischen Ausflugs in die ROTE WAND, wir kommen ganz sicher wieder, ist es doch seit Jahren eines unserer Lieblingslokale. Der 4er fürs Ambiente eindeutig, die für Service und Speisen zeigen nach oben. Wir haben mit Trinkgeld 225,-- Euro in Zug gelassen.
Hilfreich11Gefällt mir9Kommentieren
Dieser staendige sprachliche Ethnozentrismus hier geht mir sowas ...