Kurz vor dem großen Gewitter fallen wir im Heurigen Reisenhofer, vulgo Altes Presshaus, ein. Wir landen sofort im Garten, der sich entlang der Hauswand weit nach hinten erstreckt. Es ist einer dieser schönen Heurigeninnenhöfe, die über und über voll mit Töpfen, Oleander, Hortensien, einer Weinlau...Mehr anzeigenKurz vor dem großen Gewitter fallen wir im Heurigen Reisenhofer, vulgo Altes Presshaus, ein. Wir landen sofort im Garten, der sich entlang der Hauswand weit nach hinten erstreckt. Es ist einer dieser schönen Heurigeninnenhöfe, die über und über voll mit Töpfen, Oleander, Hortensien, einer Weinlaube (inkl. bereits sehr kleinen Träubchen) sind. Über dem ganzen schönen Ambiente ragt ein mächtiger Nussbaum.
Da wir zuversichtliche Menschen sind, setzen wir uns trotz der schwarzen Wolken in den Garten. Der Heurige ist eigentlich kein Heuriger, denn der Wirt erzählt uns, dass er seine Rieden bereits alle verkauft hat. Er kauft seinen Wein von den angeblich besten Winzern in Gumpoldskirchen. Rasch entscheiden wir uns für den Gelben Muskateller und den Riesling. Beides sind frische, leichte Weine. Der Hunger treibt mich zum Buffet, welches für Nichtfleischesser wenig zu bieten hat. Wir nehmen beide den gebratenen Zander (!) mit Petersilerdäpfel. Dazu frischen Rahmgurkensalat und Fisolensalat. Während des Wartens probieren wir auch den Rotgipfler (den finde ich schreckliche, weil er mir zu "lieblich" erscheint) und den Zierfandler. Nach längerer Wartezeit kommt der Fisch an den Tisch serviert. Es sind zwei kleine, schlanke Zanderfilets mit Bratkartoffeln in Scheiben, darüber getrocknete Petersilie gestreut. Es ist ein Desaster !!!
Der Fisch ist staubtrocken, schmeckt eigentlich nach Pappe. Die Erdäpfel sind vom Vortag und um dies zu kaschieren, wurden sie angebraten. Einzig die beiden Salate schmecken recht gut. Weil wir aber so hungrig sind, essen wir den Fisch. Es ist reine Zufuhr von Kalorien. Nach dem dritten Achtel Wein, und weil wir essenstechnisch unbefriedigt sind, entschließen wir uns, den Kaiserschmarren zu bestellen. Wir hätten es besser wissen müssen. Was serviert wird, ist kein Kaiserschmarren. Ich kann es nicht richtig beschreiben, es ist irgendwie eine gestockte und zerrissene Eierspeise mit viel Staubzucker. Der Zwetschkenröster dagegen ist ausgezeichnet. Zwischendurch kommt der Wirt immer wieder zum Plaudern an den Tisch, es sind nette Gespräche, die wir mit ihm führen. Er versorgt unseren Labrador mit Futter und Wasser. Auch der junge Kellner ist sehr bemüht und aufmerksam.
Wir trinken noch einige Gläschen Wein und zahlen Euro 50,-.
Fazit: der Wein ist ausgezeichnet, die Location(im Garten) sehr stimmungsvoll und sehr hübsch. Des Essens wegen muss man nicht kommen.
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